Schaenderblut - Thriller
zu zucken. Er zielte mit seinem prallen Schaft auf ihr Gesicht. Das Monster entlud sich mit einem inbrünstigen Schrei und taufte ihr Gesicht erneut mit seinem Saft. Sie wollte ihm den Pimmel abbeißen und ihm ins Gesicht spucken, aber der Ball hinderte sie daran.
»Du dreckiger verfickter Perverser! Du krankes Arschloch! Du durchgeknalltes Schwein!«, schleuderte sie ihm wuterfüllt entgegen, aber nicht mehr als ein unzusammenhängendes Kreischen drang durch den Knebel. Doch sie war sicher, dass er sie verstanden hatte. Seine Augen wurden weicher, fast zärtlich, und er schaute sie an, als hätten ihre Worte ihn verletzt. Lächerlicherweise verspürte sie fast so etwas wie Mitleid mit ihm. Es tat ihr beinahe leid, dass sie ihn verbal so hart angegangen war. Sie wusste, es war das Opfer in ihr, das sich Gehör verschaffen wollte. Die kranke Kreatur, die glaubte, sie hätte dies alles verdient, genau wie jede andere Gehässigkeit, mit der Männer sie bedachten.
Alicia bemühte sich, ihren Hass zu schüren, aber selbst als dieser große Menschenfresser bedrohlich über ihr thronte, fiel es ihr schwer, ihn zu verachten. Er tat nur das, was alle Männer taten: Frauen verletzen. Frauen wie ihr wurde wehgetan. So kannte sie es aus ihrem bisherigen Leben. Und wenn Joe sie tatsächlich tötete, schloss er damit den Kreis der Gewalt, der mit ihrer ersten sexuellen Erfahrung begonnen hatte: einvernehmlichem Sex, der in eine Massenvergewaltigung im Keller des Anführers der örtlichen Gang gekippt war.
Männer waren noch nie gut mit ihr umgegangen. Es hatte sich angedeutet, dass ihr Leben eines Tages auf diese Weise enden würde. Der Anblick, wie er auf ihrer Brustwarze herumkaute und dabei zur Klimax kam, überzeugte sie endgültig davon, dass sie sterben musste. Der Gedanke erschreckte sie nicht so sehr, wie sie gedacht hatte. Ein Teil von ihr hatte immer gewusst, dass sie auf ein solches Schicksal zusteuerte. Seit dem Tag, als ihr Vater sie in der Garage dabei erwischte, wie sie einem Dutzend Jungs des Viertels einen Blowjob verpasste und in vorauseilendem Gehorsam auch ihm einen blies, damit er ihr nicht den Hintern versohlte, wusste sie, dass sie kein guter Mensch war.
Alicias Vater war zutiefst verletzt gewesen und hatte sie voller Ekel gemustert, nachdem er in ihrem Mund gekommen war. Sie hatte gekichert, als sie den Ausdruck von Unterlegenheit in seinem Gesicht entdeckte, leckte sich die Lippen und überlegte, wie sich die Situation zu Hause wohl verändern würde, nachdem sie ihrer Mutter die sexuelle Führungsrolle abspenstig gemacht hatte. Er konnte ihr unmöglich weiterhin Vorschriften machen oder ihr etwas verbieten, nachdem sie seinen Schwanz gelutscht hatte. Sie würde fortan die Macht besitzen, ihn nicht nur hinter Gitter zu bringen, sondern auch von der Familie ächten und von der Kirche exkommunizieren zu lassen. Er war von seiner eigenen halbwüchsigen Tochter verführt worden. Alicia hatte ihr Lachen wie Dolche in seinen Rücken geschleudert, als er in den Vorgarten geflohen war.
Später hatte er sich den Kopf mit einer Schrotflinte weggepustet. Alicia war in die Garage gestürzt und hatte ihn an der Werkbank sitzend gefunden, den Lauf noch immer zwischen die Zähne geklemmt. Die Schädeldecke und ihr Inhalt waren langsam in einer grausigen Collage aus Blut und Hirnmasse an der kahlen Gipswand heruntergerutscht. Sie hatte damals laut und lange geschrien und seitdem nicht mehr aufgehört. Mit jedem Orgasmus schrie sie den Schmerz um ihren toten Vater heraus.
Auf der Beerdigung stellten damals alle die naheliegende Frage: »Warum hat er das getan? Ihm fehlte es im Leben doch an nichts.« Nur Alicia kannte die Antwort. Er hatte sich umgebracht, weil er den Sex mit seiner eigenen Tochter genossen hatte und es jederzeit wieder tun würde. Alicia rannte nach der Beerdigung von zu Hause weg. Sie konnte ihrer Mutter nach allem, was sie getan hatte, nicht länger in die Augen sehen. Ihr war nicht einmal der Luxus einer dieser tragischen Geschichten vergönnt, wie sie die meisten Ausreißerinnen erzählen konnten. Sie war nicht von ihrem alten Herrn missbraucht oder sexuell belästigt worden, sie hatte vielmehr ihn missbraucht, ihn verführt, um einer Bestrafung zu entgehen. Ja, natürlich hätte er der Versuchung widerstehen müssen, aber sie wusste, dass es nahezu unmöglich war. Mit zwölf Jahren wusste sie so gut wie alles darüber, was Männer schwach machte.
Sie hatte ihren kleinen Bruder davor bewahrt,
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