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Schabernack mit zwei Gespenstern

Schabernack mit zwei Gespenstern

Titel: Schabernack mit zwei Gespenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Potthoff
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in Ballheim.“
    „So eine Gemeinheit“, murmelte Nik.
„Zuerst konnte er nicht freundlich genug sein, und nun schmeißt er uns einfach
raus.“
    „Bitte gehen Sie jetzt“, sagte Herr
Lehmann ruhig. „Ich werde mich in den nächsten Tagen mit Ihnen über diese Sache
unterhalten.“
    „Wie Sie meinen. Äääh — morgen
nachmittag um drei Uhr komme ich mit dem Professor Donnerwenster. Er möchte das
Haus besichtigen. Auf Wiedersehen!“ Herr Kuller eilte hinaus.
    Mit bitterbösen Gesichtern starrten
die Jungen ihm nach. Als er fort war, schimpften sie ganz fürchterlich auf ihn,
auf die Gespenster und den Professor.
    „Das hilft uns doch nicht weiter“,
meinte Herr Lehmann. „Wir müssen uns an den Gedanken gewöhnen, das Haus zu
verlassen. Ich besitze nicht soviel Geld, um es zu kaufen.“
    „Uiii!“ rief Nik. „Da werden die
Gespenster aber toben.“
    „Warom denn?“ raunte es. Sisi und Nono
huschten herein und hockten sich auf Niks Schoß.
    „Wir sollen ausziehen“, antwortete
Nik. „Herr Kuller will das Haus verkaufen. An einen Professor. Der schreibt
dann ein Buch über euch. Sie kommen morgen hierher.“
    Die Gespensterzwillinge verloren vor
Schreck alle Farbe, so daß selbst Nik sie kaum noch sehen konnte.
    Eine Minute lang waren sie
mucksmäuschenstill. Doch dann kreischten sie los: „Kalla-Kibit-Kokobom! Was
fällt dem denn ein?“ — „Na warte, Kollerchen! Dir werden wir’s zeigen!“ Wie
zornige Hornissen rasten Sisi und Nono im Zimmer herum.
    „Wenn ihr ihm ein paar Streiche
spielt, wird ihn das gewiß nicht von seinem Plan abbringen“, sagte Herr
Lehmann.
    „Man kann nie wissen“, flüsterte Nono
da in geheimnisvollem Ton. „Wir können zwar nor ein bißchen Onfog
machen, aber wir haben einen mächtigen ond gefährlichen Freund.“
    „Ach, laß die zwei doch, Papi!“
bettelte Uli.
    „Herr Kuller hat’s verdient, daß sie
ihm eins auswischen“, rief Nik.
    „Das finde ich auch.“ Frau Lehmann
nickte. „Als niemand die Villa Sofia haben wollte, überschlug er sich fast vor
Freundlichkeit. Und nun möchte er uns am liebsten von einem Tag zum anderen auf
die Straße setzen.“
    „Na gut! Dann zaust Herrn Kuller mal
tüchtig zur Strafe für all die Plage, die wir mit dem erneuten Umzug haben
werden“, meinte Herr Lehmann grinsend.
    „Und wenn wir ausziehen, geht ihr
natürlich mit“, sagte Nik zu den Gespenstern. „Ha! Da wird der Professor aber
dumm gucken!“
    „Onmöglich!“ brummte Nono. „Wir müssen
an diesem Ort bleiben.“
    „Ach sooo!“ Die Jungen blickten
enttäuscht drein.
    „Keine Bange!“ lispelte Sisi. „Ihr
bleibt auch hier. Es wird ons schon was einfallen. Ond morgen läßt sich am
besten keiner von euch sehen, wenn der Kollerpfirsich mit dem Professor kommt.“
     
    Am nächsten Tag um Punkt drei Uhr
erschien Herr Kuller mit einem hageren, grauhaarigen Herrn. Die Eltern Lehmann
standen im Wohnzimmer, hinter den Vorhängen verborgen; Nik, Uli und Norbert
hatten sich im Garten versteckt. Als sie die Besucher entdeckten, flüsterte Nik
grinsend: „Wacht auf, ihr Gespenster, und seht aus dem Fenster! Da kommt
Professor Donnerwenster!“
    Uli kicherte, und Norbert sagte: „Der
dicke Kuller zieht ein Gesicht, als ob er Zahnschmerzen hätte.“
    Herr Kuller und der Professor gingen
nun zur Haustür, klingelten und warteten. Zunächst rührte sich nichts. Doch
dann — die Kinder preßten ihre Hände auf den Mund, um nicht laut aufzuschreien,
denn die schwere Tür hob sich ächzend aus den Angeln, fiel ganz langsam auf die
Besucher und begrub sie unter sich.
    „Ach, du grüne Neune!“ stöhnte Nik.
„Die zwei sind bestimmt total zerquetscht.“
    „Guckt doch mal genau hin.“ Norbert
lachte leise. „Die Tür liegt nicht auf den beiden, sie schwebt ein paar
Zentimeter über ihnen.“
    „Tatsächlich!“ hauchten Nik und Uli
verdutzt.
    Herr Kuller und der Professor schoben
sich nun vorsichtig unter der Tür hervor. Kaum hatten sie es geschafft, da
krachte die Tür auf die Steinplatten, die vor dem Haus lagen.
    „Huch!“ schrie Herr Kuller entsetzt
und rappelte sich schnell auf. Der Professor, schneeweiß im Gesicht, erhob sich
ebenfalls. „Großer Gott!“ sagte er. „Die Tür hätte uns beide erschlagen
können.“
    Da ertönte ein gräßliches Quietschen
und Knarren. Langsam richtete sich die Tür auf und stand bald wieder an ihrem
Platz.
    „Die Gespenster!“ rief der Professor
aufgeregt. „Sie müssen hier irgendwo sein. Warum kann ich

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