Schakale Gottes
Báthori von Siebenbürgen zum König. Dieser erzwang mit Waffengewalt die Anerkennung der Oberhoheit über Preußen (Ostpreußen) und Danzig. Rußland besiegte er 1578, und ein Jahr später eroberte er Polozk sowie das nördliche Livland mit Riga, so daß Zar Iwan IV. (der Schreckliche) sich genötigt sah, einen zehnjährigen Frieden abzuschließen. Stephan Báthoris Bestrebungen, mit Hilfe des niederen Adels dem Königtum größere Selbständigkeit zu verschaffen, scheiterten jedoch und kamen den Jesuiten zustatten, denen er im Interesse seiner Innenpolitik größte Förderung zuteil werden ließ. Zwangsläufig griff die katholische Restauration im Adel immer mehr um sich; von einer Gleichberechtigung der Protestanten konnte bald keine Rede mehr sein. Aller politischen Rechte beraubt und in ihrer Religionsfreiheit bedroht, begann die deutsche Bevölkerung auszuwandern. Damit verschwand in Polen das selbständige bürgerliche Element fast ganz.
Die römische Kurie und die Jesuiten schlugen nach dem Tode Stephan Báthoris den Sohn König Johanns von Schweden zum Regenten vor. Die gemäßigte Partei des Adels wünschte sich jedoch den Erzherzog Maximilian von Österreich. Nach heftigen Parteikämpfen brach ein Bürgerkrieg aus, der mit der Gefangennahme Maximilians endete. Sigmund III. der erste aus dem schwedischen Geschlecht der Wasa auf dem polnischen Thron, ließ den Jesuiten freie Hand. Ämter und Würden verlieh er nur Katholiken. Die erhoffte Vereinigung Schwedens mit Polen aber erfolgte nicht, da Sigmund III. nach dem Tod seines Vaters vom schwedischen Thron ausgeschlossen wurde. Sein Versuch, ihn mit Waffengewalt zu erringen, scheiterte kläglich. Der Krieg mit König Gustav Adolf kostete Polen Livland und einen Teil Preußens (Ostpreußens).
Nach dem Tod Sigmunds III. (1632) wurde sein Sohn Wladislaw IV. zum König gewählt. Er schloß mit den Schweden Frieden und gewann den von seinem Vater abgetretenen Teil Preußens (Ostpreußens) zurück.
Ihm folgte sein Bruder Johann Kasimir, ehemals Jesuit und Kardinal. Nach seiner Krönung brach ein gefährlicher Aufstand der vom Adel unterdrückten und durch Zwangsbekehrungen gereizten Kosaken und Tataren aus, der Rußland zum Einfall in Polen ermutigte. Lemberg ging verloren. Überdies gab Johann Kasimir durch seinen Protest gegen die in Schweden erfolgte Thronbesteigung des Pfälzers Karl Gustav diesem ehrgeizigen Fürsten den erwünschten Anlaß, Polen den Krieg zu erklären. In raschem Siegeslauf wurden Groß- und Kleinpolen sowie Warschau und Krakau vom schwedisch-brandenburgischen Heer erobert. Lediglich das zur Festung ausgebaute Kloster der Pauliner in Czenstochau konnte nicht eingenommen werden. Eine zu diesem Zeitpunkt erfolgte Kriegserklärung Dänemarks an Schweden und die Parteinahme Österreichs für Polen retteten das Reich vor der Gefahr der Teilung, die Karl Gustav plante. Zugunsten Brandenburgs mußte Johann Kasimir jedoch auf die Lehnshoheit über Preußen (Ostpreußen) und auf Livland verzichten und die Städte Smolensk, Siewierz und Tschernigow an Rußland abtreten.
Noch schlimmer war die Lage im Inneren. Infolge des ›Liberum veto‹, wonach der Reichstag durch den Einspruch eines einzigen Abgeordneten vertagt und alle Beschlüsse für null und nichtig erklärt werden konnten, geriet die Staatsmaschinerie völlig ins Stocken. Als ebenso schädlich erwies sich das Recht der ›Konföderation‹, das dem Adel zubilligte, einen Kampfbund zu bilden, um seinem Willen – und sei es dem einer Minderheit – mit Waffengewalt Geltung zu verschaffen. So kam es 1669, als Johann Kasimir sich in ein Kloster zurückzog, wegen der Neuwahl des Königs zum offenen Krieg zwischen den Anhängern der verschiedenen Parteien. Und als endlich der Edelmann Michael Wisniowiecki gewählt worden war, wurde das uneinige Polen von Kosaken, Tataren und Türken überfallen. Trotz glänzender Kriegstaten des polnischen Feldherrn Johann Sobieski mußte Kamenez-Podolsk abgetreten werden. Der Nachfolger Michael Wisniowieckis wurde Johann Sobieski. Seine Siege über die Türken bei Lemberg und vor Wien blieben aber ohne Ergebnis. Es gelang ihm nicht, Podolien dem Gegner wieder zu entreißen.
Die Weitergabe der Krone an seinen Sohn Jakob vereitelte Sobieskis eigene Frau, Maria Kasimira, die für den französischen Prinzen Conti intrigierte. Das veranlaßte Österreich zu intensiven Gegenbemühungen. Mit Hilfe von Versprechungen und Bestechungen gelang es den Habsburgern,
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