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Scharade der Liebe

Titel: Scharade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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abplatzten, und sie besaß die Unverschämtheit, krank zu werden. Sie glühte vor Fieber, und ihre Glieder waren schlaff wie die Reithose, die jetzt säuberlich gefaltet über einem Stuhl hing, der älter aussah als die beiden Tanten.
    Der kleine Mann richtete sich auf. Sein Name war Dr. Hyde, er war nicht größer als Jack und vollkommen kahl. Und er war sauber, was ein gutes Zeichen war. Gray war unendlich erleichtert gewesen, als Harbottle, der Wirt, ihn aufs Zimmer gebracht hatte. »Mylord«, sagte Dr. Hyde, der einen Lord erkannte, wenn er ihn sah, da er selbst der zweite Sohn eines Barons war, »das Mädchen - ja, ich weiß, dass es ein Mädchen ist, trotz der lächerlichen Kleidung - ist in der Tat krank, wie jedermann leicht erkennen kann.« Er hob eine kleine, schmale, sehr saubere Hand, als Gray den Mund öffnete. »Nein, ich brauche nichts über Euch zu wissen. Sie hat Fieber. Offenbar war sie den Elementen ausgesetzt. Es hat letzte Nacht heftig geregnet.«
    »Wir waren auf dem Weg nach London.«
    »Wenn Ihr wollt, dass sie am Leben bleibt, geht Ihr im Augenblick nirgendwo hin«, sagte Dr. Hyde. Er legte ihr die Hand auf die Stirn, dann ließ er sie unter die Bettdecke auf ihre Brust gleiten. Er schloss die Augen und schwieg minutenlang. Schließlich blickte er auf und sagte: »Sie wird überleben, wenn Ihr sie warm haltet und ihr viel Wasser zu trinken gebt, damit sie nicht austrocknet, Mylord. Nun, hier ist eine Medizin für sie. Sie hilft bei vielem, unter anderem auch bei Fieber. Ich komme heute Abend wieder. Wenn es ihr plötzlich schlechter gehen sollte, dann schickt Harbottle zu mir.« Dr. Hyde räusperte sich. Es dauerte einen Augenblick, bis Gray merkte, dass er Geld wollte. Er zog ein Bündel Banknoten aus der Westentasche. Allzu dick war es nicht. Er bezahlte den Arzt und blieb bewegungslos stehen, bis der kleine Mann das Schlafzimmer verlassen hatte - das beste Schlafzimmer im Gasthaus, wie Mr. Harbottle Gray versichert hatte, als er ihn die Treppe hinaufführte.
    Gray fluchte und rannte hinter Dr. Hyde her, der schon am Ende des Flurs angelangt war. »Dr. Hyde, der Junge ist mein jüngerer Bruder Jack. Bitte vergesst das nicht. Es ist sehr wichtig.«
    Dr. Hyde blickte ihn stirnrunzelnd an, dann nickte er langsam.
    Eine Stunde später fluchte Gray schon wieder, als Jack auf einmal im Bett hochschoss, ihn ansah und sagte: »Wenn ich Georgie nicht erreiche, merkt er, dass er sie gegen mich verwenden kann. Ich weiß nicht, was er dann mit ihr tun wird.«
    Dann sank sie wieder in die Kissen zurück.
    Das Fieber stieg, und sie hatte heftigen Schüttelfrost. Er zog seine zerknitterten Kleider aus und legte sich neben sie ins Bett. Ihr Hemd war feucht. Es gelang ihm, es ihr auszuziehen, ohne es zu zerreißen, und dann nahm er sie fest in die Arme. Ohne Unterlass rieb er mit den Händen über ihren Körper.
    In der Hoffnung, dass sie ihn hörte, sagte er leise: »Komm schon, Jack, du bist krank, und das ist in Ordnung, aber nur für kurze Zeit. Ich wärme dich, und gleich wirst du schwitzen, wie eine Geliebte, die ich mal hatte. Sie hat die Sommerhitze gehasst, weil sie immer so schwitzte und dachte, es würde mich abstoßen. Kannst du dir so etwas Albernes vorstellen? Keiner konnte das, zumindest kein Mann. Komm jetzt, atme langsamer und drück dich an mich. Ja, genau so.«
    Er dachte schon, er würde an einem Hitzschlag sterben, als sie sich plötzlich aufrichtete und schrie: »Ich kann >verdammt< sagen, ich kann. Es ist nicht wirklich ein schlimmes Wort. Mrs. Gilroy sagt es auch immer leise, wenn Mr. Gilroy Knoblauch isst und dann versucht, sie zu küssen. Es ist ein besseres Wort als >Rüben<. Nein, ich werde diese schrecklichen Rüben nicht essen. O Gott, es ist so heiß hier.« Sie strampelte die Decke weg, riss sich von ihm los und sprang aus dem Bett. Er starrte auf das nackte Mädchen, das vor ihm stand und ihn ausdruckslos anblickte. Ihre dunkelblonden Haare standen wirr um ihr Gesicht. Sie hatte eine hübsche Figur, und ihre Brüste waren für den Mund und die Hände eines Mannes wie geschaffen, obwohl es schwer zu entscheiden war, ob er zuerst den Mund oder die Hände einsetzen sollte. Verdammt, er durfte jetzt nicht so denken. Sie lief zu dem langen, schmalen Fenster und riss es auf. Dann lehnte sie sich hinaus und atmete in tiefen Zügen die kühle frische Luft ein. Er blickte auf ihr weißes Hinterteil und die langen Beine und schluckte.
    »Nein, Jack. Großer Gott, du bist splitternackt

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