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Schaerfer als Wasabi

Schaerfer als Wasabi

Titel: Schaerfer als Wasabi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Rank
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drückte Nick mit seinem Körper in den Schnee und hielt ihm die Handgelenke neben dem Kopf fest. Was Nick in diesem Moment fühlte, konnte er sich selbst nicht erklären. Er wusste nur, dass er sich wünschte, Katsuro würde für immer auf ihm liegen bleiben. Zitronentee. Am liebsten hätte Nick tief eingeatmet, um den Geruch noch intensiver aufnehmen zu können. Dank des fahlen Scheins der Straßenlaterne konnte er jedes kleinste Detail in Kats Gesicht erkennen. Das schwarze Haar fiel ihm in feuchten Strähnen in die Augen, die unter dem dichten Wimpernkranz funkelten, und seine Lippen waren halb geöffnet. Sein Mund war so sinnlich, so verlockend … und so nah. Nick hätte nur den Kopf etwas heben müssen, um ihn … oh Gott, schon wieder diese schwulen Gedanken! Nick spürte Kats Oberschenkel in seinem Schritt und schluckte hart. In seinen Lenden begann ein Feuer zu knistern – das durfte doch nicht wahr sein – sein Schwanz zuckte und begann mehr Platz in seiner Jeans einzunehmen, als er eigentlich sollte. Wenn Katsuro das bemerkte, war er geliefert. Nick senkte den Blick und versuchte, sich und
    seinen Schwanz zu beruhigen. Sein Herz raste, die Zeit stand still.
    Das Rascheln von Katsuros Anorak durchbrach die Stille. Er ließ Nicks Handgelenke los und richtete sich auf.
    „Na komm, es ist viel zu kalt, um auf dem Boden herumzuliegen.“ Katsuros Stimme klang heiser. Er räusperte sich und reichte Nick die Hand, um ihn hochzuziehen. Als sie sich zusammen erhoben, zitterten Nicks Beine wie verrückt. Katsuro sah sich um, als würde er etwas suchen, lief ein paar Meter in die Dunkelheit hinaus und kehrte mit der angebrochenen Sektflasche zurück.
    „Sollten wir nicht noch mal auf das neue Jahr trinken?“ Er reichte Nick die Flasche. Nick nahm sie ihm aus der Hand und nahm ein paar kräftige Schlucke. Verdammt noch mal, die konnte er jetzt wirklich gebrauchen. Der Sekt breitete sich rasch in seinem Körper aus und tat seine beruhigende Wirkung. Er gab Katsuro die Flasche zurück und beobachtete, wie er sie an seine Lippen setzte. Sein Adamsapfel sprang bei jedem Schluck auf und ab, Nick konnte den Blick nicht davon abwenden.
    „Katrin wird sich schon fragen, wo ihr Tanzpartner bleibt“, sagte er plötzlich, ohne vorher nachzudenken. Er biss sich auf die Zunge und verfluchte sich selbst.
    Katsuro hob die Augenbrauen und sah ihn fragend an.
    „Na ja, ich dachte ja eigentlich, du tanzt zwischendurch mal mit mir“, fügte Nick rasch hinzu und grinste verschmitzt, um zu unterstreichen, dass es ein Scherz war. Er hatte keinen blassen Schimmer, warum er das gesagt hatte. Katsuro musterte ihn forschend, dann hellte sich seine Miene auf.
    „Die Gesichter der anderen wären es sicher wert gewesen. Aber wenn es nur das ist – kein Problem.“ Er warf die leere Flasche in den Schnee, griff nach Nicks Hand und zog ihn an seine Brust. Diese plötzliche Nähe, auch wenn ihre dicken Anoraks dazwischen waren, ließ Nick erschauern und ihm wurde schwindelig.
    „Kat! Spinnst du? Wenn uns jemand sieht!“ Er sah sich panisch um.
    „Was sollen sie denn schon großartig sehen? Wir tanzen doch nur. Außerdem sind die doch alle betrunken“, lachte Katsuro an Nicks Ohr. „Übrigens mag ich es, wie du mich nennst. Du bist der Einzige, der Kat zu mir sagt“, wisperte er. Dann lachte er leise und fügte hinzu: „Auch wenn sich das ein bisschen wie Katalysator anhört.“ Sein heißer Atem kitzelte Nicks Haut und löste heftige Hitzewellen aus, die durch seinen Körper jagten. Er legte eine zitternde Hand auf Katsuros Hüfte und vergrub das Gesicht in seinem weichen Anorak. Schmetterlinge tanzten in Nicks Bauch. Irgendetwas war nicht in Ordnung mit ihm. Ganz und gar nicht in Ordnung.
    „Du bist echt verrückt“, nuschelte Nick in die weichen Daunen und schüttelte den Kopf.
    „Ich weiß“, gab Katsuro zur Antwort. „Und ein bisschen betrunken.“ Er zog Nick in eine festere Umarmung. Nicks Puls schlug hart gegen seine Kehle und nahm ihm die Luft zum atmen. Was zum Teufel machten sie hier eigentlich?
    „Mann, wir müssen doch total schwul aussehen“, stellte er kichernd fest. „Außerdem hab ich auch ganz schön gebechert, wir sollten vielleicht doch nach Hause gehen.“ Nur widerwillig konnte sich Nick von Katsuro lösen und stieß ihn sanft fort. „Komm schon, bevor wir hier noch festfrieren!“

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    Katsuro schloss die Haustüre auf, sie hängten ihre Anoraks an die Garderobe und stellten die Schuhe an der

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