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Schabernack mit zwei Gespenstern

Schabernack mit zwei Gespenstern

Titel: Schabernack mit zwei Gespenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Potthoff
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Mutter lächelnd ausrief: „Ach, sind sie nicht
entzückend?“
    Der Vater nickte. „Wenn sie nur nicht
so viel Unfug anstellen würden.“
    „Aber wir können doch nicht anders“,
sagte Sisi schmeichelnd. „Wir sind eben Schabernackgespenster.“
    „Und jetzt wollen wir die Schokolade“,
brummte Nono. „Schokolade?“ fragte der Vater.
    Nik erklärte es. „Kannst du uns das
Geld leihen, Papi?“ fragte er. „Wir zahlen es dann von unserem Taschengeld zurück.“
    „Ich habe auch meinen Spaß gehabt an
dem Spuk.“ Der Vater grinste. „Die zwei Pfund Schokolade stifte ich. Hier!“ Er
gab Nik einen Geldschein. „Und nun gehe ich zu Herrn Otto. Hoffentlich ist er
nicht so wütend, daß er mich hinauswirft, ohne mich anzuhören.“
    Zwei Stunden später kehrte der Vater
zurück. „Herr Otto ist einverstanden“, erzählte er. „Ihm liegt viel daran,
Norberts Freundschaft zu gewinnen. Wir haben uns ausführlich miteinander
unterhalten. Nach und nach taute er ein wenig auf. Ich glaube, er hat ein sehr
schlechtes Gewissen und möchte an Norbert wiedergutmachen, was er seiner
Schwester angetan hat. Er ist übrigens Forstbeamter und wohnt in der Nähe von
München. Ich habe ihn für heute abend zum Essen eingeladen. Seid nett zu ihm,
Kinder. Er ist ein einsamer Mensch. Und nun hinaus mit euch in den Garten.“
    „Jawohl, Herr General!“ riefen die
Jungen lachend und liefen los.
     
     
     

Wirbel um die Geistervilla
     
    In den folgenden Tagen ging es in der
Kleinstadt Ballheim zu wie auf einem Jahrmarkt. Reporter liefen durch die
Straßen, befragten die Leute und belagerten die Villa Sofia.
    „Entsetzlich!“ stöhnte Frau Lehmann am
Freitag abend. „Man hat keine ruhige Minute mehr in diesem Haus. Wie soll das
nur enden?“
    „Ich hätte nicht gedacht, daß es einen
solchen Wirbel geben würde.“ Herr Lehmann schüttelte den Kopf. „Zeitungen,
Rundfunk und das Fernsehen berichten über unsere Gespenster.“
    „Und die werden von Tag zu Tag
eingebildeter“, rief Nik. „Sie lassen sich von den Reportern mit Süßigkeiten
füttern und hören kaum noch auf mich.“
    „Aber die Ballheimer sind glücklich“,
sagte die Mutter. „In den Geschäften verkaufen sie im Augenblick an einem Tag
mehr als sonst in einer Woche. Die zwei kleinen Hotels sind überfüllt, und
überall an den Häusern hängen Schilder: Zimmer zu vermieten.“
    „Wir haben auch schon eine Menge Geld
verdient“, verkündete Norbert da.
    „Ihr?“ fragte der Vater verwundert.
„Womit denn?“
    „Uli macht Zeichnungen von den
Gespenstern, und wir verkaufen sie an die Reporter“, erklärte Nik grinsend.
„Die Gespenster kann man ja nicht fotografieren. Sie haben es schon mit allen
möglichen Apparaten versucht, aber die zwei sind nie auf dem Bild.“
    „Fünf Mark kriegen wir für jede
Zeichnung“, rief Uli stolz.
    „Die eine Hälfte bekommt Uli, und die
andere Hälfte teilen Norbert und ich uns“, sagte Nik.
    „Donnerwetter! Ihr drei seid ja sehr
geschäftstüchtig“, meinte Herr Lehmann blinzelnd.
    „Das hat Onkel Bernd auch gesagt.“ Uli
kicherte.
    „Onkel Bernd?“ Frau Lehmann war erstaunt.
    „Ja“, antwortete Nik. „Herr Otto
fragte uns heute morgen, ob Uli und ich ihn nicht auch so nennen wollten. Weißt
du, Papi hatte recht. Norberts Onkel ist doch ganz nett. Besonders wenn er von
den Tieren im Wald erzählt und von seinen zwei Dackeln.“
    In diesem Augenblick klingelte es an
der Haustür. Uli lief hin und kam mit Herrn Kuller wieder, dem Eigentümer der
Villa Sofia. Alle wunderten sich sehr über diesen Besuch.
    Herr Kuller schien verlegen zu sein.
Er redete laut und schnell über dieses und jenes und war ganz besonders
freundlich zu den Kindern.
    „Was wollen Sie eigentlich?“ platzte
Nik heraus.
    „Die Villa Sofia“, erwiderte Herr
Kuller.
    „Sie kündigen uns?“ sagte Herr Lehmann
überrascht. „Warum?“
    „Ich kann das Haus verkaufen“,
erklärte Herr Kuller. „Endlich! Ein Professor will es haben. Er schreibt ein
Buch über Gespenster-Erscheinungen und möchte die Gespenster studieren. Ich
wäre Ihnen außerordentlich dankbar, wenn Sie das Haus so bald wie möglich
verlassen würden.“
    Sprachlos vor Schreck blickten die
Jungen den dicken Herrn Kuller an.
    „Und wenn wir nicht wollen?“
erkundigte sich Herr Lehmann.
    „Dann werde ich Sie verklagen“,
antwortete Herr Kuller. „Irgendwann müssen Sie ausziehen. Nun machen Sie mir
doch keinen Arger! Sie finden leicht eine andere Wohnung

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