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Schabernack mit zwei Gespenstern

Schabernack mit zwei Gespenstern

Titel: Schabernack mit zwei Gespenstern
Autoren: M. Potthoff
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Detektiv angestellt. Nun wollen wir mal sehen, was ihr außer dem
Sturzhelm noch gestohlen habt.“
    „Wir? Gestohlen?“ schrie Uli entsetzt.
„Niemals würden wir so etwas tun!“
    „Es waren die Gespenster“, wisperte
Nik ihm zu. „Ich hab sie gesehen.“
    „Ach, du dickes Ei!“ stöhnte Uli. „Das
glaubt uns niemand.“
    Der Detektiv packte nun die Tasche
aus. Mit weit aufgerissenen Augen sahen die Jungen zu. Was kam da alles zum
Vorschein: zwei Armbanduhren, eine Stoppuhr, Schokolade, Kaugummi, drei Bücher,
eine Sonnenbrille, ein handtellergroßes Radiogerät, ein Schraubenzieher und
dann noch all die Sachen, welche die Jungen eingekauft hatten.
    Nik wies darauf. „Da-da-das haben wir
a-a-aber bezahlt“, stotterte er. „Die Quittungen sind in der Geldbörse. Und das
andere... Bitte, glauben Sie mir: Wir haben es nicht gestohlen. Das... das
hat... das muß uns jemand in die Tasche gesteckt haben.“
    „Eine bessere Ausrede fällt dir nicht
ein?“ fragte der Detektiv höhnisch. „Von zwei so geschickten Dieben hätte ich
mehr erwartet. Und ich verstehe auch nicht, wie ihr den Sturzhelm stehlen
konntet. Das mußte doch auffallen. Mit den anderen Sachen wärt ihr ja wohl
davongekommen.“
    „Wir haben es nicht getan!“ schrie Uli
und begann vor Zorn zu weinen.
    „So was Blödes würde doch kein Mensch
versuchen“, sagte Nik. „Die Puppe ist auch viel größer als wir. Wie hätten wir
ihr denn den Sturzhelm abnehmen sollen?“
    „Hmmm!“ machte der Detektiv und
blickte die Jungen scharf an. „Wartet mal hier!“ Dann verschwand er.
    „Da haben diese verflixten Gespenster
uns was Schönes eingebrockt“, schimpfte Nik. „Sie sind uns heimlich gefolgt und
haben uns alles in die Tasche gesteckt, was uns gefiel.“
    „Und wir haben nichts gemerkt.“ Uli
schüttelte den Kopf. „Vor allem versteh ich nicht, daß ich die zwei nicht
gesehen habe“, sagte Nik. „Sie müssen schrecklich aufgepaßt haben.“
    In diesem Augenblick kehrte der
Detektiv zurück. Er sah ziemlich verwirrt aus und strich sich ein ums andere
Mal nervös über die Stirn. „Diese beiden Armbanduhren sind sehr wertvoll“,
erklärte er. „Sie lagen in verschlossenen Glaskästen. Ich begreife nicht, wie
ihr sie herausgeholt habt, ohne daß es jemand bemerkte. Und die Sache mit dem
Sturzhelm ist ja noch geheimnisvoller. Eine Verkäuferin schwört, er sei vom
Kopf der Puppe durch die Luft in eure Tasche geschwebt. Das ist alles sehr,
sehr sonderbar. Ja, ich möchte sogar sagen: gespenstisch! Aber da es keine
Gespenster gibt — auuu!“ schrie er plötzlich, denn Sisi und Nono zogen ihn
kräftig an den Ohren.
    „Verschwindet!“ zischte Nik wütend.
    Da huschten die Gespenster eilig
davon.
    „We-we-wer wa-wa-war da-da-das denn?“
stotterte der Detektiv und schaute die Jungen an, die still auf ihren Stühlen
saßen. „So etwas habe ich noch nicht erlebt. Unheimlich! Der reinste Spuk!
Trotzdem muß ich glauben, daß ihr die Sachen gestohlen habt. Ihr seid noch zu
jung, um bestraft zu werden. Ich bringe euch jetzt zu euren Eltern und erzähle
ihnen alles.“
    „Ojemine!“ murmelte Uli. „Was werden
die bloß sagen?“
    „Ich hoffe, daß so etwas nicht wieder
geschieht.“ Warnend hob der Detektiv den Zeigefinger.
    „Dafür werde ich sorgen“, preßte Nik
grimmig hervor.
     
    Der Detektiv begleitete die Jungen nun
zur Villa Sofia.

    Herr Lehmann war inzwischen nach Hause
gekommen und schickte Nik und Uli gleich auf ihr Zimmer.
    Die beiden verbrachten dort eine
höchst ungemütliche halbe Stunde. Zwischendurch schlich Nik rasch mal auf den
Dachboden. Aber die Gespenster waren unauffindbar. Dann klappte die Haustür.
Hinter der Gardine versteckt beobachteten die Jungen, wie der Detektiv
fortging. Sie warteten darauf, daß die Eltern sie rufen würden. Aber es blieb
still. Fünf Minuten, zehn Minuten, fünfzehn Minuten — da hielten Nik und Uli es
nicht länger aus. Sie liefen die Treppe hinunter und stürzten ins Wohnzimmer.
    Die Mutter saß weinend am Tisch, und
der Vater stand am Fenster und trommelte mit den Fingern an die Scheibe.
    „Mami! Papi! Wir haben nicht geklaut!“
— „Bestimmt nicht!“ riefen Nik und Uli. „Es waren die Gespenster.“ — „Nun hört
doch mal zu.“ Und dann erzählten sie von Sisi und Nono.
    Aufmerksam lauschten die Eltern.
„Unglaublich! So etwas gibt es ja nicht“, sagte der Vater ab und zu.
    Die Mutter aber murmelte immer wieder:
„Na bitte! Hier spukt’s! Das habe ich doch von
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