Schaenderblut - Thriller
meinte Joe. »Wir sollten irgendwohin gehen, wo es privater ist. Das hier ist nicht der richtige Ort für dich. Du hast mehr verdient.«
Er fand genau die richtigen Worte. Sie schlüpfte wieder in die Bluse, die sie mit sich herumtrug.
»Na gut, Joe. Dann zeig mal, wo’s langgeht.«
Joe holte seine Hose und sein T-Shirt an der Garderobe ab. Sie verließen das Backdoor und gingen zum Parkplatz, wo sie sich ein Taxi nahmen.
»Also, wer bist du, schöner Fremder? Womit verdienst du dein Geld?«
»Ich bin Student. Studiere Psychologie an der Uni.«
»Aha, und das hier ist wohl so eine Art Forschungsprojekt?«
»Nein. Natürlich nicht.«
»Ich war nie auf dem College. Aber ich habe mich immer für Menschen interessiert und dafür, wie sie ticken. Ich habe Seiten der menschlichen Psyche kennengelernt, von denen andere noch nicht einmal lesen möchten. Sämtliche Spielarten der Perversion. Sachen, die du dir gar nicht vorstellen kannst. Erwachsene Männer, die sich als Babys verkleiden, oder Frauen, die darauf stehen, angepisst und erniedrigt zu werden.«
»Wo um alles in der Welt kommst du mit solchen Leuten in Kontakt?«
»Ich arbeite in einem Fetisch-Sexshop in Folsom. Wir verkaufen so ziemlich alles von Leder und Latex über Handschellen bis hin zu vibrierenden Anal-Plugs und Windeln für Muttersöhnchen.«
»Ich kenne den Laden. Ich bin ein- oder zweimal dort gewesen.«
»Tatsächlich? Und was hat ein netter College-Junge wie du dort verloren?«
»Das Gleiche wie im Backdoor. Das Gleiche, was du auch dort gesucht hast. Alles, was das Leben ein bisschen interessanter und aufregender macht. Wir nehmen so viele Mühen auf uns, nur um den nächsten Atemzug zu tun und am nächsten Morgen wieder aufzuwachen. Wenn das Leben nur aus Arbeiten, Essen und Schlafen bestünde, würde sich der ganze Aufwand nicht lohnen, oder?«
Die schöne Südländerin wandte abrupt den Kopf ab und spähte durch das Heckfenster des Taxis. Als sie sich wieder zu ihm umdrehte, wirkten ihre Augen traurig. Schatten ihrer Vergangenheit spiegelten sich darin.
»Nein. Es muss mehr geben als das. Überall auf der Welt ist so viel Schmerz. Es muss etwas existieren, was all diesem Schmerz einen Sinn gibt. Sex ist das Einzige, was intensiv genug ist, um die ganze Scheiße zu rechtfertigen, die wir Tag für Tag durchmachen. Der Schmerz ist so heftig, dass schon ein kleines bisschen dir die ganze Woche versauen kann. Im einen Moment bist du in Disneyland und amüsierst dich wie verrückt, dann bekommst du von jetzt auf gleich Menstruationsbeschwerden oder irgendein Arschloch bezeichnet dich als fette Kuh. Oder du siehst etwas, das dich daran erinnert, wie beschissen deine Kindheit gelaufen ist, und schon kannst du den Tag abhaken. Du willst dich nur noch hinlegen und sterben. Sex ist das Einzige, was mir hilft, den harten Alltag zu vergessen. Ich meine, du kannst immer noch ficken, selbst wenn jeder Muskel deines Körpers wund ist, solange der Sex gut ist. Du kannst dich darin verlieren. Bei einem Orgasmus konzentriert sich das Dasein auf deine Pussy und seinen Schwanz.«
»Ja. Ja.« Es kam Joe vor, als wäre er in der Kirche und lauschte einer Predigt, die seine tiefsten Überzeugungen bestätigte. Er knöpfte langsam Alicias Bluse auf und streichelte ihre Brüste, drückte ihre harten Nippel, bis sie keuchte. Er beugte sich vor, um ihren Hals zu küssen, und konnte es sich nicht verkneifen, ihr in die Schulter zu beißen, als die Leidenschaft in ihm aufloderte. Er schmeckte ihre Essenz in dem salzigen Schweiß, der auf ihrer mondbeschienenen Haut glitzerte. Ihre Seele war ungeheuer lebendig. Sie hatte Leid und Leidenschaft gleichermaßen erfahren. Es war, als würde er ein Dutzend Menschen kosten, nicht nur einen einzigen. Sie war eine Frau, die wirklich gelebt hatte. Gehaltvoll und intensiv, tragisch und leidenschaftlich. Joe wollte spüren, wie dieses Leben ihn erfüllte.
»Halt mich fest, Joe. Lass den Schmerz verschwinden. Lass alles verschwinden.«
Sie zog den Reißverschluss seiner Hose auf und packte seinen Ständer aus. Er umarmte sie und drückte sie ganz fest, während sie seinen Schwanz verwöhnte und dabei leise schluchzte. Als er sie losließ, lächelte sie ihn an, dann stülpte sie ihre samtweichen Lippen über seine Männlichkeit und ließ sie komplett in ihren Rachen gleiten. Ihre Zunge trillerte um seine Eichel und sie brachte ihn so aufreizend nahe an einen Orgasmus heran, dass er ihr fast den Hals gebrochen hätte, um
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