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Schach mit einem Vampir

Schach mit einem Vampir

Titel: Schach mit einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Krüger
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möglich war. Er bemerkte nicht mehr, wie sich ein Schatten aus einer Nische an der Hauswand der Billardbar löste und unerklärlich flink an der senkrechten Wand emporkrabbelte. Eine Gestalt verschwand durch das Fenster im Innern des Hauses. Noch immer wurde von den übrigen Gästen versucht, die Tür zum Lager aufzubrechen. Doch es gelang ihnen nicht. So bemerkten sie auch nicht, wie einen Moment später wieder eine unheimliche Schattengestalt das Gebäude verließ und ein Feuerschein im Lager aufflackerte. Ein Brand breitete sich rasend schnell aus und fand in den umherstehenden Holzkisten und dem Alkohol immer neue Nahrung. Die seltsame Gestalt verschwand ungesehen mit der Gewissheit in der Dunkelheit der Nacht, dass sie in Fraizer endlich einen ernst zu nehmenden Gegner gefunden hatte. Er war der gelegten Spur bis nach Harlem gefolgt, wo der Vampir zuvor die Visitenkarte von Ben Blacks Bar entwendet hatte. Mit dieser Karte hatte er Fraizer in eine der gefährlichsten Ecken New Yorks gelockt. Und er kam zu dem Schluss, dass es richtig gewesen war, den weißen Detektiv als Spielpartner zu wählen. Die Selektion war erfolgreich verlaufen. Nun schätzte der Untote seinen Gegner als ausdauernd, mutig und risikofreudig ein. Nicht so wie die Beamten der Polizei oder die des FBI. Das Spiel war zu seiner vollsten Zufriedenheit angelaufen und eine neue Runde konnte beginnen ...
    ***

FBI Special Agent Josef Harris blickte zu seinem Kollegen Bill Tonelli hinüber, als er den Bericht zum neuen Mordfall um den Schachspieler zu Ende gelesen hatte. Die Agentenbefanden sich im Einsatzbüro des Federal Bureau of Investigation am Federal Plaza. Ein großer Ventilator sorgte in dem stickigen Raum für Luftzirkulation. Tonelli war gerade damit beschäftigt, ein Foto des neusten Opfers des Schachspielers auf eine riesige Magnettafel zu heften. In diesem Büro liefen alle Erkenntnisse über den rätselhaften Serienmörder zusammen. Tonelli drehte sich seinem Einsatzleiter zu und sprach ihn, fast schon resignierend, an.
    „Schon wieder ein neues Verbrechen unseres Killers. Dieses Mal tötete er in Harlem. Seine schrecklichen Taten breiten sich langsam über ganz Manhattan aus. Das jüngste Opfer war der Barbesitzer Ben Black, wie Sie dem Bericht entnehmen konnten. Black war kein Unschuldslamm, ein Krimineller und der Polizei wohl bekannt. Man ermittelte schon früher gegen ihn wegen Drogenhandels, Ausschank von schwarz gebranntem Alkohol, Körperverletzung, Zuhälterei und Hehlerei mit Waffen. Außerdem wurde er mit zwei Morden in Zusammenhang gebracht, die in Harlem verübt wurden. Doch man hatte nie stichhaltige Beweise gegen ihn, sodass man ihn wieder laufen lassen musste. Am Tatort, in dieser sogenannten Billardbar, gab es zwei weitere Personen, die einem Verbrechen zum Opfer gefallen sind. Man fand sie im Erdgeschoss, in einem Gang hinter dem Schankraum, während man Blacks verbrannte Leiche im ersten Stockwerk, in einem ebenso verbrannten Lagerraum, auffand. Einer der beiden Männer wurde erstochen, der andere schwer verletzt. Die Polizei ist der Meinung, dass unser Killer mit diesen beiden Gewalttaten nichts zu tun hat. Die Untersuchungen diesbezüglich laufen jedoch noch. Die Polizei vermutet weiterhin, dass die beiden Personen in einen Streit gerieten und der eine den anderen daraufhin im Affekt erstochen hat. Dann bleibt aber die Frage, wer den Messerstecher nach seiner Tat niedergeschlagen hat? Anzeichen darauf, dass es der Schachspieler getan haben könnte, wären meiner Meinung nach reine Spekulation. Es fehlen die typischen Anzeichen, seine Handschrift. Hätte er nicht die beiden auch so zugerichtet, wie es bisher seine Art gewesen war? Anders verhält essich bei Black. Dessen Leiche wies die eindeutigen Merkmale unseres gesuchten Serienmörders auf, einschließlich der Schachfigur im Mund. Eines muss ich dem Killer jedoch dieses Mal zugutehalten: Er hat bei seinem neusten Verbrechen in seinen eigenen Reihen gewildert und die unschuldigen Bürger der Stadt in Ruhe gelassen.“
    „Also hat es dieses Mal mit Ben Black den Richtigen getroffen? Nur weil er ein mieses, kriminelles Subjekt war, hat er den Tod verdient? Wollen Sie mir das mit Ihren Worten sagen, Tonelli?“, fragte Harris seinen Kollegen herausfordernd.
    „Das wollte ich damit bestimmt nicht sagen, Sir. Ich wollte Ihnen lediglich einen kurzen Einblick in das Leben von Black verschaffen und darauf hinweisen, in welche Verbrechen dieser saubere Herr verstrickt

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