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Schamanenfeuer: Das Geheimnis von Tunguska

Schamanenfeuer: Das Geheimnis von Tunguska

Titel: Schamanenfeuer: Das Geheimnis von Tunguska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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bewegte. Solange, bis sie es beide nicht mehr aushalten konnten und sie in einen keuchenden Rhythmus verfiel, der sie beide zum Höhepunkt brachte.
    Viktoria sah ihn mit einem leisen Lächeln an, als sie kurz darauf in seinen Armen lag.
    »Hattest du etwas mit ihr?«
    »Mit Svetlana?« Er wusste genau, worauf sie anspielte. »Wie kommst du darauf? Sie ist fünfzehn Jahre älter als ich.«
    »Sie sieht dich so seltsam an – als wäre sie deine Mutter, und gleichzeitig ist da so ein heimliches Verlangen in ihrem Blick.«
    »Ist es so deutlich?« Er lachte. »Du hast recht. Sie hat mir in Sachen Liebe alles beigebracht, was man einem jungen Kerl beibringen kann. Ich war sechzehn, als sie mich zum ersten Mal verführte. Eines Tages, als ich von der Schule nach Hause kam, machte sie mir die Tür in einem durchsichtigen, roséfarbenen Nachthemd auf. Von da an verbrachten wir jeden Nachmittag im alten Ehebett meiner Eltern. Wir konnten nicht genug voneinander bekommen und trieben es bis zum Abend, bevor mein Vater vollkommen betrunken aus der Kneipe nach Hause |406| kam. Spätestens dann saß ich an meinen Hausaufgaben, als ob ich kein Wässerchen trüben konnte, und Svetlana bereitete bieder gekleidet in der Küche das Essen vor.«
    »Hattest du kein schlechtes Gewissen?«
    »Nein. Mein Vater hat mit Sicherheit etwas geahnt, aber ich empfand ihre Liebe als eine Art ausgleichender Gerechtigkeit gegenüber seiner Brutalität, die er regelmäßig an uns beiden ausließ. Wir haben uns gegenseitig getröstet – das war es wohl.«
     
    Die Schmerzen, die Bashtiri empfand, als man ihn in das Hospital von Vanavara einlieferte, waren beinahe unerträglich. Doch noch mehr als die Verletzung seiner Finger schmerzte ihn die Erkenntnis, dass er auf Lebenov hätte hören sollen. Dass mit Aldanov und seiner Sippe etwas nicht stimmte, konnte selbst ein Blinder erkennen.
    »Wir müssen Sie operieren«, beschloss der behandelnde Arzt. »Die Ränder der Wunde müssen gesäubert und die Knochensplitter dringend entfernt werden, damit es nicht zu einer Infektion kommt.«
    »Nicht jetzt, Doktor«, stieß Bashtiri mit zusammengebissenen Zähnen hervor, während der Mann im weißen Kittel ihm eine Tetanusspritze in den Oberschenkel jagte. »Geben Sie mir lieber eine Morphiumspritze und packen Sie einen Verband darum. Ich muss dringend mit der Polizei sprechen. Oder noch besser: Sie geben mir ein Telefon, damit ich den FSB verständige.«
    »Sie sollten sich schonen.« Der Arzt sah ihn zurückhaltend an.
    »Was geht Sie das an?«, fauchte Bashtiri. »Wollen Sie Ihren Posten verlieren?«
    »Na gut«, erklärte der Arzt kleinlaut. »Wie Sie wünschen.«
    Ein paar Minuten später hielt Bashtiri ein Mobiltelefon in der Hand und rief in Moskau an. Mit wenigen Worten erklärte er dem diensthabenden Offizier im Innenministerium, was ihm widerfahren war. Natürlich musste er die wahre Geschichte ein wenig ändern. In seiner Version war Leonid Aldanov ein gefährlicher Mörder und Hochstapler, der sich seit Jahren in einem sibirischen Wald versteckt hielt, um im Geheimen seine terroristischen Aktivitäten gegen das russische Volk und seinen Präsidenten zu planen. Dieser Aldanov hatte einen leitenden Sicherheitschef von GazCom auf dem Gewissen sowie etliche |407| seiner Söldner und einen jungen Touristenführer, dessen eindeutige Identität noch nicht geklärt war. Außerdem musste er Komplizen haben. Wer sonst hätte im Wald die Verfolgung aufnehmen können und die Söldner von GazCom erschießen können?
    Zu allem Übel habe dieser Aldanov vermutlich ein weiteres Mal die deutsche Wissenschaftlerin entführt, fuhr Bashtiri am Telefon fort. Naturgemäß gebe es noch keine Forderungen, doch das könne sich jederzeit ändern, und dann seien selbst internationale Verwicklungen nicht auszuschließen.
    Man verständigte sich darauf, eine landesweite Fahndung in Gang zu setzen und ein Team des FSB nach Vanavara zu schicken, das sich der Sache umgehend annehmen sollte.
    Dass Aldanov und seine Leute im Besitz einer gefährlichen Waffe zu sein schienen, die nicht nur das Gehirn anderer Menschen manipulieren konnte, sondern zudem in der Lage war, eine Explosion hervorzurufen, verschwieg er geflissentlich. Zunächst wollte er Doktor Swerew zu Rate ziehen und abwarten, ob die Agenten des FSB ihn ins Vertrauen zogen. Irgendwie erschien ihm die Sache mit Kolja zu heikel. Bashtiri befürchtete, dass der Russe durchaus ein Angehöriger des FSB gewesen sein konnte. Die

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