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Scary City, Band 2: Der Wächter Des Goldenen Schlüssels, Scary City 2

Scary City, Band 2: Der Wächter Des Goldenen Schlüssels, Scary City 2

Titel: Scary City, Band 2: Der Wächter Des Goldenen Schlüssels, Scary City 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Borlik
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schlimm sein.

 
Traue niemals einem Werwolf
    Â 
    Der Ausdruck in Lucys Augen veränderte sich. Mitleid und Kummer wichen ungläubigem Staunen. »Was ist das? Siehst du das auch, Tic?«
    Â»Wahnsinn«, keuchte der Feary, dessen Flügel vor Aufregung golden leuchteten. »Aber das ist unmöglich!«
    Â»Wovon redet ihr?« Mats’ Gesicht brannte und pochte, als schwele eine glühende Kohle in seiner linken Wange. Aber dann merkte er, wie der Schmerz allmählich einem Taubheitsgefühl wich, wie er es von eingeschlafenen Füßen kannte. Ein mildes Klopfen und Prickeln verdrängte das Brennen und Stechen.
    Der Kopf einer silbergrauen Werwölfin tauchte über Mats auf. Er wollte schon zurückzucken, aber das war in seiner Lage nicht möglich. »Kein Mensch heilt so schnell.« Die Stimme der Wölfin war die gleiche, die den weißen Werwolf vorhin zurückgepfiffen hatte.
    Mats blinzelte zu ihr hoch. Wovon redete sie, zum Teufel?
    Â»Man kann richtig zusehen, wie sich die Wunde schließt«, sagte Lucy fassungslos.
    Wenige Minuten später richtete Mats sich auf dem knochenweißen Boden des Immergrunds auf. Der Schmerz war wie weggeblasen, dennoch betastete er nur äußerst behutsam seine linke Wange. Jederzeit bereit, die Hand wieder zurückzuziehen, falls er erneut einsetzte. Doch er fühlte nicht einmal Krusten auf der Haut.
    Â»Das ist unglaublich.« Lucy starrte ihn aus großen Augen an. »Keine Narbe. Nichts.« Im nächsten Moment brach sie in befreites Gelächter aus und umarmte Mats so heftig, dass er fast schon keine Luft mehr bekam.
    Â»Nicht so stürmisch«, meinte er lachend.
    Â»Erkläre mir das, Menschenjunge«, forderte der Anführer des Rudels.
    Mats sah zu ihm auf. »Kann ich nicht«, entgegnete er barsch.
    Â»Du lügst doch!« Der weiße Werwolf zog drohend die Lefzen zurück.
    Mats war nicht im Mindesten beeindruckt. Er fühlte keine Furcht, nur ein eigentümliches Hochgefühl, das durch seinen Körper zog. »Wenn du meinst«, sagte er achselzuckend.
    Â»Immer mit der Ruhe, Julius«, sagte die silbergraue Werwölfin rasch. »Sieh nur, wie verwirrt der Menschenjunge dreinschaut. Er weiß selbst nicht, wieso das passiert ist.«
    Das stimmt, dachte Mats. Zumindest teilweise. Natürlich war seine Wunderheilung auch für ihn eine Überraschung. Aber er wusste auch, dass er sich in den vergangenen Wochen verändert hatte. Seit seiner ersten Begegnung mit diesem mysteriösen Mr Myrddin fühlte es sich so an, als wäre etwas in ihm erwacht. Etwas, das ihm nicht nur erlaubte, die wahre Gestalt von Schattengängern zu erkennen, sondern nun auch noch weitere Fähigkeiten in ihm zutage förderte. Die Vorstellung war faszinierend, zugleich aber auch beängstigend, weil Mats nicht wusste, wohin das noch führen würde.
    Â»Weißt du etwas darüber, Feenmann?« Julius wandte sich Tic zu. »Er ist keiner von uns. Das rieche ich. Aber was ist er dann?«
    Tic kratzte sich am Kopf. »Keine Ahnung, das ist heute zum ersten Mal geschehen. Diese Menschen sind eben immer für eine Überraschung gut.«
    Der weiße Werwolf knurrte, woraufhin die silbergraue Wölfin ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter legte. »Ich glaube, ich habe mich noch nicht vorgestellt. Mein Name ist Nadja. Ich bin Julius’ Gefährtin.« Sie nickte in die Runde. »Bitte verzeiht ihm seine üble Laune. Besonders du, Menschenjunge.« Sie bedachte Mats mit einem Lächeln, bei dem sie zwei Reihen spitzer, schneeweißer Reißzähne entblößte. »Seit Monaten versuchen wir, Vlad aufzuspüren, aber bisher ist er uns immer durch die Lappen gegangen. Wenn wir nicht bald einen Erfolg vorzuweisen haben, wird man uns von dem Fall abziehen. Für uns Werwölfe, für die Stolz und Ehre über alles geht, wäre das eine unbeschreibliche Schande.«
    Mats stemmte sich in die Höhe und warf dem weißen Werwolf einen ärgerlichen Blick zu. »Das macht nicht besser, was er getan hat. Vor allem nicht, weil wir auf der gleichen Seite stehen. Auch wenn es euch nicht passt, wir werden jetzt nicht aufhören, Vlad zu bekämpfen, nur weil ihr das gerne hättet.«
    Â»Ich verstehe euch ja.« Nadja hob beruhigend die Hände. »Ich bitte euch nur, uns zu sagen, wenn ihr etwas Wichtiges über ihn herausgefunden habt. Auf diese Weise

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