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Schabernack mit zwei Gespenstern

Schabernack mit zwei Gespenstern

Titel: Schabernack mit zwei Gespenstern
Autoren: M. Potthoff
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Norbert ein Haus
wäre. Oder ein Auto.“
    „Du hast recht.“ Die Mutter lächelte
Nik zu. „Aber es heißt nun mal so. Ich finde, man sollte sich schleunigst ein
anderes Wort dafür ausdenken.“
    „Glaubt ihr denn, daß Norbert
überhaupt will?“ erkundigte sich der Vater nun.
    „Na klar!“ versicherten Nik und Uli
wie aus einem Munde.
    „Vorsichtshalber könnt ihr ihn ja noch
mal fragen“, meinte die Mutter. „Papi hat mit dem Direktor des Kinderheims
gesprochen. Wir fahren morgen nach Remburg und holen Norbert für einige Stunden
ab. Ihr wollt doch nach dem Hund forschen.“
    Da brachen die Jungen in lautes
Freudengeheul aus und tobten übermütig im Zimmer umher. „Ach, wenn es doch
schon morgen wäre!“ seufzte Uli.
     
    Nach einem ausgiebigen
Sonntagsfrühstück fuhr Familie Lehmann los. Die Sonne schien, und die Jungen
plapperten unentwegt während der Fahrt. Immer wieder fragten sie sich, was für
ein Gesicht Norbert wohl machen würde, wenn er die große Neuigkeit erführe. Und
alle zehn Minuten erkundigten sie sich: „Sind wir noch nicht bald da?“ Endlich
war es dann soweit. Norbert stand bereits wartend auf der Straße vor dem
Kinderheim.

    Freudestrahlend stieg er ein, als das
Auto vor ihm anhielt. Und bevor Norbert noch guten Tag sagen konnte, rief Nik
schon: „Wir müssen dir was ganz Wichtiges erzählen.“
    „Mami und Papi wollen dich a-a-a...“,
Uli bekam das Wort vor Aufregung nicht heraus.
    „Adoptieren“, sagte Nik. „Du sollst
unser Bruder werden. Wie findest du das?“
    „Wirklich?“ Norbert riß die Augen auf.
„Ist das wirklich wahr?“ fragte er Herrn und Frau Lehmann.
    Die beiden nickten. „Ja. Wenn du uns
als Eltern haben willst?“
    „Na klar!“ Norbert lachte glücklich.
„Da freu ich mich aber. Besonders weil ich zwei so prima Brüder kriege. Ich hab
mir schon immer Geschwister gewünscht. Und dann könnte ich Schnuffel doch auch
behalten, wenn wir ihn finden — oder?“
    „Natürlich“, antwortete Herr Lehmann.
    „Ach, wir haben ja noch eine Neuigkeit
für dich, Norbert“, rief Nik da und klatschte sich mit der Hand gegen die
Stirn. Dann erzählte er von Herrn Topp.
    Norbert wurde ganz aufgeregt. „Ein
Artikel in einer Illustrierten?“ sagte er atemlos. „Und Ulis Zeichnung von
Schnuffel dabei? Das lesen doch sehr viele Leute. Dann erfahre ich bestimmt
etwas über Schnuffel.“ Seine Augen leuchteten hoffnungsvoll. „Danke, Nik. Das
hast du fein gemacht.“
    „Du kriegst deinen Schnuffel sicher
wieder“, meinte Nik.
    „Sind wir nicht schon da?“ erkundigte
sich Frau Lehmann in diesem Augenblick.
    „Ja.“ Norberts Stimme klang auf einmal
zittrig. „Da vorn ist es passiert.“
    Herr Lehmann parkte nun den Wagen, und
alle stiegen aus.
    „Hmmm! Wo fangen wir denn mit dem
Suchen an?“ fragte Nik und schaute umher.
    Auf der einen Seite der Straße lagen
Felder, Wiesen und ein kleines Waldstück und auf der anderen Seite ein
Schrebergartengelände. Da Sonntag war und schönes Wetter, befanden sich viele
Leute in den Gärten. Die Kinder beschlossen, sich zunächst einmal dort nach
Schnuffel zu erkundigen.
    „Gut“, sagte Herr Lehmann. „Paßt auf!
Da hinten ist eine Gartenwirtschaft. Seht ihr die bunten Sonnenschirme?“ Die
drei nickten. „Jetzt ist es halb zwölf“, fuhr Herr Lehmann fort. „Um ein Uhr
treffen wir uns dort zum Mittagessen. Viel Glück!“
    „Ich drücke euch die Daumen.“ Frau
Lehmann winkte lächelnd.
     
    Die Leute in den Schrebergärten waren
alle sehr freundlich zu den Jungen. Sie boten ihnen Limonade und Gebäck an und
hörten ihnen aufmerksam zu. Einige erinnerten sich sogar an das schreckliche
Ereignis oder hatten davon gelesen, und viele mitleidige Blicke trafen Norbert.
    Von Schnuffel wußte jedoch niemand
etwas.
    So kamen die Kinder ziemlich
niedergeschlagen um ein Uhr in der Gartenwirtschaft an. Aber beim Essen verflog
die trübe Stimmung allmählich. Nachdem sie alle drei zum Nachtisch noch einen
großen Eisbecher bekommen hatten, waren sie wieder fröhlich und wollten
weitersuchen.
    „In Ordnung“, sagte Herr Lehmann. „Wir
treffen uns dann alle um halb fünf am Auto wieder.“
    Die Jungen zogen los. Doch so viele
Leute sie auch frag-, ten, über Schnuffel erfuhren sie nichts.
    Norbert wurde immer trauriger.
Insgeheim hatte er sich viel von dieser Suche versprochen. Nik und Uli
versuchten vergebens, ihn aufzuheitern.
    Als die drei sich schon auf den
Rückweg machen wollten, entdeckte Uli hinter dem
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