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Schadenzauber (German Edition)

Schadenzauber (German Edition)

Titel: Schadenzauber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Atir Kerroum
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doch jeder gewesen sein...“
    Für die Geschichte vom großen Unbekannten erntete Otto von Albizzi eine Ohrfeige.
    „Also“, wiederholte der Italiener, „wer außer Euch hat sonst noch am Prinzen herumgezaubert?“ 
    Otto hielt sich das schmerzende Ohr. Kleinlaut fragte er:
    „Woher wollt Ihr überhaupt wissen, dass diese Kröte dort Prinz Malwin ist?“ 
    „Weil ich ihn geküsst habe und er danach so aussah!“, fuhr ihn das Mädchen an. Otto erschrak. Die vermeintliche Magd war Ansoalda, Prinzessin von Thule und Tochter des berüchtigten Harald Goldzahn. Er wollte aufstehen, um sich zu verbeugen, aber Hraldir Olafssons Schergen stießen ihn auf den Stuhl zurück.
    „Sitzenbleiben!“
    „Ich habe ihn geküsst, weil er es wollte, ganz flüchtig nur, ich schwöre es! Auf einmal schrie er und wand und krümmte sich unter furchtbaren Schmerzen und schrumpfte binnen weniger Augenblick zu dem da! Eine widerliche Kröte unter einem Kleiderstapel! Ich kann doch nicht dieses Vieh heiraten!“
    „Seht nur, was Ihr dem armen Mädchen angetan habt!“ Tröstend legte Hraldir Olafsson den Arm um seine Prinzessin. „Sie dachte zuerst, sie wäre schuld! Könnt Ihr Euch das vorstellen? Glücklicherweise besaß sie genug Geistesgegenwart, um den Prinzen mitzunehmen, so dass noch kein Mensch davon weiß.“
    Das sollte tatsächlich er gewesen sein? Otto wandte sich an die Prinzessin: „Vergebt mir, aber ich muss es wissen: Wie viel Zeit ist vergangen zwischen dem Anstecken des Ringes und dem Kuss?“
    „Nicht viel.“ Ansoalda überlegte. „Ich steckte ihm den Ring an. Er sah ihn, blickte mir in die Augen und dann... verlangte er seinen Kuss. Ganz flüchtig war er nur, ich schwöre es...“
    „Habt Ihr...“ Otto räusperte sich. „Habt Ihr schon einmal in Erwägung gezogen, ihn... ein zweites Mal zu küssen? Ich meine, in seiner jetzigen Gestalt? Also... als Kröte?“
    „Was fällt Euch ein...“, bellte Albizzi los, aber die Prinzessin unterbrach ihn: „Das war das erste, das ich versucht habe. Nichts. Wie Ihr seht.“
    „Ja, dann...“
    „Bringt das in Ordnung!“, befahl Hraldir Olafsson. „Sofort. Macht es rückgängig, und der Prinz darf sich an nichts erinnern. An gar nichts!“ 
    Wartend blickte er Otto an.
    „Worauf wartet Ihr?“, knurrte Hraldir Olfasson.
    Eine Schweißperle lief Ottos Stirn herab. „Macht Euch keine Sorgen. Das ist nur eine Kleinigkeit, ohne weiteres wieder einzurenken“, log er. „Aber ich muss einen neuen Zauber wirken. Das wird seine Zeit dauern.“ Otto hatte nicht die leiseste Ahnung, wie man einen Prinzen in eine Kröte verwandelte – ganz zu schweigen davon, wie man den umgekehrten Weg beschritt.
    „Wie lange?“
    Otto antwortete nicht. Gerade war ihm eine Idee gekommen. Er wandte sich an die Prinzessin. „Habt Ihr den Ring?“, fragte er.
    Ansoalda warf ihm den Ring auf den Tisch: „Hier. Lag unter Malwins Kleidern.“
    „Bei einem verzauberten Gegenstand wie diesem hier bilden die Magie und der Gegenstand eine Verbindung. Wenn man das Artefakt zerstört, bricht auch der Zauber zusammen“, dozierte Otto. „Hättet Ihr wohl einen Hammer zur Hand?“
    Einer von Hraldir Olafssons Männern zeigte seine zweihändige Streitaxt vor. Otto – man ließ ihn aufstehen – legte den Ring auf den Boden, erbat sich die Streitaxt, holte aus und schlug zu.
    Nachdem er dreimal daneben gehauen und dabei Scharten in die Axt und Löcher in den Boden geschlagen hatte, wurde es Hraldir Olafssons Krieger zu bunt. 
    „Her damit!“, grunzte er, entwand Otto die Axt, schob ihn zur Seite und schlug zu. Der Ring zerbarst in zwei saubere Hälften. Erwartungsvoll drehte sich Otto zu seinem Schreibtisch herum. 
    „Quak!“, machte die Kröte. Von Prinz Malwin keine Spur.
     „Hm“, überlegte Otto. Das konnte er sich jetzt nicht erklären...
    „Das war wohl nichts“, stellte Hraldir Olafsson schonungslos fest. Drohend fügte er hinzu: „Und jetzt?“  
    „Ähem... ich brauche etwas Zeit... ich muss das durchdenken...“
    „Zeit? Ich gebe Euch einen Tag. 24 Stunden. Keine Sekunde länger. Dann ist Prinz Malwin wieder Prinz Malwin. Oder Ihr könnt Euch auf etwas gefasst machen!“
    „Da könnt Ihr ganz unbesorgt sein. Ich werde das Problem lösen. Ich brauche nur die Kröte zur Untersuchung.“
    „Das kommt überhaupt nicht in Frage!“ Hraldir Olafsson deutete auf die Kröte. „Malwin ist ein Prinz und Erbe des Burgunderreiches. Den lasse ich Euch doch nicht hier! Wer weiß,

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