Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schaenderblut - Thriller

Schaenderblut - Thriller

Titel: Schaenderblut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
Vom Netzwerk:
eingegangen und über deine Grenzen hinausgewachsen? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Du hältst jeden Tag Vorlesungen über die mythologische Reise des Helden, bist aber nicht bereit, diese Reise selbst anzutreten? Wir werden beide nicht jünger. Bald wird die einzige heroische Tat, zu der wir noch in der Lage sind, darin bestehen, einen Verzicht auf lebensverlängernde Maßnahmen zu unterzeichnen, damit unsere Verwandten nicht monatelang neben dem Krankenhausbett stehen und uns beim Krepieren zusehen müssen. Das könnte sie sein – unsere letzte Chance, der Welt unseren Stempel aufzudrücken.«
    »Ich weiß nicht recht, John.«
    »Komm schon, Mann. Der Nobelpreis! No risk, no fun!«
    »Okay, wahrscheinlich hast du recht. Wo fangen wir an?«

Kapitel 38
    Alicia lag zitternd auf der blutüberströmten Matratze, während Joe das Blut aus ihrem offenen Brustkorb leckte. Ihr Blutdruck sackte in den Keller. Sie verfiel in einen Schockzustand.
    »Du hast gesagt, dass du mir nichts tust. Du hast es versprochen«, keuchte sie, als sie beobachtete, wie das Raubtier die letzten Reste ihres einst so üppigen Busens kaute und hinunterschluckte. Sein Körper schüttelte sich in einem Orgasmus. Etwas von seinem Sperma landete auf ihrem Gesicht und sie leckte es sich von den Lippen. Immer noch liebte sie den Geschmack und sah ihm mit Begeisterung dabei zu, wie er kam. Trotz des Gefühls, verraten worden zu sein, erregte sie die Tatsache, dass es ihr Fleisch war, das ihm diese Ekstase verschaffte. Irgendein irrsinniger Teil von ihr liebte ihn nach wie vor, obwohl sie wusste, dass sie sterben würde, wenn sie nicht umgehend in ein Krankenhaus kam. Sie hatte literweise Blut verloren.
    Ihre Stimme schien ihn aus seiner Verzückung zu reißen. Er starrte auf die menschliche Ruine, die er aus seiner geliebten Alicia gemacht hatte, und sein Herz stürzte zu Boden wie ein Stein.
    »D-das ... das wollte ich nicht. Ich hatte nicht vor ... Es tut mir so leid!«
    Seine Augen füllten sich mit Tränen.
    »Ich sterbe ...«
    »Aber das geht nicht. Du darfst nicht sterben!« Joes Augen füllten sich mit wilder Angst, als ihm aufging, dass er ihre Rippen sehen konnte. Niemand konnte so eine schwere Verletzung überleben.
    »Fahr mich ins Krankenhaus.« Ihre Stimme war schwach, kaum mehr als ein Flüstern.
    »Okay. Okay. Das mache ich. Halt durch. Ich kümmere mich um dich.«
    Alicia verlor das Bewusstsein. Ihre Augenlider schlossen sich mit der Endgültigkeit eines Theatervorhangs nach dem letzten Akt. Joe hob sie zusammen mit der blutdurchtränkten Decke hoch und trug ihren schlaffen Körper zum Lieferwagen. Er wusste genau, in welches Krankenhaus er sie bringen würde.
    Minuten später hielt Joe vor der Klinik. Mit Alicia in den Armen rannte er über den Parkplatz in Richtung Notaufnahme. Der massive Blutverlust schüttelte den Körper der Frau durch, immer wieder versank sie in Ohnmacht.
    »Hilfe! Ich brauche Hilfe!«
    Zwei Krankenschwestern stürzten hinter dem Tresen hervor. Ein Pfleger kam durch die Halle gerannt und schob eine Transportliege vor sich her.
    »Was ist passiert?«, erkundigte sich eine junge asiatische Krankenschwester und eilte an Joes Seite.
    »Sie wurde direkt vor unserem Apartment von zwei Pitbulls angegriffen. Die Köter hätten sie fast in Stücke gerissen.«
    »Bringt sie in die Chirurgie! Sie hat eine Menge Blut verloren.«
    »Wird sie wieder gesund?«, fragte Joe, sorgfältig darauf bedacht, seine auffällig angespitzten und blutbefleckten Zähne hinter den Lippen zu verstecken, um sich nicht verdächtig zu machen. Alicia lag jetzt auf der Bahre, das Blut pumpte unablässig aus ihren schweren Brustwunden. Die andere Schwester, eine große, Respekt einflößende Schwarze mit schulterlangen Haarextensions und einem etwas unheimlich anmutenden, unsteten Blick, presste zwei Handvoll Gaze und ein Handtuch auf Alicias Brust, um die Blutung zu stoppen. Alicias Augen verdrehten sich und sie zuckte, als sie in einen hypovolämischen Schock fiel. Schaum stand ihr vor dem Mund. Der Schweiß rann über ihr Gesicht.
    »Oh, nein! Nein!« Joe streckte die Hand nach ihr aus, doch die zierliche asiatische Schwester packte ihn und schob ihn ohne erkennbare Anstrengung zur Seite. Dann legte sie ihm beruhigend einen Arm auf die Schulter, als ob sie vertuschen wollte, dass sie gerade einen sehr effektiven Aikido-Griff bei ihm angewendet hatte, der ihm fast das Handgelenk gebrochen hätte.
    »Warten Sie hier. Wir werden uns um sie

Weitere Kostenlose Bücher