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Schach mit einem Vampir

Schach mit einem Vampir

Titel: Schach mit einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Krüger
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etwas hier für mich hinterlegt, was Sie mir aushändigen sollen? Oder haben Sie irgendwelche Informationen von ihm für mich erhalten?“ Black wandte sich beiläufig ab und wischte mit einem dreckigen Lappen über ein staubiges Regal. Als Fraizer keine Antwort erhielt, hakte er nach. „Ich gab Ihnen zwanzig Dollar, Mister, und Sie wollten mir die Fragen beantworten!“, protestierte Fraizer, als Black ihn weiterhin ignorierte.
    „Willst du mir in meinem Laden Ärger machen, Kalkleiste? Ich sagte nur, dass ich mir die Fragen anhören will, und nicht, dass ich sie dir beantworte“, grinste ihn der Mann hinterlistig an. Fraizer blickte sich um. Zwei der Gäste lösten sich aus dem Ring der Zuschauer und traten bedrohlich einige Schritte auf ihn zu. Der eine hatte ein Gesicht wie ein hektisches Frettchen. Er legte seine Daumen nervös an den Gürtel. Vermutlich tat er dies, um schnell in seine ausgebeulte Hosentasche greifen zu können, die wahrscheinlich darin ein Springmesser verbarg. Der andere, ein Berg aus Fleisch und Muskeln, überragte das Frettchen um zwei Köpfe. Der Schwarze sah aus, wie ein brutaler, verkommener Teddybär mit einer Glatze auf dem Haupt, die Fraizer an die Glätte einer Bowlingkugel erinnerte. Der Kopf wirkte durch die Kahlheit viel zu klein für den massigen Körper. Fraizers Geduld erreichte ihr Ende und er trat um die Theke herum auf den Barmann zu.
    „Bitte, Mr. Black”, versuchte er es noch einmal freundlich. „Es ist sehr wichtig, dass Sie mir diese Informationen mitteilen, wenn Sie über welche verfügen sollten. Es geht um Leben und Tod ...“ Ein kurzes Zögern folgte.
    „Okay, dann komm mit mir nach hinten. Hier ist es zu laut und es gibt zu viele Augen und Ohren, die Zeuge werden könnten ...“ Black nickte Frettchen und Bär unauffällig zu, dann verschwand er hinter einer Tür, die direkt neben einem Regal der Theke lag.
    Also weiß er doch etwas! Hätte nicht gedacht, dass Ray in solch einer Kaschemme verkehrte. Fraizer folgte etwas zögerlich und zog die Tür hinter sich ins Schloss. Er wäre lieber im Gastraum verblieben, doch wenn dieser Ben Black tatsächlich etwas wusste, dann musste er das Risiko eingehen und ihm folgen, um es zu erfahren. Mit allzu großer Vorsicht kam er im Fall des Schachspielers nicht weiter. Er betrat einen langen, fensterlosen Gang, an dessen hinterem Ende sich eine marode Holztreppe befand, die ein Stockwerk nach oben führte. Die alte Ockerfarbe an den Wänden blätterte stellenweise ab. Schmutz und Schimmelflecken zeigten sich unter der Decke und an den Wänden.
    Auf dem Boden lagen ausgetretene Zigarettenkippen und Papierfetzen. Auch hier roch es nach Urin und Abfall. Black blieb vor der Treppe stehen und drehte sich überlegen zu Fraizer herum. Gerade als der Detektiv die Hälfte des Flures passiert hatte und sich Black näherte, zog dieser eine Waffe. Fraizer blieb wie angewurzelt stehen.
    Verdammt. Also doch eine Falle! Ist Black vielleicht sogar selbst der Schachspieler und die Visitenkarte sollte mir nur den Weg zu ihm weisen? Ich war viel zu unvorsichtig! Gerade, als er seine Chancen abwog, eine Flucht zurück in den Gastraum unbeschadet zu überstehen, öffnete sich hinter ihm die Tür zur Bar. Fraizer blickte sich besorgt um. Er saß wie eine Maus in der Falle. Frettchen und Bär betraten den Flur, verriegelten den Zugang hinter sich und zogen den Schlüssel ab. Ben Blacks Lachen schallte durch den Gang und fand Unterstützung durch seine Schläger.
    „Nun, Quarkarsch? Scheißt du dir nun in die Hose? Kommst hierher, nach Harlem, und quatschst uns die Ohren mit Scheiße voll?“
    „Ich wollte nur eine Auskunft, mehr nicht“, warf Fraizer ein. Er war angespannt und bereitete sich innerlich auf alles vor.
    „Und ich will, dass du deine verdammte, dreckige Schnauze hältst, und zwar für immer!“, polterte Black. Fraizer ahnte instinktiv, dass sein Leben nun hier in dieser vergammelten Kneipe mitten in Harlem ein Ende finden könnte. Und Black wirkte auf ihn nicht gerade so, als würde er ihn einfach über den Haufen schießen wollen. Nein, er würde den ganzen angestauten Zorn auf die verhassten Weißen an ihm auslassen. Die Drei wollten ihn zu Tode prügeln, ganz langsam, und ihn dann stückchenweise in einer Mülltonne oder im Harlem River entsorgen. Die beiden Schläger lachten Tränen. Lag so etwas wie eine Vorfreude auf das Kommende in ihrer Stimmung? Der Detektiv hielt Ausschau nach einer Möglichkeit, diese Situation

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