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Schaenderblut - Thriller

Schaenderblut - Thriller

Titel: Schaenderblut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
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und sah ihr dabei zu, wie sie sich erleichterte und ihm die ganze Zeit mörderische Blicke zuwarf. Er wich ihnen so gut wie möglich aus, obwohl er wusste, dass er ihren Hass verdiente. Als sie fertig gepinkelt hatte, wusch er sie ein weiteres Mal.
    Joe trug Alicia zum Bett hinüber und fixierte eine weitere Kette an einem Ring an der Decke, um sie mit ihren Handgelenkfesseln zu verbinden. Die Kette saß locker genug, dass sie sich auf dem Bett relativ frei bewegen konnte, aber wenn sie versuchte, die Matratze zu verlassen, würde sie hilflos in der Luft baumeln, bis er zurückkam und sie aus ihrer misslichen Lage befreite. Er erklärte ihr das alles und ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen.
    »Es tut mir so leid«, sagte Joe und küsste sie auf die Wange. »Aber ich kann nicht anders. Ich will dir wirklich nicht wehtun. Wenn ich nur wüsste, wie ich damit aufhören kann!«
    Er ging zur Tür und drehte sich noch einmal um.
    »Du bist so schön. So wunderschön.«
    Dann ging er und verschloss die Schlafzimmertür hinter sich. Alicia hörte, wie die Wohnungstür zugeschlagen wurde und der Bolzen des Schlosses einrastete. Sie war allein. Allein im Apartment eines Wahnsinnigen. Ohne jede Fluchtmöglichkeit.

Kapitel 11
    Alicia saß einen langen Moment schweigend da und lauschte dem Geräusch ihres Atems. Sie versuchte, den Pulsschlag zu beruhigen, um nicht durchzudrehen oder in einen Schockzustand zu verfallen. Sie nahm eine Bestandsaufnahme ihrer Verletzungen vor. Abgesehen von den pochenden und Übelkeit erregenden Schmerzen in ihren gequälten und verstümmelten Brüsten entdeckte sie keine größeren Wunden. Sie hatte ein paar Blutergüsse und Prellungen, die davon herrührten, dass der Perverse sie auf den Hintern geschlagen und an ihren Haaren gezerrt hatte, als er grunzend und knurrend tief in sie eindrang. Nichts, was sie nicht schon kannte.
    Ihre Handgelenke waren von den verzweifelten Versuchen, sich aus den Lederfesseln zu befreien, aufgeschürft. Joe hatte sie so gut wie möglich gereinigt und desinfiziert, aber die Haut riss auf und blutete, als sie erneut versuchte, sich aus den Manschetten zu winden. Auch das hatte sie schon einmal erlebt.
    Neben dem Bett stand ein Blecheimer für den Fall, dass sie ihre Notdurft verrichten musste, bevor er zurückkam. Auf dem Nachttisch stand eine Schüssel mit Wasser. Alicia würde sich hinknien und es wie ein Kätzchen schlabbern müssen, weil ihre Arme hinter dem Rücken gefesselt waren. Sie wollte gar nicht daran denken, welche Verrenkungen ihr bevorstanden, um den Eimer zu benutzen.
    Ihre Schultern brachten sie um. Egal, wie sie sich auf dem Bett drehte, ihr Gewicht lastete stets voll auf ihnen, wenn sie sich nicht gerade aufs Gesicht wälzte, was wiederum den Schmerz in ihren übel zugerichteten Brüsten verstärkte. Eine andere Alternative bestand darin, sich aufrecht hinzusetzen, aber die Stange, die ihre Beine spreizte, machte diese Haltung denkbar unbequem. Selbst wenn sie saß, befanden sich ihre Schultern unter Spannung. Andernfalls hätte sie mit den Armen hinter dem Rücken das Gleichgewicht verloren.
    Alicia rief verzweifelt um Hilfe. Sie warf sich hin und her, trat und schlug um sich, so gut es ging, in der Hoffnung, dass jemand sie bemerkte, aber aus den anderen Apartments drang nicht das geringste Geräusch heran. Entweder waren die Wände schalldicht oder es gab überhaupt keine Nachbarn. Sie dachte daran, wie der Rest des Gebäudes ausgesehen hatte, an den Gestank nach Müll und Urin, die rissige Gipswand und die abblätternde Farbe. Das alles wies darauf hin, dass die übrigen Wohnungen leer standen.
    Die Eingangshalle war bei ihrem Eintreffen in der vergangenen Nacht stockfinster gewesen und sie hatte weder Geräusche von Fernsehern oder Radios noch weinende Kinder oder Stimmen gehört. Das Gebäude war ihr völlig verlassen vorgekommen, aber sie hatte nicht weiter darauf geachtet und es der fortgeschrittenen Stunde zugeschrieben. Sie war zu sehr darauf fixiert gewesen, an den Schwanz dieses umwerfenden jungen College-Athleten heranzukommen, um sich Gedanken um den verwahrlosten Zustand ihrer Umgebung zu machen.
    Jetzt, wo sie wusste, dass ihr hinreißender Sportler in Wirklichkeit ein Entführer und Kannibale war, fragte sie sich, ob er sie möglicherweise in eine Ruine gelockt hatte. Die Bande, mit der sie damals abhing, hatte vorübergehend ein leer stehendes Kaufhaus in einen Treffpunkt für Dealer und Junkies umfunktioniert. Vielleicht

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