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Schabernack mit zwei Gespenstern

Schabernack mit zwei Gespenstern

Titel: Schabernack mit zwei Gespenstern
Autoren: M. Potthoff
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ons geschehen.“ Nono
seufzte ausgiebig.
    „Schließlich worde es donkel“,
wisperte Sisi. „Wir lagen ganz obenauf, ond der Deckel der Mülltonne stand
offen. Auf einmal spürte ich ein sanftes Kribbeln. Ond dann entdeckte ich den
Mond.“
    „Das war onser Glück“, sagte Nono,
„denn Mondlicht ist für ons Gespenster wie Medizin für euch Menschen. Wir
erholten ons langsam, schliefen ein wenig, ond als wir gerade nach Hause
schweben wollten, kam die Müllabfohr. Es war ein kleiner, rothaariger Kerl
dabei mit grünen Augen. Er sah ons sofort. ,Haaa!’ schrie er, zeigte auf ons
ond machte ein Gesicht...“ Nono prustete los.
    „Zom Piepen!“ gluckste Sisi und
wedelte vergnügt.
    Aber die Jungen lachten nicht mit.
Ernst und ein wenig traurig betrachteten sie die kleinen Gestalten auf der
Bettdecke.
    „Was ist denn mit euch los?“ fragte
Nono schließlich atemlos. „Findet ihr das etwa nicht lostig?“
    „Wir sind sehr, sehr böse auf euch“,
erwiderte Nik. Dann erklärte er den Gespensterzwillingen, welchen Kummer sie
mit den gestohlenen Sachen gehabt hatten. Nik redete sich immer mehr in Zorn.
„Man darf sich nicht einfach etwas nehmen“, sagte er. „Das ist Diebstahl!“ Vor
Aufregung bekam er rote Flecken im Gesicht.
    Die Gespenster guckten ganz verdattert
drein.
    „Meistens passiert etwas, wenn ich
irgendwohin gehe“, rief Nik. „Alle nennen mich Gespenster-Nik. Niemand will
etwas mit mir zu tun haben. Ihr macht mir nur Arger. Ich will euch nicht mehr
sehen.“
    Da wurden die Gespenster ganz grau vor
Schreck. Hilfesuchend drängten sie sich an Uli. Doch der schob sie fort. „Ich
mag euch auch nicht mehr“, erklärte er. „Das war zu schlimm, was ihr da gemacht
habt.“
    „Aber das woßten wir doch nicht“,
murmelte Sisi. „Die Sachen lagen einfach so rom, ond ihr habt sie euch doch
gewünscht.“
    Die Jungen antworteten nicht.
    Da zogen die Gespenster ab, beleidigt
und traurig.
     
     
     

Zwei Überraschungen und eine
Entdeckung
     
    „He du!“ sagte Michael am nächsten
Morgen in der Schule zu Nik. „Ich soll dir was ausrichten von meinem Vater. Er
schreibt einen Artikel über Norbert und seinen Hund. Du mußt nur ein bißchen
Geduld haben.“
    „Klasse!“ Nik strahlte.
    Nach Schulschluß rannte er nach Hause
so schnell er konnte und erzählte voller Stolz von seinem Plan und was er
bisher erreicht hatte.
    Alle staunten und lobten Nik sehr.
    „Na, dann wird der Schnuffel aber
bestimmt gefunden, wenn er noch lebt“, meinte die Mutter.
    „Ach, da wir gerade bei den
Überraschungen sind...“Der Vater- blinzelte. „Mami und ich haben auch eine für
euch: Wir möchten Norbert adoptieren, wenn er will. Die Sache ist allerdings
nicht so einfach. Wir waren schon beim Jugendamt.. Weiter kam er nicht, denn
die Jungen stürzten sich auf ihn.
    „Norbert wird unser Bruder!“ — „Wann
zieht er denn zu uns?“ schrien sie selig.
    „Hilfe!“ rief der Vater. „Ich bekomme
keine Luft mehr.“
    „Macht nichts! Nun erzähl schon“,
drängte Nik.
    „Tja, so schnell wie ihr denkt, geht
das natürlich nicht. Ich will euch nicht mit Einzelheiten langweilen, aber bei
einer Adoption sind viele Dinge zu bedenken. Es müssen Formulare ausgefüllt und
unsere Familienverhältnisse überprüft werden.“
    „Hach! Die Erwachsenen machen immer
alles so schwierig!“ stöhnte Nik.
    „Find ich auch!“ Uli zog die
Augenbrauen hoch. „Wir haben Norbert gern, und er hat uns gern. Also?“
    „Nun, es geht hier ja auch um etwas
sehr Wichtiges“, sagte die Mutter. „Das Jugendamt ist schließlich
verantwortlich dafür, daß die Kinder in ordentliche Familien kommen, wo sie ein
gutes Zuhause finden. Es ist sicher schlimm für ein Kind, wenn es nach einiger
Zeit zurück ins Heim muß, weil sich herausgestellt hat, daß es nicht zu den
neuen Eltern paßt.“
    Die Jungen machten enttäuschte
Gesichter. „Wie lange kann es denn dauern, bis Norbert zu uns kommt?“ fragte
Uli.
    „Wir werden unser Bestes tun, damit es
schnell geht“, antwortete der Vater. „Man hat uns beim Jugendamt erklärt, daß
unser Fall so ziemlich der einfachste ist. Wir sind eine ordentliche Familie,
Norbert mag uns und wir ihn. Und er hat keine Eltern mehr, die ihre Zustimmung
geben müßten. Trotzdem dauert es sicher ein Jahr, bis der Adoptionsvertrag
abgeschlossen werden kann.“
    „Waaas? So lange?“ rief Uli entsetzt.
    „Adoptionsvertrag!“ sagte Nik und
runzelte die Stirn. „Das hört sich ja schrecklich an. Als ob
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