Schaenderblut - Thriller
Bibliothek zu einem wartenden Taxi. Er legte den Packen Bücher auf den Rücksitz, dann stieg er selbst ein und lotste den Fahrer in Richtung Studentenwohnheim.
Die Versuchung, einen Umweg durch das Tenderloin-Viertel einzuplanen und nach vielversprechenden Nutten Ausschau zu halten, war enorm. Es verlangte ihm all seine Beherrschung ab, den Fahrer auf der Sixth Street rechts statt links abbiegen zu lassen. Letztlich wusste Joe ganz genau, dass er bei den Prostituierten auf dem Straßenstrich nichts finden würde, was seinen Appetit stillen konnte. Genauso gut hätte eine krankhaft fettleibige Frau versuchen können, in einem Eiscafé eine Diät durchzuziehen. Das Ziel, für das er sich stattdessen entschied, glich eher einem Supermarkt. Zumindest fand er dort eine etwas gesündere Auswahl vor, selbst wenn er sich für keine der angebotenen Waren entscheiden sollte.
Er ließ das Taxi auf dem voll belegten Parkplatz halten und vergewisserte sich, dass ihm keines der dort abgestellten Autos bekannt vorkam. Es hätte ihm gerade noch gefehlt, dass er von einem der anderen Studenten oder – noch schlimmer – einem Dozenten erwischt wurde. Vollkommen sicher konnte er sich natürlich nicht sein. Er kannte nicht jeden an der Universität, aber zumindest sah er keinen Wagen, der jemandem aus seinem engeren Bekanntenkreis gehörte.
Joe lauschte dem Knirschen des Schotters unter seinen Füßen, als er über den Parkplatz ging. Er sog die Nachtluft ein und versuchte, die Sexgerüche aus dem beißenden Gestank nach Urin, Abgasen, Zigaretten und Alkohol herauszufiltern. Er strengte sich an, das Schnaufen und Stöhnen durch den Lärm der Technomusik wahrzunehmen, die aus dem kleinen Ladenlokal drangen. So langsam verlor er wirklich die Kontrolle: In seiner Gier, in den Club zu kommen, hatte er die Bücher im Taxi liegen gelassen. Er musste sich gleich morgen früh darum kümmern. Doch im Moment überließ er dem Hunger die Oberhand. Dieser verlangte nach seiner vollen Aufmerksamkeit.
Joe zeigte an der Kasse seinen Ausweis und zahlte 20 Dollar. Er langte nach unten und schob seinen Penis zurecht, der mittlerweile so steif war, dass er schmerzhaft gegen den groben Stoff seiner Jeans und den Reißverschluss drückte. Die Bestie war wieder erwacht.
Er zog sein Hemd aus und öffnete die Hose, befreite das tobende Monster aus seinem Gefängnis aus Stoff. Nachdem er seine Kleidung dem barbusigen Garderobenmädchen mit den gepiercten Nippeln in die Hand gedrückt hatte, das so mager war, dass man die Rippen erkennen konnte, drehte der muskulöse Student eine Runde durch den Club. Schon beim Betreten des Raums fiel ihm eine Frau auf, die seinen dunkelsten Fantasien entstiegen zu sein schien. Er wusste, dass er heute Nacht etwas Schlimmes anstellen würde.
Sie war die absolute Perfektion – eine üppige südländische Schönheit mit langem, wallendem Haar, das ihr bis auf die ausladende Taille fiel. Sie hatte katzenhafte Mandelaugen, volle rosenfarbene Lippen und eine zimtige Haut wie ein exquisites Gebäckstück. Doch keines dieser Attribute war es, das seine eigentliche Aufmerksamkeit erregte. Es waren vielmehr ihre breiten Hüften und Schenkel und der köstlich dicke und pralle Hintern, der beim Gehen aufreizend wackelte und den Hunger des Monsters mit jedem Schritt weiter schürte. Dieser Arsch war schöner als Wasser für einen Verdurstenden. Joe musste immer wieder schlucken, als er sich beim unkontrollierten Sabbern ertappte.
Joe hatte sie früher schon hier gesehen. Meist kam sie mit irgendeinem Schwulen her, einmal sogar Arm in Arm mit einer 1,80 Meter großen Lesbe. Sie stand auf Homosexuelle, aber er wusste, dass sie selbst nicht lesbisch war. Zwar hatte er gesehen, wie sie in einem der Orgienräume die Klitoris dieser Amazone leckte, aber einige Tage später hatte sie bei einem Dreier zwei Typen, die er vom College kannte, verwöhnt. Während er in einer Ecke vor sich hin wichste, schmierten die beiden Basketballspieler ihre Erektionen in der Lümmeltüte und fickten die Frau in so ziemlich alle denkbaren Körperöffnungen. Dabei hatte sie vor Ekstase gestöhnt, als schwebte sie auf Wolke sieben.
Er sah zu, wie die beiden Jungs zum Höhepunkt kamen, sie kurz vor ihrem eigenen Orgasmus lachend zurückließen und sich abklatschten, während sie ihnen hinterherschimpfte. Die Studenten zogen sich an und verschwanden mit einem schadenfrohen Grinsen auf den Lippen aus dem Club. Joe war ihr anschließend hinaus an die
Weitere Kostenlose Bücher