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Scepter und Hammer

Scepter und Hammer

Titel: Scepter und Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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beim König?«
    »Erlaube, es für jetzt noch zu verschweigen; allein, daß es sich um etwas Wichtiges handelt, kannst Du Dir denken, da ich sonst eine solche Bitte nicht aussprechen würde.«
    »Hm, der König hat die Karte allerdings nur für mich bestimmt; doch denke ich, wenn die Sache wirklich richtig ist, so –«
    »Keine Sorge, Vater! Ich stehe im Begriffe, dem König einen Dienst von außerordentlicher Wichtigkeit zu leisten.«
    »So warte!«
    Der Schmied nahm die Lampe vom Tische und ging mit ihr in das Nebenzimmer. Als er zurückkehrte, hatte er eine Karte in der Hand, deren eine Seite mit einigen engen Zeilen beschrieben war, während die andere das Privatsiegel des Königs zeigte.
    »Hier!«
    »Danke! Ist der Hauptmann zu Hause?«
    »Ja; er ist oben.«
    »Gute Nacht!«
    Er stieg die Treppe empor und klopfte an der Thür des Zimmers, welches von Zarba und deren Sohn bewohnt wurde. Der Letztere öffnete.
    »Verzeihung, Hauptmann, wenn ich belästige. Entschuldigen Sie mich mit der allerdings höchst wichtigen Angelegenheit, welche mich zu Ihnen führt!«
    »Bitte, treten Sie ein, Herr Doktor!«
    Max that es. Zarba hatte sich wieder in eine dunkle Ecke zurückgezogen und rauchte. Nachdem er sich gesetzt hatte, blickte er dem Hauptmann lächelnd in die Augen.
    »Ich habe Ihnen eine Warnung auszusprechen.«
    »Ah! Sie lautet?«
    »Man will Sie ermorden.«
    »Teufel! Ists wahr?«
    Er war bei der Botschaft überrascht emporgefahren; als er aber den ruhigen Blick und die lächelnde Miene des Doktors bemerkte, ließ er sich wieder nieder und meinte: »Pah; Sie scherzen! Aber meine Erfahrungen sind solche, daß ich an jedem Augenblicke bereit sein muß, an eine solche Bosheit zu glauben.«
    »Ich scherze nicht, Herr von Wallroth; es gilt wirklich Ihr Leben; aber nicht blos dieses, sondern auch das meinige und dasjenige Ihrer Mutter.«
    »Wirklich? Wer ist der Schuft, welcher – – –?«
    »Sie fragen noch?«
    »Ja – oh – mein – mein Vater!«
    Er erhob sich erregt und durchmaß in langen, hastigen Schritten das Zimmer. Die Zigeunerin war ruhig geblieben. Sie stieß eine dichte Dampfwolke aus und meinte: »Mein Sohn, der Geist sagt mir, daß es wahr ist, was Dir gesagt wurde. Das Messer ist geschliffen, welches uns treffen soll; doch wird es seine Spitze verlieren und denjenigen treffen, in dessen Hand es ruht!«
    Der Hauptmann wandte sich ihr zu.
    »Mutter, ich liebe Dich mit aller Kraft meiner Seele; aber ich könnte Dich dennoch hassen, weil Du mir einen solchen Vater gegeben hast! O, wenn ich daran denke, was ich durch ihn gelitten habe, so – so – so – – –!«
    Er kämpfte mit Gewalt seine Aufregung nieder und trat zu Max.
    »Also Ihre Worte enthalten wirklich die Wahrheit?«
    »Wirklich. Ich war zugegen, als der Auftrag gegeben wurde, einen Schmiedesohn, einen verrückten Hauptmann und eine Zigeunerin zu ermorden.«
    »Gut, ich danke Ihnen!« Er trat zum Schranke und öffnete ihn. »Ich werde sofort und auf der Stelle zum Herzog gehen und ihn zwingen, mich – – –«
    »Halt, Herr Hauptmann, keine Uebereilung! Sie würden mit derselben nur das Gegentheil von dem erreichen, was Sie bezwecken. Sie sind hier in diesem Hause vollständig sicher, und wenn ich Ihnen Mittheilung machte, von dem, was ich hörte, so geschah es nur, um Sie einer plötzlichen Ueberrumpelung gegenüber gerüstet zu wissen. Auf alle Fälle wird vor morgen Abend nichts gegen uns geschehen, und bis dahin können wir die Angelegenheit ja noch anderweit behandeln.«
    »Auf welche Weise soll der Angriff geschehen?«
    »Ist noch unbestimmt.«
    »Wer ist gedungen?«
    »Ein gewisser Helbig, welcher früher im Dienste des Herzogs gestanden hat.«
    »Ah, nun glaube ich vollständig, was Sie mir sagen!«
    »So werden Sie mir auch die Bitte erfüllen, welche ich für gerathen halte. Gehen Sie vor morgen Abend nicht aus! Unternehmen Sie überhaupt nichts, ohne mich vorher davon benachrichtigt zu haben!«
    Der Hauptmann schlug in die dargebotene Hand ein.
    »Ich werde Ihnen von Stunde zu Stunde immer größeren Dank schuldig, Herr Doktor, so daß es einfache Pflicht ist, eine solche Bitte zu erfüllen. So ist also Ihre heutige Mission beim Herzog vollständig gescheitert?«
    »Vollständig. Er mag von einer friedlichen Lösung der Angelegenheit nichts wissen, wie ich mich – allerdings ohne sein Wissen – überzeugte, und es gilt nun also einen Kampf Mann gegen Mann.«
    »Sohn gegen Vater! Nun wohlan; er hat mir das Leben gegeben,

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