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Schafkopf

Schafkopf

Titel: Schafkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Föhr
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so an Zimbecks verletzbare Flanke gekommen. Zum Erstaunen aller gab Zimbeck Holl frei und ließ sich Handschellen anlegen.
    Wallner bedankte sich bei Kreuthner und seinen uniformierten Kollegen für ihren Einsatz, stellte sich abseits an die Schrottpresse und dachte nach. Man war heute ein Stück weitergekommen. Nicht unbedingt, was die Morde an Kummeder und Falcking betraf, also der eigentlichen Aufgabe der SoKo. Aber vielleicht hingen sie ja irgendwie mit dem Mord an Kathrin Hoogmüller zusammen. Im Fall Hoogmüller hatte man vermutlich die Tatwaffe und damit wohl auch den Täter – Peter Zimbeck.
    An der Verwaltungsbaracke standen die Lintingers. Der Alte redete auf seinen Sohn ein. Das gefiel Wallner nicht, und er wies Kreuthner an, die beiden getrennt nach Miesbach bringen zu lassen. War das Schicksal von Kathrin Hoogmüller wirklich geklärt? Irgendetwas sagte Wallner, dass die Dinge komplexer waren, als es den Anschein hatte. Vor allem fehlte Wallner das Motiv. Welchen Grund hätte Zimbeck gehabt, Kathrin Hoogmüller zu erschießen?

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47 . Kapitel
    15 . Juni 2007 , 23  Uhr 49 : Falcking hielt an und sah links und rechts aus dem Fenster. Es hatte sich etwas bewegt im nächtlichen Wald. Hatte das Auge eines Tieres aufgeleuchtet? Oder hatte das, was durch die Nacht gezuckt war, mit dem jungen Mann zu tun, der zehn Meter vor Falckings Wagen im Scheinwerferlicht auf der einsamen Straße lag? Falcking konnte nichts Verdächtiges sehen da draußen. Aber das bedeutete wenig. Denn er sah eigentlich gar nichts außer ein paar Bäumen im Randbereich des Scheinwerferlichts.
    »Fahren Sie weiter und rufen Sie dann die Polizei!« Die Stimme der jungen Frau war gedämpft, verriet aber Panik. Sie kam aus dem Fußraum auf der Beifahrerseite. Dort hatte sich das Mädchen mit der gebrochenen Nase wieder hineingekauert.
    »Ich kann den Mann nicht einfach liegen lassen. Der nächste fährt vielleicht über ihn drüber.«
    »Sein S’ net blöd! Die Sache stinkt doch. Sehen S’ des net?«
    Falckings Hände waren schweißnass, sein Herz pochte heftig. Er war wütend. Wütend auf Leute, die die Hilfsbereitschaft ihrer Mitmenschen ausnutzten, um sie zu überfallen und auszurauben. Wütend, dass diese Subjekte mit dem Vertrauen der Menschen Schindluder trieben, dass sie anständige Bürger wie ihn dazu brachten vorbeizufahren, wegzusehen, Unfallopfer auf der Straße liegen zu lassen. Falcking hatte eine Scheißangst, dass plötzlich jemand aus dem Dunkel kommen und ihm Gewalt antun könnte. Er hatte bereits Angst vor der Angst, die er haben würde, wenn er aus dem Wagen stieg. Sein Herz schlug so heftig, dass er fürchtete, es werde die Aufregung nicht überleben. Zu all dieser furchtbaren Angst kam noch die Angst hinzu, dass man ihm seine zweihunderttausend Euro wegnehmen würde. Er würde das Geld nie wiedersehen, und er könnte nicht einmal zur Polizei gehen. Denn sie würden seinen Schwiegervater wegen Steuerhinterziehung belangen, und das Geld wäre trotzdem weg.
    »Worauf warten S’ denn?«, fragte das Mädchen mit der gebrochenen Nase von unten.
    »Ich fahr ganz vorsichtig ran und frag ihn, ob er noch lebt. Ich hab ja die Zentralverriegelung drin.«
    »Was soll der Scheiß? Hauen Sie endlich ab.«
    »Ja, mach ich ja. Ich will dem Mann nur sagen, dass ich Hilfe hole.«
    Ein genervtes Stöhnen kam aus dem Fußraum auf der Beifahrerseite.
    Falcking ließ den Wagen ganz langsam die Straße entlangrollen, bis er neben dem jungen Mann zu stehen kam.
    »Hallo! Hören Sie mich?«, rief Falcking durch die geschlossene Scheibe. Der junge Mann auf dem Asphalt reagierte nicht. Falcking tippte ganz kurz auf den Fensterheber. Die Scheibe bewegte sich einen Zentimeter nach unten. Dann hob er den Kopf, bis sein Mund auf der Höhe des Spaltes war, der sich zwischen Scheibe und Autodach aufgetan hatte.
    »Hören Sie mich? Ich fahre jetzt weiter. Aber ich rufe Hilfe. Haben Sie das verstanden?«
    Der Schatten kam von links hinten. Als Falcking die Bewegung bemerkte, was es schon zu spät. Das Herz blieb ihm für eine Sekunde stehen. Als der Alptraum wahr wurde. Als auf der anderen Seite der Scheibe der Lauf einer Pistole auftauchte und eine Stimme sagte: »Raus! Und mach kein’ Scheiß!«
    Falcking dachte eine Zehntelsekunde daran, einfach aufs Gaspedal zu steigen und wegzufahren. Aber die Angst war zu groß. Bevor er auch nur einen Meter gefahren wäre, hätte er vielleicht eine Kugel im Kopf. Vielleicht auch nicht. Nicht dass

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