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Schabernack mit zwei Gespenstern

Schabernack mit zwei Gespenstern

Titel: Schabernack mit zwei Gespenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Potthoff
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„So
langsam komm ich dahinter.“
    „Na, endlich gällt der Fröschen!“ rief
Nik und zwinkerte Norbert zu.
    „Jawohl, du — du — Butzspibe!“ sagte
Norbert.
    „Hä?“ Nik runzelte die Stirn. „Ach so!
Spitzbube! Gut! Wir müssen mal zusammen üben. Paß nur auf, daß dir in der
Schule nicht so was rausrutscht. Wir hatten in Remburg einen Lehrer, der hieß
Toppwitz. Und ich hab einmal ,Witzpott’ zu ihm gesagt. Junge, der war böse!“
    „Das glaub ich“, antwortete Norbert
lachend. „Und jetzt gehen wir raus, ja? Ich habe keine Lust, noch länger nach
den doofen Gespenstern zu suchen.“
    Nik und Uli waren einverstanden. So
liefen die drei Jungen denn in den Garten, wo sie aus Holz, Kisten und Pappe
eine Burg bauten.
     
     
     

Wo mag nur der Schnuffel
stecken?
     
    „Heute ist Montag“, sagte Norbert.
„Nun bin ich schon eine Woche hier. Und eure Gespenster habe ich immer noch
nicht gesehen. Wenn die nicht bald auftauchen, dann glaub ich nicht mehr an
sie.“

    Es regnete, und die Kinder stiegen zum
Dachboden hinauf, weil sie dort spielen wollten.
    „Ich hab so ein komisches Gefühl.“ Nik
zupfte nachdenklich an seiner Nase herum. „Als ob ihnen was zugestoßen wäre.“
    „Was meinst du damit?“ wisperte Uli
erschrocken. „Denkst du, daß er sie — vielleicht verwandelt hat? Der
Große Madibabarata?“ Die letzten Worte hauchte er nur.
    „Der Große Ma...“ Weiter kam Norbert
nicht, denn Nik hatte ihm blitzschnell eine Hand auf den Mund gepreßt. „Nicht
aussprechen“, raunte er.
    „Warum nicht?“ Norbert zog die
Augenbrauen hoch.
    Flüsternd erklärte Nik es ihm.
    „Das wird ja immer toller“, meinte
Norbert, und es klang ziemlich spöttisch. „Ich glaube, ihr verulkt mich ganz
schön.“
    „Nein!“ — „Bestimmt nicht!“
versicherten Nik und Uli.
    „Wir könnten mal versuchen, sie mit
Schokolade herauszulocken“, sagte Nik dann. „Wartet!“ Er lief nach unten und
kam einige Minuten später mit einer Tafel Schokolade zurück.
    Eine halbe Stunde lang durchsuchten
die drei nun Kisten, Koffer, Schränke und Körbe. Immer wieder boten sic den
Gespenstern die Schokolade an und baten sie, herauszukommen. Doch Sisi und Nono
erschienen nicht. Da aßen Norbert, Nik und Uli die Schokolade auf.
    „Sie sind nicht hier“, erklärte Nik
bekümmert. „Über zwei Wochen haben wir sie jetzt nicht mehr gesehen. Es muß ihnen
etwas passiert sein.“
    „Wie schrecklich!“ flüsterte Uli. „Die
armen, kleinen Gespenster! Sie waren immer so lustig.“
    „Vielleicht erfahren wir niemals, wo
sie geblieben sind“, sagte Nik düster.
    Norbert blickte die beiden mit
zusammengekniffenen Augen an. Er zweifelte nun noch mehr daran, daß es die
Gespenster gab.
    Bestimmt haben Nik und Uli sich das
alles nur eingebildet, dachte er.
     
    In den nächsten Tagen war Nik
auffallend ruhig. Immerzu überlegte er. Ist den beiden etwas passiert, oder
kommen sie nur nicht heraus, um mich zu ärgern?
    Am Donnerstag geschah jedoch etwas,
worüber nicht nur Nik, sondern auch alle anderen die Gespenster vollkommen
vergaßen. Gegen Mittag erschien nämlich Michael Topp in der Villa Sofia,
drückte Nik eine Zeitschrift in die Hand und brummte: „Guck mal nach auf Seite
zwanzig.“ Dann warf er noch einen neugierigen Blick auf Norbert und verschwand
eilig wieder.
    Die Jungen waren allein zu Hause.
Hastig blätterten sie in der Zeitschrift, und dann beugten sich drei Köpfe über
die Seite zwanzig. „Wer hilft Norbert?“ stand da in dicken schwarzen
Buchstaben. Und darunter: „Waisenkind sucht seinen verlorenen Hund.“ Ein Foto
von Norbert und Ulis Zeichnung von Schnuffel waren auch abgebildet.
    „So ein langer Artikel!“ rief Nik
überrascht. „Ich lese mal vor.“
    Die drei hockten sich im Kreis auf den
Fußboden, und Nik las. Herr Topp erzählte in dem Artikel Norberts traurige
Geschichte, und wie er davon erfahren hatte. Dann berichtete er von Norberts
Liebe zu Schnuffel, dem einzigen Wesen, das ihm noch geblieben war und bat alle
Leser um Hilfe bei der Suche nach Schnuffel.
    „Wenn Sie irgend etwas über Schnuffel
wissen, dann schreiben Sie an: Nik Lehmann, Ballheim, Eulenstraße 13“, las Nik
vor. „Wer Norberts Hund wiederbringt, erhält eine Belohnung von einhundert
Mark.“
    „Das hat Herr Topp aber fein
geschrieben“, meinte Uli und schniefte laut. „So schön traurig. Du kriegst ihn
bestimmt wieder, deinen Schnuffel.“
    „Ich wäre natürlich sehr, sehr
glücklich darüber.“

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