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Schaenderblut - Thriller

Schaenderblut - Thriller

Titel: Schaenderblut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
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denn nicht? Wenn ich recht habe und die Krankheit übertragbar ist, gibt es auch eine Möglichkeit der Heilung. Ich bin mir ziemlich sicher, sie gefunden zu haben!«
    »Joseph, Sie sind krank.«
    »Professor, Sie hören mir nicht richtig zu. Da ist diese Frau, die ich gebissen habe ...«
    »Sie haben jemanden gebissen! Mein Gott, Joseph!«
    »Ja, aber ich habe sie nicht getötet. Wie auch immer, jedenfalls hat sie letzte Nacht ein Stück Menschenfleisch gegessen und es genossen! Sie verspürt seitdem denselben unbändigen Hunger wie ich! Ich habe das Virus übertragen. Das beweist meine Theorie! Was bedeutet, dass ich lediglich den ursprünglichen Wirt ausfindig machen muss, den Überträger, um der Sache ein Ende zu bereiten. Ich kann uns beide heilen und wahrscheinlich noch andere, die er infiziert hat.«
    »Hören Sie gut zu, Joseph. Die Tatsache, dass Ihre Freundin einen anderen Menschen gebissen hat und daran Gefallen findet, ist kein Beweis für die Existenz eines Virus. Es beweist lediglich, dass es Ihnen gelungen ist, noch jemanden für Ihre Wahnvorstellungen einzunehmen. Wahrscheinlich haben Sie diese arme Frau völlig durcheinandergebracht. Sie identifiziert sich mit Ihnen, deshalb teilt sie Ihren Wahn. Das kommt bei Mördern häufig vor. Viele agieren als Paare, von Leopold und Loeb bis hin zu den Hillside Stranglers und meinetwegen auch Bonnie und Clyde.
    Es gibt zahlreiche dokumentierte Fälle von Serienmördern, die ihre Frauen oder Freundinnen dafür benutzen, Beute anzulocken. Die Frauen fühlen sich hilflos und gefangen, und so beginnen sie, sich mit dem Täter zu verbünden, sich mit ihm zu identifizieren, was sogar dazu führen kann, dass sie bei späteren Morden zu Komplizinnen werden. Es ist ein Schutzmechanismus, nichts weiter. Gary Heidnick benutzte eine Frau, um andere Frauen in seinen Keller zu locken, wo er sie dann folterte, vergewaltigte und ermordete. Ohne ihn hätte sie nie jemandem Schaden zugefügt und nachdem er eingesperrt worden war, hat sie auch nie wieder jemandem etwas angetan. Joseph? Joseph, sind Sie noch da?«
    Das pathetische Pfeifen des Freizeichens kratzte an seinem Trommelfell. Langsam legte er den Hörer auf die Gabel zurück, um ihn mit plötzlicher Entschlossenheit wieder abzunehmen. Professor Locke wählte die Nummer der Seuchenschutzbehörde. Er musste dringend einige Nachforschungen anstellen.

Kapitel 31
    Nachdem sie fast eine Stunde im Stau gesteckt hatten, um mitten in der Rushhour die Bay Bridge zu überqueren, erreichten die Detectives Montgomery und Volario das bescheidene Mittelklasse-Eigenheim von Lionel und Virginia Miles, Josephs Eltern. Der Vater war in den letzten 25 Jahren als Bauleiter für eines der größten Wohnungsbauunternehmen tätig gewesen und vor Kurzem in den Ruhestand gegangen. Das Haus hatte sein früherer Arbeitgeber errichtet. Es verfügte über zwei Stockwerke und eine Rauputzfassade in gedecktem Grau, die im Eingangsbereich und am unteren Teil der Mauer mit Klinkern verziert war. Ein kunstvoll geschmiedetes Eisentor diente als Zugang. Die Haustür bestand aus massiver handgeschnitzter Eiche und würde normalerweise weit über 2000 Dollar kosten. Miles dürfte man einen großzügigen Mitarbeiterrabatt eingeräumt haben.
    Detective Volario setzte ein gewinnendes Lächeln auf und klopfte. Er traf auf eine Betonwand. Lionel Miles öffnete und starrte ihn an, als handelte es sich bei ihm um einen besonders lästigen Parasit, den man dringend zerquetschen sollte.
    Es war offensichtlich, von wem Joseph Miles seine enorme Körpergröße geerbt hatte. Sein Vater überragte die beiden Polizisten deutlich. Trotz seines Bierbauchs und des ergrauten Haars vermittelte er den Eindruck, als könnte er es ohne Schwierigkeiten gleichzeitig mit ihnen aufnehmen. Seine Arme waren mit dicken Muskeln bepackt, die von Jahren harter Arbeit gestählt waren, und seine Brust wirkte imposant. Er sah wie ein professioneller Ringer oder ein Hufschmied aus. Sein Gesicht erinnerte an gegerbtes Leder.
    »Was zur Hölle wollen Sie?«
    »Sir, ich bin Detective Volario und das hier ist Detective Montgomery. Wir möchten Ihnen ein paar Fragen zu Ihrem Sohn stellen.«
    Ein finsterer Blick zerknitterte Miles’ Gesicht. »Ich habe nichts mehr von dem Jungen gehört, seit er aufs College geht.« Er wollte die Tür schließen. Montgomery griff nach der Klinke und hielt ihn davon ab. Der alte Mann drückte von innen dagegen, kapitulierte aber schließlich mit einem

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