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Schäfers Qualen

Schäfers Qualen

Titel: Schäfers Qualen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Haderer
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Bild, wo der Friedrich drauf ist, mit seinem Freund und einer Frau … Es könnte ja sein, dass einer deiner Kollegen, also in den anderen Pfarren, dass sie dort in die Kirche geht … Ja, ist mir schon klar, aber irgendwas sagt mir, dass sie gläubig ist … Na ja, an die Adressen, die du halt hast … Ja, ein Fax geht auch, aber das wird dann schon mehr zum Bilderrätsel … Ja … Sag: Kann ich mir deinen Subaru heute ausleihen … Zum See? … Gern … War ohnehin schon ewig nicht mehr schwimmen … Badehose hab ich allerdings keine mit … Das wäre nett … Ja … Ich bin in zehn Minuten bei dir … Bis gleich.“
    Schäfer legte auf, schickte das Mail ab und klappte den Laptop zu. Er schaute sich im Zimmer um, ob er irgendwas mitnehmen wollte. Da lag noch von Habermanns Buch – das könnte er in der Nacht lesen. Die Akte vom Banküberfall. Sonnbichler und Wurm. Die beiden würde er jetzt inoffiziell befragen müssen. Sollte er noch machen, bevor sie aus der Zeitung mitbekamen, dass er nicht mehr für den Fall verantwortlich war. Er holte sich ein Handtuch aus dem Badezimmer und machte sich auf den Weg.
    Als er am Pfarrhaus läutete, rief Danninger hinter ihm seinen Namen. Schäfer drehte sich um und erkannte in der Person, die er zuvor schon gesehen hatte, erst jetzt den neben seinem Auto wartenden Pfarrer. Soweit er sich erinnern konnte, sah er Danninger gerade zum ersten Mal in Zivilkleidung. Auf der Fahrt zum See erzählte Schäfer von seinem Besuch bei Friedrich und von Kranz’ Tod. Als Danninger am Parkplatz nahe dem Seeufer den Motor abstellte und die Tür öffnete, bat ihn Schäfer, noch kurz zu warten. Er müsse ihm noch etwas erzählen; allerdings unter dem Siegel der Verschwiegenheit. Und in erster Linie für den Fall, dass ihm etwas passieren sollte. Dann würde es an ihm, Danninger, sein, die Kripo in Wien zu verständigen und ihr von Schäfers Vermutungen zu berichten. Der Pfarrer schaute ihn überrascht und etwas besorgt an und schloss die Wagentür.

37
    Die Bestie ist tot: Kitzbühel atmet auf
    Ende der brutalen Mordserie im Tiroler Tourismusort. Täter hat sich selbst gerichtet
    „Endlich ist’s vorbei“, meint Bürgermeister Gernot Bruchmüller und spricht damit der gesamten Kitzbüheler Bevölkerung aus der Seele. Denn wo in den letzten Wochen ein bestialischer Serienmörder das mondäne Tiroler Städtchen in Angst und Schrecken versetzte, lädt die klare Bergluft nun zumindest die Touristen wieder zum erleichterten Aufatmen ein. Bei den Einheimischen herrscht allerdings weiterhin Fassungs losigkeit. Keiner kann sich hier damit abfinden, dass der ehemalige Bürgermeister des Ortes, Sigmund Kranz, für vier brutale Morde verantwortlich sein soll. Kranz selbst kann dazu keine Erklärungen mehr abgeben: Er hat sich nach seiner Verhaftung in der Zelle im Kitzbüheler Polizeirevier erhängt. Bei der anschließenden Durchsuchung seines Hauses wurden neben einem umfassenden Geständnis offenbar auch weitere Beweismittel sichergestellt. Die Frage nach dem Warum wird die Ermittler noch länger beschäftigen. Vermutet werden gemeinsame kriminelle Machenschaften des Täters und der Opfer in der Vergangenheit. Zu den Details hüllen sich die ermittelnden Beamten allerdings noch in Schweigen.
    Tour des Grauens in den Tiroler Alpen
    Begonnen hat die Schreckensserie (wir berichteten) mit dem grausamen Mord an Simon Steiner, einem sechzigjährigen einheimischen Unternehmer, der während einer Bergtour bewusstlos geschlagen und an ein Gipfelkreuz gehängt worden war. Nach qualvollem Leiden starb Steiner an Herzversagen. Mit den Ermittlungen wurde umgehend Major Schäfer, Beamter der Wiener Kriminalpolizei, beauftragt. Doch bevor die Untersuchungen überhaupt ins Laufen kommen konnten, war ein weiteres Verbrechen geschehen. Und wiederum zeugte die Tat vom brutalen und verabscheuungswürdigen Charakter des Mörders: Bis zum Hals im Beton, lebendig begraben und qualvoll erstickt – so wurde das Walter Krassnitzer, ein Immobilienmakler und Bauunternehmer aus Kitzbühel, nur einen Tag nach dem ersten Mord auf seiner eigenen Baustelle gefunden. Die Tat stellte die Polizei abermals vor ein Rätsel. Weder in der Familie noch im Bekanntenkreis, noch im geschäftlichen Umfeld des Opfers konnten die Ermittler ein Motiv ausfindig machen. Während die Beamten im Dunklen tappten, schlug der Mörder abermals zu. Schauplatz des dritten Verbrechens: der Kirchturm im Kitzbüheler Stadtzentrum, wo Horst Gasser, ein

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