Scary City, Band 2: Der Wächter Des Goldenen Schlüssels, Scary City 2
Unheil anrichten«, knurrte der weiÃe Werwolf. »Und darum werden wir diese Angelegenheit auch auf unsere Weise regeln. Tut mir leid, obwohl ... Nein, eigentlich tut es mir gar nicht leid. Dafür habt ihr mir einfach schon zu viel Ãrger bereitet.«
Mats ballte die Hände zu Fäusten. Er war so unglaublich zornig, dass er am liebsten auf Julius losgegangen wäre. Aber das hätte zu nichts geführt. Der Werwolf war ihm an Kraft und Schnelligkeit weit überlegen. »Ihr macht einen groÃen Fehler«, presste er mühsam beherrscht hervor.
»Das wird sich zeigen.«
»Julius, da stimmt was nicht!«, rief Nadja plötzlich.
Erst jetzt fiel Mats auf, dass sie von einer trüben, weiÃgrauen Nebelsuppe umgeben waren. Nur wo war sie so plötzlich hergekommen?
»Wie kann das sein?«, murmelte Lucy und drängte sich dichter an Mats.
Julius fluchte. »Das riecht mir verdammt noch mal nach Magie. Ist einem von euch etwas aufgefallen?«
Die anderen Werwölfe schüttelten die Köpfe.
Mats blickte sich um. Seltsamerweise machte ihm der Nebel keine Sorge. Warum auch? Wovor er sich wirklich fürchtete, war das, was sich darin verbarg. Plötzlich rauschte es in seinen Ohren, als hielte er zwei Meeresmuscheln daran. Es war jedoch nur sein eigenes Blut, das er hörte, weil er so angestrengt lauschte. Nichts. Da war absolut nichts. Nur Stille ...
»Wir verschwinden«, entschied Julius. »Du und du« â er deutete auf einen schwarzen und einen goldbraunen Werwolf â »passt auf unsere Gefangenen auf. Ich will nicht, dass wir sie in dieser Suppe verlieren.«
In diesem Moment setzte das Klicken und Klacken ein, auf das Mats bereits gewartet hatte.
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Eine defekte Toilette
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Ãberall um sie herum erschienen die hoch aufragenden Gestalten der Stillen im Nebel. Mats wich zurück und zog Lucy mit sich. Sein Herz raste. Gleich würde etwas geschehen, er wusste es einfach. Und die Werwölfe mussten ganz ähnlich denken, denn nun fletschten sie die Zähne und knurrten die Stillen an. Diese blieben stehen und starrten die Gruppe aus leeren, dunklen Augenschlitzen an. Im nächsten Moment hoben sie ihre dünnen, gräulichen Hände an die Porzellanmasken, die ihre Gesichter bedeckten.
Mats sog scharf den Atem ein. »SchlieÃt die Augen«, zischte er seinen Freunden zu. Er selbst kniff sie so fest zusammen, dass in der Dunkelheit hinter seinen Lidern helle Flecken tanzten. Neugier nagte an ihm, aber er wusste, er durfte nicht hinsehen.
Plötzlich heulten die Werwölfe panisch auf. Das Geräusch ging Mats durch Mark und Bein. Er spürte Lucy zusammenzucken, ebenso wie die winzige Gestalt des Fearys, der sich an seine Schulter klammerte.
Dann wurde es still. Gespenstisch still.
»Geht«, zischte ein Chor aus Stimmen.
Mats zögerte noch einen Atemzug lang, bevor er die Lider öffnete. Die Stillen und der Nebel waren verschwunden. Julius, Nadja und der Rest des Rudels lagen ausgestreckt auf dem Boden und wälzten sich herum, als wären sie in Albträumen gefangen. Mats wagte sich gar nicht erst vorzustellen, was gerade in ihren Köpfen ablief.
»Ob sie wieder in Ordnung kommen?«, fragte Lucy mit leichenblasser Miene.
»Bei der Feenkönigin der grünen Lande«, murmelte Tic. »Du musst die Stillen ja ziemlich beeindruckt haben, Mats. Was verschweigst du uns eigentlich?«
»Ich habe es schon Julius gesagt. Ich habe keine Ahnung, was hier los ist.«
»Ja, klar, und ich bin ein verwunschener Prinz, der nur darauf wartet, von einer Prinzessin geküsst zu werden.« Tic war sichtlich verärgert. Kein Wunder. Für ein so neugieriges Wesen wie einen Feary musste es eine einzige Qual sein, direkt unter der Nase ein Geheimnis zu haben, das er nicht lüften konnte. »Nur damit das klar ist«, sagte er und zwickte Mats ins Ohrläppchen. »Ab jetzt beobachte ich dich ganz genau, Menschenjunge!«
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Die drei verlieÃen den Schattenschlund auf dem schnellsten Weg, der dem Feenmann einfiel. Auf keinen Fall wollten sie noch in der Stadt der Fabelwesen sein, wenn Julius und sein Rudel wieder erwachten. Aus diesem Grund führte Tic sie in das Viertel der Frostträumer, wo sich der nächstgelegene magische Teleporter befand. Dieser schickte sie in eine öffentliche Toilette direkt auf dem Kurfürstendamm. Schon seit Jahren hing von auÃen ein
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