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Scarpetta Factor

Scarpetta Factor

Titel: Scarpetta Factor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Daniels Cornwell
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gesperrt. Dieselmotoren liefen, herannahende Sirenen heulten. Allmählich sah es rund um das Haus aus wie am Drehort eines Films. Transporter und Streifenwagen parkten am Straßenrand. Auf Podesten und Anhängern leuchteten Halogenlampen, und Blaulichter zuckten unablässig.
    Mitglieder des Bombenentschärfungskommandos öffneten Seitentüren des Transporters und nahmen Pelican-Sicherheitskoffer, Bombensicherheitskoffer, Säcke, Geschirre und Werkzeuge heraus. Dann liefen sie voll beladen die Treppe hinauf und stapelten die Ausrüstungsgegenstände auf die Gepäckwagen. Inzwischen hatte sich Scarpettas Magen beruhigt, doch sie fröstelte innerlich, während sie beobachtete, wie eine Bombenentschärferin eine Jacke und eine Hose aus einem Behälter hob. Es handelte sich um eine etwa vierzig Kilo schwere, dick gefütterte feuerabweisende Rüstung. Ein Schutzanzug. Im nächsten Moment traf ein ziviler schwarzer Geländewagen ein. Ein Polizist stieg aus und öffnete die Heckklappe, damit sein schokoladenbrauner Labrador herausspringen konnte.
    »Sie müssen mir alles sagen, was Sie über das Paket wissen«, wandte sich Lobo an Ross, den Pförtner, der mit verdatterter und ängstlicher Miene hinter der Empfangstheke stand. »Aber das machen wir besser draußen. Dr. Scarpetta, Benton? Kommen Sie bitte mit?«
    Die vier traten hinaus auf den Gehweg, wo das grelle Halogen licht Scarpetta in den Augen schmerzte. Die Dieselmotoren ließen den Boden erbeben. Streifenpolizisten und Kollegen vom Notfalleinsatzkommando sperrten die Umgebung des Gebäudes mit gelbem Plastikband ab. Mittlerweile scharten sich Dutzende von Schaulustigen auf der anderen Straßenseite im dunklen Park, saßen auf der Mauer, redeten aufgeregt durcheinander und machten Fotos mit ihren Mobiltelefonen. Es war sehr kalt. Arktische Böen peitschen um die Gebäude, doch die frische Luft war angenehm. Allmählich bekam Scarpetta wieder einen klaren Kopf und konnte tief durchatmen.
    »Beschreiben Sie das Paket«, forderte Lobo sie auf. »Wie groß?«
    »Ein mittelgroßer Karton von FedEx, schätzungsweise fünfundvierzig mal dreißig und neun Zentimeter dick. Ich habe ihn mitten auf den Couchtisch im Wohnzimmer gestellt. Der Weg zwischen dem Tisch und der Tür ist frei, also haben Sie oder Ihr Roboter ungehinderten Zugang. Die Tür ist nicht abgeschlossen.«
    »Wie viel wiegt es ungefähr?«
    »Höchstens anderthalb Pfund.«
    »Hat sich der Inhalt bewegt, als Sie es getragen haben?«
    »Ich habe mich bemüht, es möglichst wenig zu erschüttern«, antwortete sie. »Aber ich hatte nicht den Eindruck, dass etwas Loses darin ist.«
    »Haben Sie etwas gehört oder gerochen?«
    »Gehört habe ich nichts. Doch ich glaube, ich habe etwas gerochen, was mich an Petroleum erinnert hat. Nach Teer und gleichzeitig süßlich und faulig, vielleicht ein Sprengstoff auf Schwefelbasis. Ich konnte es nicht identifizieren. Jedenfalls hat es so gestunken, dass meine Augen angefangen haben zu tränen.«
    »Was ist mit Ihnen?«, wandte sich Lobo an Benton.
    »Ich habe nichts gerochen. Allerdings war ich nicht in der Nähe des Pakets.«
    »Ist Ihnen ein Geruch aufgefallen, als das Paket abgegeben wurde?«, erkundigte sich Lobo bei Ross.
    »Keine Ahnung. Ich habe eine leichte Erkältung. Meine Nase ist verstopft.«
    »Der Mantel, den ich anhatte, und meine Handschuhe liegen in der Wohnung im Flur auf dem Boden«, sagte Scarpetta zu Lobo. »Vielleicht wollen Sie sie ja mitnehmen und auf Spuren untersuchen.«
    Der Lieutenant erwiderte zwar nichts, doch er hatte gerade eine Menge von ihr erfahren. Von der Größe und dem Gewicht des Pakets ausgehend, konnte es nicht mehr als anderthalb Pfund Sprengstoff enthalten. Außerdem war diese Bombe unempfindlich gegen Erschütterungen, sofern sie nicht mit einem ausgeklügelten Zeitschaltmechanismus ausgestattet war, der irgendwann die Explosion auslöste.
    »Mir ist überhaupt nichts Ungewöhnliches aufgefallen.« Ross sprach schnell und beobachtete dabei das dramatische Geschehen auf der Straße. Die flackernden Lichter spiegelten sich in seinem jungenhaften Gesicht. »Der Typ hat das Paket auf die Theke gestellt, hat sich umgedreht und ist gegangen. Ich habe es dann hinter die Theke geräumt, weil ich wusste, dass Dr. Scarpetta bald nach Hause kommen würde.«
    »Woher?«, fragte Benton.
    »Im Pausenraum haben wir einen Fernseher, und wir wussten, dass sie heute Abend bei CNN auftreten würde ... «
    »Wer ist wir ?«, erkundigte sich

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