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Scepter und Hammer

Scepter und Hammer

Titel: Scepter und Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Bedingung, daß Du einen solchen Ort suchst.«
    »Er ist schwer zu finden.«
    »Ich weiß einen: Eine kleine, einsame Insel, die zum Verbergen und Unsichtbarmachen einer Feluke wie geschaffen ist.«
    »Wo?«
    »Ganz in der Nähe. Sie ist auf keiner Karte verzeichnet, aber ich könnte Dir ihre Lage ganz genau notiren.«
    »So komm mit in meine Kabine, wo ich die Karten habe!«
    Sie stiegen hinab. Die Kabine war ein kleiner Raum, nicht größer als die Steuermannskajüten auf einer Orlogfregatte, aber sie war glänzend eingerichtet und enthielt alle möglichen nautischen Instrumente und sonstigen Requisiten, denen Katombo auf den ersten Blick ansah, daß sie von ausgezeichneter Güte seien. Der Segelmeister nahm die Seekarten zur Hand und suchte die betreffende heraus, auf welche Katombo durch einen Punkt die Insel verzeichnete.
    Noch waren sie bei dieser Beschäftigung, als einer der Matrosen eintrat.
    »Was gibt es?« frug ihn der Segelmeister.
    »Ein Segel in Sicht.«
    »Wo?«
    »Nord bei Ost.«
    »ich komme.«
    Als sie auf das Deck traten, bemerkten sie in der angegebenen Richtung einen kleinen weißen Punkt. Der Segelmeister griff nach seinem Rohre, und auch Katombo zog das seinige hervor. Seine Miene nahm nach einigen Augenblicken einen gespannten Ausdruck an.
    »Was ist es?« frug der Segelmeister.
    Jedenfalls wollte er die Befähigung des Gefragten auf die Probe stellen.
    »Kein Kriegsschiff,« antwortete Katombo.
    »Du siehst sehr scharf. Was ist es dann?«
    »Ein Dreimaster, feiner Segler, wie es scheint.«
    »Das kannst Du noch nicht erkennen.«
    »O, doch!«
    »Dann bist Du geschickter als ich, oder Dein Rohr ist besser als das meinige. Räthst Du, unsern Kurs beizubehalten?«
    »Nein. Das Schiff ist uns selbst als Handelsfahrzeug überlegen. Wie viele Geschütze haben wir?«
    »Unten vier und auf Deck diese drei.«
    »Dann rathe ich Dir, nach Ost bei Süd umzulegen, um vom Lande drüben im West abzukommen und vor diesem Segel einen Bogen zu schneiden, der uns in seinen Ost bringt, wo wir dann freie See haben.«
    »Fällt mir nicht ein!«
    »Warum?«
    »Weil wir uns vor keinem Kauffahrer zu fürchten brauchen und er uns auch für den andern Fall nichts anhaben kann, denn er hat jedenfalls mehr Tiefgang als wir und würde sich sehr hüten, uns nach West zu folgen, wo er leicht auf die gefährlichen Sandküsten gerathen könnte.«
    »Thue, was Du willst!« antwortete Katombo, indem er leicht mit der Achsel zuckte.
    Er begab sich langsam nach dem Raume, in welchem Ayescha mit Almah untergebracht worden war. Der Tiger behielt seinen Kurs bei. Das fremde Segel näherte sich immer mehr, und es zeigte sich gar bald, daß Katombo Recht gehabt hatte. Es war ein lang und schmal gebauter Dreimaster, welcher außerordentlich gut, ja beinahe fast beispiellos segelte und seine Nationalität weder durch eine Flagge noch die Farbe eines Wimpels kund gab.
    Der Segelmeister machte je länger ein desto bedenklicheres Gesicht und ließ plötzlich hart nach Nord bei West umlegen. Katombo hatte dieses Manöver unten im Raume durch das Sog 35 bemerken müssen. Er kam wieder empor, musterte ringsum den Horizont und trat dann zum Segelmeister.
    »Siehst Du, daß ich mich nicht täuschte? Warum willst Du ihm ausweichen?«
    »Es hißt die Flagge nicht auf, und das kommt mir natürlich verdächtig vor. Dieses Schiff hat Fregattenbau und dennoch Klippertakelage; es ist der beste Segler, den ich jemals gesehen habe. Wenn es gut bemannt ist und auch nur vier Geschütze hat, können wir es unmöglich angreifen.«
    »Wir können es nicht nur nicht angreifen, sondern wir sind geradezu verloren.«
    »Ah! Warum?«
    »Es ist der ›Selim,‹ dem kein anderes Fahrzeug der Welt gleichkommt.«
    »Der Selim, dieses Wunderschiff, welches der berühmte Nurwan-Pascha ganz und bis in das Einzelnste nach seinem eigenen Plane hat erbauen lassen?«
    »Und welches theils als Depeschen-und theils als Transportschiff für solche Fälle verwendet wird, in denen es sich um die größte Schnelligkeit handelt. Es führt vierzehn der besten Geschütze, welche stets maskirt sind und hat gerade so viele Mannen an Bord wie eine Kriegskorvette.«
    »Woher weißt Du dies?«
    »Weil ich auf ihm gedient habe,« antwortete Katombo nach einigem Zögern.
    »Du?« frug der Andere erstaunt. »Als was?«
    »Als Segelmeister. Ich sagte es Dir ja bereits.«
    »Wahrhaftig? Wenn dies wirklich wahr ist, so mußt Du ein verteufelt brauchbarer Kerl sein. Was würdest Du thun, ihm

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