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Schamanenfeuer: Das Geheimnis von Tunguska

Schamanenfeuer: Das Geheimnis von Tunguska

Titel: Schamanenfeuer: Das Geheimnis von Tunguska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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Gasmogul aufgebracht an. In eine Decke gehüllt, saß er neben Bashtiri an einem Lagerfeuer und ereiferte sich über die scheinbare Gleichgültigkeit des Oligarchen.
    »Wir können die Suche nach Frau Doktor Vanderberg nicht einfach aufgeben, nur weil es dunkel ist. Vielleicht liegt sie da draußen irgendwo |104| im Schilf oder am Ufer des Kimchu und benötigt unsere Hilfe!« Seine Stimme überschlug sich beinahe.
    Bashtiri gab ein ungeduldiges Grunzen von sich und nahm einen weiteren Schluck Wodka aus einer Zweiliterflasche, die er seit zwei Stunden ununterbrochen in der Hand hielt.
    »Ich muss dem Professor recht geben.« Sven Theisen war lautlos hinzugetreten, nachdem Doktor Parlowa ihm wegen eines verstauchten Ellbogens eine Schlinge verordnet hatte. »Wer außer Ihnen hat die Mittel und die Möglichkeiten, eine solche Suche zu starten.« Seine Miene sprach Bände. Er hatte Angst. Um Viktoria – aber auch, dass er dieses Unglück verschuldet hatte.
    »Hören Sie mit Ihren verdammten Forderungen auf!«, fauchte Bashtiri und gönnte sich einen weiteren Schluck Wodka. »Denken Sie, es macht mir Spaß, hier herumzusitzen und abzuwarten, was geschieht. In der Dunkelheit können wir nichts tun, was hilfreich wäre – das müsste Ihnen beiden doch klar sein. Haben Sie sich einmal umgeschaut? Der See ist umgeben von tückischen Sümpfen. Vom Ufer aus dauert es eine Weile, bis man festen Boden unter den Füßen hat. Normalerweise benötigt man einen Trapper, der einem sagt, wo es lang geht. Kolja kann das nicht leisten. Aber falls es Sie beide beruhigt: Ich habe GazCom mobilisiert. Ich habe das gesamte Einzugsgebiet vom Konzern gepachtet und somit untersteht es automatisch dessen Sicherheitsabteilung. Sie werden uns spätestens morgen Vormittag Andrej Lebenov schicken. Er war Oberst der russischen Armee und ist nun der Sektionsleiter der konzerneigenen Sicherheitsarmee. Er und seine Männer wurden extra von einem benachbarten Erdgasfeld abgezogen. Ich kenne ihn gut. Seine Leute sind unerschrockene Typen, die meisten von ihnen haben als Soldaten in Tschetschenien gekämpft und sind mit einem sicheren Gespür für Gefahr ausgestattet. Sie werden uns helfen, Ihre Kollegin zu finden.«
    »Und was geschieht mit den merkwürdigen Leichenfunden? Wir müssen sie einer wissenschaftlichen Untersuchung zuführen.« Mit einem Seitenblick sah Professor Olguth zu einer fest verschlossenen Plastikplane hin, unter der zwei seltsame Gestalten verborgen lagen, die einem Alien-Fund in Roswell Area 51 in nichts nachstanden.
    »Auch das werden wir GazCom überlassen«, entschied Bashtiri. |105| »Wie Sie selbst wissen, verfügt man bei GazCom über ein ganzes Heer von Biologen, Chemikern und selbst Anthropologen, für den Fall, dass man bei Bohrungen auf irgendwelche Überreste von früherem Leben stößt, das irgendeine wissenschaftliche Bedeutung haben könnte.«
    »Hat man da auch Ahnung von Außerirdischen?«, spöttelte Theisen. Er hatte ja schon einiges über den russischen Gasmonopolisten gehört, aber dass die Jungs sich für sibirische Moorleichen interessierten, erschien ihm kaum vorstellbar. »Wer weiß«, fuhr er mit einem zweideutigen Grinsen fort, »vielleicht ist die Raumschifftheorie gar nicht so falsch, und wir haben, ohne es zu wissen, ET aus dem Wasser gefischt. Ich meine, wer sollte sonst diese seltsame Aluminiumstange in den Untergrund des Sees gesteckt haben.«
    Theisen erntete einen verständnislosen Blick von seinem Chef, doch er ignorierte ihn einfach und wandte sich erneut an Bashtiri. »Immerhin waren es Ihre Landsleute«, erklärte er, »die diese Theorie vor gut fünfzig Jahren in Umlauf gebracht haben. Keine Stümper, sondern ernst zu nehmende Wissenschaftler.«
    Bashtiri hatte kaum zugehört, doch dann war sein Blick plötzlich überraschend klar.
    »Sie werden ohnehin eine Aussage machen müssen, Doktor«, sagte er zu Theisen, und sein durchdringender Blick erinnerte den Deutschen an die zahlreichen Geheimdienstverhöre, die er bisher nur im Kino erlebt hatte.
    »Eine Aussage?« Theisen gab sich unbeeindruckt.
    »Sie werden uns morgen genau berichten, was Sie im Fels entdeckt haben. Allem Anschein nach war das der Grund, warum es überhaupt zu dem Unfall gekommen ist.«
    Theisen schluckte und schwieg. Bashtiri hatte mit voller Absicht seinen wunden Punkt getroffen.
    Rodius gab einen erschöpften Laut von sich. Seine Augen jedoch glitzerten angriffslustig. »Falls nicht morgen früh weiter nach meiner

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