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Schaerfer als Wasabi

Schaerfer als Wasabi

Titel: Schaerfer als Wasabi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Rank
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plötzlich tauchte vor seinem inneren Auge ein ganz anderes Bild auf: Katsuro und er tanzten zusammen, eng aneinander geschmiegt wiegten sie ihre Körper im Takt der Musik. Katsuro warf ihm verliebte Blicke zu und dann … oh oh, scheiß Alkohol. Nick stellte sein Glas ab und schüttelte verwirrt den Kopf. Als hätte Katsuro seine Gedanken gelesen, sah er in diesem Augenblick zu ihm herüber. Seine schwarzen Augen hielten Nick einige Herzschläge lang gefangen. Nick schluckte hart, ein heißer Schauder lief ihm über den Rücken. Nur mit Mühe schaffte er es, seinen Blick loszureißen und stürzte fluchtartig Richtung Ausgang.
    An der Tür rempelte er jemanden an.
    „Heeeey. Wasssssn los, Nick? Geile Party, eh?“
    Andy war voll wie ein Haus und stank nach Schnaps. Als er sich taumelnd an Nicks Arm festhielt, riss er ihn fast zu Boden. Nick packte ihn an den Schultern und schob ihn sachte von sich. „Ja cool, aber ich muss mal schnell an die frische Luft, okay?“
    „Ja klar, mach das.“ Andy grölte und schwang die Hüften zum Takt, als Hip Hop Musik aus den Lautsprecherboxen dröhnte. Nick stürzte sich in das Gewühl an der Garderobe und zog seinen Anorak unter den Bergen von Mänteln und Jacken heraus. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss und dämpfte die laute Musik im Haus etwas ab. Er sog die frische Nachtluft ein und atmete lang und schwer aus. Während Nick die Stufen hinab stieg, machte er seine Jacke zu und steckte die Hände in die Taschen. Seine Gedanken und Gefühle verwirrten ihn so sehr, dass er nicht wusste, wie ihm geschah. Er vermisste Vanessa. Sie hatte immer beruhigende Worte parat und hörte zu. Aber was hätte er ihr denn jetzt erzählt? Nick wusste doch selbst nicht, was in seinem kranken Gehirn vor sich ging.
    Es hatte wieder zu schneien begonnen. Dicke Flocken fielen sachte zu Boden und hüllten die Nacht in eisiges Schweigen. Nick hob die Hände zum Mund, um sie mit seinem Atem zu wärmen, als ihn etwas Kaltes, Hartes am Nacken traf.
    „Heeey!“ Er schrie überrascht auf und wandte sich um.
    Katsuro stellte die Flasche Sekt ab, die er sich unter den Arm geklemmt hatte, und bewaffnete sich mit einem zweiten Schneeball. Ein fieses Grinsen zuckte um seine Mundwinkel. Ein, zwei Sekunden lang war Nick unfähig, zu reagieren. Der Schnee schmolz in seinem Kragen und das Eiswasser lief ihm langsam den Rücken hinunter und zwischen seine Pobacken.
    „Willst du schon gehen, Nick?“, fragte Katsuro verwundert.
    „Ich … wollte nur mal an die frische Luft“, erklärte Nick heiser, als ihn im nächsten Moment ein weiterer Schneeball an der Brust traf. Er hatte nicht mal bemerkt, dass Katsuro ihn geworfen hatte, doch nun erwachte er aus seiner Starre. „Hey!“
    Katsuro kam langsam auf ihn zu. „Geht’s dir gut?“
    „Na klar“, antwortete Nick, hob eine Handvoll Schnee auf und formte ihn zu einer Kugel, während er Katsuro provozierend ins Visier nahm. „Bis mich dein Geschütz getroffen und mir das Eiswasser den Arsch hinunter gelaufen ist, ist es mir noch blendend gegangen.“
    Katsuro lachte auf. Ein lautes, klares Lachen, das Nick eine Gänsehaut bescherte. Dann versorgte er sich erneut mit der matschig-kalten Munition und fixierte Nick hoch konzentriert.
    „Du sinnst also auf Rache?“
    Nicks Antwort war ein Treffer, der Katsuro glatt die Kapuze vom Kopf fegte, während er ausrutschte und auf den Hintern knallte. Fluchend und lachend zugleich griff er wieder in den Schnee, während er sich aufrappelte.
    „Volltreffer!“, schrie Nick und streckte triumphierend einen Arm in die Luft. Der nächste Schneeball traf ihn jedoch so unglücklich vorne im Kragen, dass er aufjaulte, als das kalte Nass seine Brust hinunter rann.
    „Na warte!“
    Katsuro war so beschäftigt in seinem Siegesjubel, dass er Nicks Angriff erst spät bemerkte. Nick attackierte ihn mit mehreren aufeinanderfolgenden Würfen, denen Katsuro jedoch geschickt auswich.
    „Ergibst du dich?“, keuchte Katsuro in die kalte Winterluft, während er leichtfüßig wie ein Panther auf Nick zu rannte.
    „Das hättest du wohl gerne!“, erwiderte Nick und stürzte sich mit zwei Schneebällen auf Katsuro, die er in dessen Gesicht verteilte. Katsuro spuckte und prustete vor Kälte und Überraschung. Sie fielen zusammen zu Boden und wälzten sich Kräfte messend im Schnee, bis Katsuro schließlich die Oberhand erlangte und auf Nick liegen blieb.
    „Gib auf, Nick. Du weißt, dass du keine Chance gegen mich hast!“ Katsuro

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