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Schabernack mit zwei Gespenstern

Schabernack mit zwei Gespenstern

Titel: Schabernack mit zwei Gespenstern
Autoren: M. Potthoff
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besser
spielen als zu zweit. Und wir haben ja noch gar keine Freunde hier in
Ballheim.“
    „Wir meinen auch, daß diese Ferien für
uns alle eine gute Gelegenheit sein werden, um herauszufinden, ob wir uns
miteinander vertragen“, sagte der Vater. „Vielleicht gefällt es Norbert gar
nicht bei uns?“
    „Glaub ich nicht!“ riefen Nik und Uli
wie aus einem Munde.
    „Vielen Dank, meine Herren! Eure
Eltern fühlen sich geehrt.“ Herr Lehmann zwinkerte seinen Söhnen lächelnd zu.
     
    Am Tag darauf halfen Nik und Uli der
Mutter ein Zimmer für Norbert fertig zu machen. Die drei putzten, wischten
Staub, rückten Möbel, bezogen das Bett und hängten Bilder auf. Zum Schluß
pflückten sie noch einen großen Blumenstrauß im Garten und stellten ihn ins
Zimmer. Zufrieden betrachteten sie dann ihr Werk.
    „Na, wenn es Norbert hier nicht
gefällt, dürft ihr mich Eusebius nennen“, meinte Nik grinsend.
     
    Es nieselte am nächsten Morgen, und
der Himmel war grau, so weit man sehen konnte. Aber das trübte die gute Laune
von Nik und Uli nicht. Als sie mit ihrem Vater im Kinderheim ankamen, stand
Norbert schon reisefertig da.
    Es gab ein großes Hallo. Norbert
bedankte sich stotternd für die Einladung.
    „Stopp!“ unterbrach Herr Lehmann ihn
schnell. „Darüber will ich kein Wort mehr hören. Wir freuen uns genauso auf
    diese Ferien wie du. Komm!“ Er nahm
Norberts Koffer, und dann gingen alle zum Auto.
    „Herr Topp hat mich besucht“,
berichtete Norbert unterwegs. „Wir waren zusammen bei unseren früheren Nachbarn
und haben nach Schnuffel gefragt. Aber dabei ist nichts rausgekommen. Dann
wollte Herr Topp noch alles mögliche von mir wissen. Und eine Menge Fotos hat
er auch gemacht.“
    „Das ist gut!“ rief Nik. „Ach, ich bin
ja so gespannt.“
    „Wie geht’s denn euren Gespenstern?“
erkundigte sich Norbert nun. Nik und Uli hatten ihm natürlich alles von den
beiden erzählt auf dem Ausflug.
    „Immer noch verschwunden“, antwortete
Nik. „Vielleicht kommen sie raus, wenn sie merken, daß wir Besuch haben.“
    „Hoffentlich!“ Norbert blinzelte.
    Dann schmiedeten die Jungen Pläne für
die Ferien.
    Als das Auto vor der Villa Sofia
anhielt, legte Norbert den Kopf schief und meinte: „Also, wenn ich mir das Haus
so richtig ansehe — da müssen ja Gespenster wohnen!“
    „Tja, ich weiß nicht“, sagte Herr
Lehmann. “Wenn nicht diese merkwürdige Sache im Kaufhaus geschehen wäre, die
gar nicht anders zu erklären ist. — Es fällt mir jedenfalls schwer, an die
Gespenster zu glauben, solange ich sie nicht selbst gesehen habe.“
    In diesem Augenblick trat Frau Lehmann
aus der Haustür. Sie begrüßte Norbert herzlich. Als er sich bedanken wollte,
hielt sie ihm den Mund zu und sagte: „Ich will von dir nichts weiter hören, als
daß du hungrig bist und daß dir dein Zimmer gefällt. Komm mit!“
    Alle gingen nun ins Haus und stiegen
die Treppe hinauf. Nik stieß die Zimmertür auf. „Na?“ fragte er stolz. „Uli und
ich haben Mami geholfen.“
    „Prima sieht das aus!“ rief Norbert.
    „Mann! Bin ich froh, daß es dir
gefällt!“ Nik gab Norbert einen kräftigen Rippenstoß. „Sonst müßte ich in
Zukunft Eusebius heißen. Stell dir das bloß vor!“
    Norbert blickte Nik, Uli und die
Eltern Lehmann der Reihe nach an. „Was für ein Glück, daß ich damals
ausgerissen bin“, flüsterte er dann, und seine Augen glänzten plötzlich
verdächtig.
    Da begann Frau Lehmann zu schnuppern.
„Ha! Der Braten!“ rief sie erschrocken und lief die Treppe hinunter. „Kommt
jetzt essen. Norbert kann später auspacken.“
     
    An diesem Tag und auch an den
folgenden versuchten die Jungen immer wieder, die Gespenster herauszulocken.
Aber Sisi und Nono kamen nicht zum Vorschein.
    „Da haust man nun lundenstang im Renn
herum, und was findet man nicht? Diese mokischen Spegenster!“ rief Nik
kopfschüttelnd.
    Uli prustete los, aber Norbert, der es
noch nie erlebt hatte, daß Nik Buchstaben und Wörter verdrehte, starrte ihn
verblüfft an. „Was redest du denn da?“ fragte er.
    „Sowie?“ erkundigte sich Nik ganz
ernst. „Verstehst du mich nicht? Dann komm mal in den Garten. Ich werde dir mit
dem Schlasserwauch die Spritzen ausohren.“
    Uli wollte sich ausschütten vor
Lachen. Norbert dagegen machte ein so dummes Gesicht, daß es Nik zum erstenmal
schwerfiel, ernst zu bleiben. Aber er schaffte es. „Soll ich es dir
übersetzen?“ brummte er.
    „Nein.“ Norbert begann zu grinsen.
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