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Schandweib

Schandweib

Titel: Schandweib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Weiss
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Kind, nimm es als Geschenk.«
    In Bunks Kopf begann es sich zu drehen. Emilies gewaltige Brüste hatten sich aus dem Dekolleté gelöst und überfluteten Bunk mit ihrem betörenden Duft. Sie wollte in ihnen versinken, sie spüren, schmecken, sich in ihrer zarten Weichheit verlieren. Ein aus ihrem tiefsten Inneren hervorbrechendes Zittern durchfuhr ihren Leib und ein Stöhnen entwich ihr. Sie öffnete den Mund, und ein gewaltiger, mit salzigem Schweiß benetzter Nippel presste sich zwischen ihre Lippen. Ein erneutes Beben erfasste ihren Körper. Bunk sah nichts mehr. Ihr ganzer Körper kribbelte, wie von tausend Federn liebkost, ein Rauschen flutete ihre Ohren, die Muskeln zuckten in ihrem ureigenen Rhythmus. Als der Rausch endlich nachließ, wusste sie nicht zu sagen, wie lange er sie gehalten hatte, Stunden oder nur ein paar Minuten.
    »Ein Leben ohne Liebe ist es nicht wert, durchlitten zu werden.« Emilie streichelte Bunks Kopf und küsste ihr sanft die Schläfen. »Willst du in dieser Welt als Mann bestehen, musst du dich darauf verstehen, die Frauen zu lieben. Dies war deine erste Lektion. Wenn du willst, führe ich dich ein in die Geheimnisse der Liebe. Niemand kennt die Männer besser als wir Huren.Doch auch keine Frau kennt ihren Körper so wie wir. Du hast sicherlich gehört, was man über uns sagt. Es heißt, wir zaubern den Männern einen Schwanz nach Wunsch, und wenn sie uns nicht bezahlen, dann zaubern wir ihn auch weg.« Bei diesen Worten lachte Emilie leise auf. »Ja, ich weiß alles über Schwänze. Wie du sie aufpumpst, sodass sie den Männern mit dem Blut den Verstand aus dem Kopf saugen, wie du sie schrumpfen lässt wie eine alte Rübe. Ich kenne jede Form und jede Größe, ich kenne die beschnittenen Glatzen der Judenschwänze genauso wie die mit keuscher Kapuze bedeckten Stängel der geilen Pfaffen. Ich kenne auch die kleinen Zipfel, nicht größer als dein kleiner Finger, die davon träumen, einmal nur in die weiblichen Untiefen einzutauchen und zu versinken in den warmen Grotten der Lust.«
    Bunk glotzte die alte Hurenwirtin mit offenem Mund an. Noch nie hatte sie sich Gedanken gemacht über das männliche Membrum, stets nur Angst gehabt, wenn es ihr zu nahe kam.
    »Wenn du in der Welt der Männer erfolgreich leben willst, mein Kind, dann brauchst du einen guten Schwanz, der dich vor ihnen schützt und die Frauen beglückt. Und ich kann ihn dir besorgen und dich lehren, ihn richtig zu gebrauchen. Wenn du willst, schlag ein und lebe mit mir als Wirt in diesem Haus. Ich brauche einen Kerl, der sich um die männliche Seite des Geschäftes kümmert. Du scheinst mir dafür gut gemacht. Im Tausch lehre ich dich alles, was ich weiß über die Männer, die Frauen und die Liebe.«
    Bunk schlug ein. Als Monsieur Hinrich übernahm sie den männlichen Teil von Madame Emilies Hurenwirtschaft. Sie hatte dafür zu sorgen, dass gezahlt wurde, was vereinbart war, auf Ruhe und Frieden im Haus zu achten, um die Nachbarn nicht gegen die Wirtschaft aufzubringen, denn Hurenhäuser waren inkeiner Gegend willkommen. So galt es vor allem, sich und den drei Mädchen, die im Haus von Madame Emilie wohnten, Ärger und daraus resultierende Polizeirazzien vom Leibe zu halten.
    Madame Emilie war gut im Geschäft. Insgesamt zählte man in Amsterdam an die fünfundzwanzig Spielhäuser beziehungsweise Hurenhäuser, denn in den Spielhäusern ging es nie direkt zur Sache, sie dienten nur der Verkupplung. Bunk vertrieb sich dort häufig die Abende und spähte geeignete Kundschaft für die Mädchen aus, die dann gezielt die Männer anmachten. Kam ein Geschäft zustande, sorgte Bunk für ein unauffälliges Geleit der Kunden zum stillen Haus. Besonders verheiratete Männer wussten diese Diskretion in männlicher Begleitung sehr zu schätzen, hatten sie doch mit größtem Ehrverlust zu rechnen, wenn man sie als Freier ertappte.
    Als Gegenleistung für diese Dienste führte Madame Emilie Bunk in die Welt der Liebesdienste ein. Sie selbst war eine Frau, die immer schon die Frauen geliebt hatte, so fiel es ihr umso leichter, sich mütterlich und innig um ihre Mädchen zu kümmern. An Bunk aber schien sie einen Narren gefressen zu haben. Die Mischung aus herber männlicher Attitüde und keuscher Unerfahrenheit weckte ihre tiefe Leidenschaft.
    In ihrer intimen Erziehung versäumte es Madame Emilie aber nicht, Bunk ausgiebig im männlichen Habitus zu schulen. Dazu gehörte auch, dass sie ihr, wie versprochen, den perfekten Penis besorgte.

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