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Schach mit einem Vampir

Schach mit einem Vampir

Titel: Schach mit einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Krüger
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die kommenden Nahrungsspender für seine Frau und ihn, diskreter zu entsorgen. Es würde keine weiteren Opfer des Schachspielers mehr geben. Es war nicht mehr notwendig, den Opfern Schachfiguren in die Münder zu stecken. Das hatte der Vampir sowieso nur darum getan, um die Menschen zu seinem Zeitvertreib auf seine Spur zu bringen. Um die Langeweile seines untoten Daseins zu bekämpfen und um die Menschen herauszufordern. Doch niemand zuvor hatte seinen gelegten Spuren folgen können oder wollen. Bis jetzt, bis zu diesem Detektiv Steve Fraizer. Der Detektiv war in dieser Hinsicht erfreulich anders gewesen als seineVorgänger. Er war klug und neugierig, mutig und draufgängerisch. Er folgte den Hinweisen wie ein Huhn einer Brotkrumenspur. War das Zusammenwirken der beiden Kontrahenten untereinander nicht wie die Spielzüge bei einem Schachspiel? Ein Belauern und Belagern, bis eine Seite die Nerven verlor und einen Fehler machte? Er, der Vampir, gab die Züge vor und Fraizer musste darauf mit seinen Mitteln reagieren. Wie weitsichtig würde der Privatermittler die Spielzüge seines Gegners voraussehen? Der letzte Zug des Vampirs stand kurz bevor. Das unausweichliche Schachmatt für Fraizer würde dann erfolgen. Der Detektiv würde verlieren, wenn ihn nicht noch ein unkalkulierbarer Zufall zu Hilfe käme. Doch wie standen die Chancen schon für den Privatermittler, das Spiel, welches schon fast beendet war, noch mit einem raffinierten Zug zu wenden? Ein überlegenes Lächeln huschte über das Gesicht des Untoten. Der Vampir nahm die junge Brünette auf seine kräftigen Arme und durchquerte mit ihr das Wohnzimmer. Er öffnete das verschlossene Fenster und verließ daraufhin mit Klara Meyers deren Wohnung. Der Vampir verschwand mit seiner Beute in der Dunkelheit der Nacht. Er hatte bekommen, was er begehrte.
    ***
    Der Tatort am Central Park war weiträumig abgeriegelt worden. Unzählige Schaulustige und drei Pressefotografen tummelten sich vor den Absperrbändern der Polizei aus strapazierfähiger, gelb-schwarzer Kunststofffolie. Überall bewegten sich uniformierte Beamte. Der noch junge Morgen ließ schon wieder die Quecksilbersäule des Thermometers ansteigen, als die Sonne ihre ersten Strahlen über die Stadt schickte. Das Unwetter der letzten Nacht hatte ringsum, als Beweis seines Wirkens, Pfützen hinterlassen. Die Spurensicherung der Polizei war mit ihrer Arbeit am Fundort der Leiche fertig. Nun richtete sich ihr Augenmerk auf den Wagen des ermordeten FBI-Agenten. Auch der diensthabende Rechtsmediziner beendete seine vorläufige Untersuchungan der Leiche von Agent Harris. Bill Tonelli warf einen ungläubigen letzten Blick auf die verkohlten Überreste seines schrecklich zugerichteten Kollegen, dann gab er den Mitarbeitern des städtischen Leichenschauhauses mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass sie den Leichnam von diesem Ort entfernen konnten. Sie verfrachteten die Überreste von Josef Harris in einen schwarzen Leichensack und legten diesen dann auf eine Bahre. Kurz darauf war die Rollbahre mit ihrer schrecklichen Fracht in einem Transporter der Gerichtsmedizin verstaut. FBI-Agent Tonelli trat Commissioner Miller entgegen, der einer der ersten Beamten am Tatort gewesen war. Als er den FBI-Agenten bemerkte, löste der Polizist seinen Blick vom Fahrzeug des Leichenschauhauses. Gerade schlug einer der Totenträger mit wenig Gefühl die beiden Hecktüren des dunklen Transporters ins Schloss. Dieses Geräusch ließ Tonelli unwillkürlich zusammenzucken.
    „Unglaublich, nicht war? Ich gebe zu, ich mochte Agent Harris nicht besonders. Wir waren zu unterschiedliche Charaktere, als dass wir hätten Freunde werden können. Aber solch einen Tod hat er nicht verdient“, sprach der Commissioner mitfühlend und mit gesenkter Stimme zu Tonelli. Dieser schaute ihn nur kurz an und sah daraufhin dem langsam davonfahrenden Transporter hinterher. Schließlich antwortete er.
    „Lassen Sie uns die Meinungsverschiedenheiten und Streitigkeiten unserer Behörden beilegen, Miller. Ich übernehme nun den Fall um den Schachspieler . Und ich möchte gerne eng mit der New Yorker Polizei zusammenarbeiten. Nur so können wir schnell einen Erfolg erzielen und diesen Unmenschen unschädlich machen. Ich bitte Sie, lassen Sie uns den Streit um die Zuständigkeit endgültig begraben.“ Miller dachte einen Moment über das unerwartete Friedensangebot nach, dann reichte er Tonelli seine Hand. Es hatte Miller immer gewurmt, wenn ihm das FBI einen

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