Schaenderblut - Thriller
musste vor Neugier fast sterben. Seit einem Monat bekam sie Abend für Abend mit, wie er Bände über Serienmörder, Vampirismus und Lykanthropie wälzte und Recherchen über Kriegsverbrecher und Massenwahn, sexuelle Fetische und Kannibalismus anstellte. Er wusste, dass sie neugierig auf das Thema seiner Studien war, aber sie versuchte nur einmal, sich bei ihm danach zu erkundigen. Als er nicht antwortete, zog sie sich zurück und verzichtete vernünftigerweise darauf, weiter nachzubohren. Eine weise Entscheidung, denn sie hatte genau die Art von Hintern, die er bevorzugte: breit und doch fest.
Mehr als einmal hatte Joe sich im Lesesaal heimlich einen runtergeholt, sich vorgestellt, wie er seine Zähne tief in ihre üppigen Backen schlug und das zarte Fleisch in großen Happen verschlang. Er hatte seine hektischen Handbewegungen hinter einem voluminösen Lexikon versteckt und seinen Samen zwischen Netzneutralität und Neurochirurgie verschleudert. Dann war er hastig aufgebrochen, sicher, dass sie nichts davon mitbekommen hatte. Als er am nächsten Tag zurückkehrte, lächelte sie höflich und hatte offensichtlich keine Ahnung, dass sie die Hauptdarstellerin seiner morbiden Masturbationsfantasien gewesen war.
Erst in der vergangenen Woche hatte er sogar ein Porträt von ihr gemalt. Den Anfang machten ein paar grobe Skizzen, während er verstohlene Blicke auf ihren kräftigen Hintern warf, als sie zwischen den Reihen staubiger Bücher hin und her trippelte. Als er an diesem Abend nach Hause kam, ließ er seinen aufgestauten sexuellen Energien auf der Leinwand freien Lauf. Er verschaffte sich mehrmals einen Abgang, während sein Pinsel mit überkochender Leidenschaft in brutalen Hieben von Rot, Weiß und Beige über die Leinwand peitschte, vermischte sein eigenes Blut und Sperma mit den Farben. Als er fertig war, versteckte er das Bild in dem kleinen Apartment. Wenn es jemand fand, würde er sofort über seine geheime Obsession Bescheid wissen. Selbst die abstrakte Darstellung ließ keinen Zweifel daran, dass es sich um rohes Fleisch handelte.
Es war kurz nach drei Uhr morgens, als Joes Augenlider nach Entlastung bettelten und sein Kopf mit einem dumpfen Schlag, der laut durch die leere Bibliothek hallte, auf Colin Wilsons Kriminalgeschichte der Menschheit krachte.
»Okay, junger Mann. Zeit, die Monster dieser Welt für eine Weile ruhen zu lassen. Gehen Sie nach Hause und schlafen Sie ein bisschen.«
Joe nickte und schob seinen Stuhl von dem Tisch zurück, an dem er sich hinter einem Berg von Büchern vergraben hatte. Er beäugte interessiert die drallen Brüste der erfreulich üppigen Bibliothekarin und merkte, wie sie unter der Hitze seines Blickes zusammenfuhr und die Arme vor ihrem Busen verschränkte, als wollte sie ihn vor mehr als nur seinem Gaffen beschützen. Joe schnappte sich ein paar Werke, die er ausleihen wollte, und stolperte zu ihrem Pult. Eine mächtige Erektion beulte seine Hose aus und ihm entging nicht, dass sich ihre Augen darauf fokussierten, bevor er sie hinter einer gebundenen Ausgabe der 120 Tage von Sodom verschwinden ließ.
Die Bibliothekarin folgte ihm. Sie wollte nicht, dass seine gierigen Blicke über ihren Hintern wanderten, als Joe auf den Ausgang zuhielt. Nicht dass sie ihrer Meinung nach ein besonders hübsches Exemplar mit sich herumschleppte. Er war viel zu groß und ihre Hüften entschieden zu breit. Und sie hielt sich auch nicht für sonderlich attraktiv. Emma Purcell fühlte sich nicht mehr begehrenswert, seit sie 40 geworden war, ihre Brüste erschlafften und ihr Hintern in die Breite ging. Etwas an der Art, wie der junge Mann sie anstarrte, ließ sie trotzdem befürchten, dass er über sie herfallen könnte oder Schlimmeres. Sie wusste nicht genau, was in ihm vorging, aber sie zog es vor, ihn nicht aus den Augen zu lassen.
Möglicherweise beunruhigte sie auch lediglich die Tatsache, dass der Mann sich nach und nach durch jedes Buch über abweichendes Sexualverhalten und Serienmörder gearbeitet hatte, das es in der Bibliothek gab, und er seine Forschungen jetzt offenbar auf Monster und Werwölfe ausweitete.
Als er mit seinen morbiden kleinen Büchern in der Nacht verschwand, seufzte sie hörbar auf, bekreuzigte sich und bat Gott um Vergebung für die Feuchtigkeit, die sich zwischen ihren Schenkeln bildete, als sie darüber nachdachte, was so ein durchtrainierter junger Mann alles mit ihr anstellen könnte.
Joe ging die Treppe hinunter und durch den Haupteingang der
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