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Scharade der Liebe

Titel: Scharade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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    Nein, es war keiner von beiden, und deshalb ritt Gray wie der Teufel in Richtung Schottland. Er hatte Tante Mathilda sofort verstanden, als sie verkündet hatte: »Jung und entschlossen.«
    Und dann hatte Tante Maude nachdenklich gesagt: »Der Mann, der sie entführt hat, war nicht nur jung und entschlossen. Er muss verzweifelt gewesen sein.«

Tante Mathilda hatte langsam genickt und mit ihrer tiefen, schönen Stimme hinzugefügt: »Arthur.«
    Mathilda und Maude kannten den möglichen Entführer von Jack, und sie glaubten, es sei Arthur, Lord Ryes Erbe, gewesen. Ja, hatten die Tanten ihm versichert, Arthur sei stark, zwar nicht so stark wie sein Namensvetter, aber auf jeden Fall kein Schwächling wie so viele junge Männer, die rumhurten, tranken und bis zum Morgengrauen Karten spielten.
    Sie hatten nur eine Stunde Vorsprung vor Gray und Durban, mehr nicht. Er klopfte Durbans glatten Hals und trieb ihn noch mehr an.
    Er stöhnte, sein Atem drang heiß an ihre Wange und seine Hände kneteten ihre Brüste. Ihre Hände glitten aus den Fesseln. Sie holte aus und rammte ihm die Fäuste in den Hals.    \
    Er blickte sie in ungläubigem Entsetzen an und gab ein gurgelndes Geräusch von sich. Dann griff er sich mit den Händen an den Hals und lief blau an. Ohne zu zögern öffnete sie die Tür der Kutsche, packte ihn am Arm und schleuderte ihn zu Boden. Er landete auf allen vieren. Sie drängte sich hinter ihn, setzte einen Fuß mitten auf sein Hinterteil und trat mit aller Kraft zu. Er flog durch die offene Tür. Leider sah der Kutscher, wie sein Herr auf der Straße landete.
    Sie hätte alles für ein Gewehr, einen Stock oder sonst eine Waffe gegeben.
    Die Pferde kamen zum Stehen. Der Kutscher sprang vom Bock und rannte zur Tür.
    »Was ist mit Mr. Arthur? Was habt Ihr mit ihm gemacht? Der arme Junge, er hat Euch doch nur vom Portman
    Square weggeholt! Ah, da liegt er, der Arme, mit seinem Gesicht im Dreck und rührt sich nicht. Ihr habt ihn getötet, ja, das habt Ihr. Ihr solltet Euch schämen, Ihr wollt eine Dame sein und tut so etwas Gefühlloses!«
    So schnell er konnte, rannte der Kutscher zu dem leblosen Arthur. Ohne zu zögern sprang Jack auf den Kutschbock, packte die Zügel und schlug auf die Pferde ein, um die Kutsche zu wenden.
    Der Kutscher schrie: »Halt! Nein!«
    Als sie einen Blick zurück über die Schulter warf, sah sie, dass Arthur noch immer bewegungslos auf der Straße lag. O Gott! War er etwa tot?
    Sie sah sich im Geiste schon im Gefängnis. Sie trieb die Pferde vorwärts, beschloss aber dann, doch noch einmal nach Arthur zu sehen. Als sie sich erneut umdrehte, saß er auf der Straße und rieb sich den Hals. Gut.
    Die Straße war breit und die Fahrspuren tief und trocken. Als sie sich einer Kurve näherte, zügelte sie die Pferde ein wenig. Sie meinte, ein anderes Pferd kommen zu hören. Die Kutschpferde wurden jedoch nicht langsamer, sie reagierten nicht einmal auf die Zügel.
    Das Leitpferd, ein riesiger Wallach, warf den Kopf und schnaubte, dann streckte es sich und wurde sogar noch schneller, wobei es das andere mitzog.
    Jack hatte noch nie ein Doppelgespann gelenkt. Es war etwas ganz anderes, als zu reiten. Sie versuchte, sie zurückzuhalten, aber es gelang ihr nicht. Schließlich rasten sie um die Kurve, einem Reiter entgegen, der genau auf sie zu galoppiert kam.
    Der Mann schrie und zügelte sein Pferd so heftig, dass es hochstieg. Es war Durban, und er hatte ganz wilde Augen. Grays Augen waren auch wild.
    Er hielt sich noch einen Augenblick auf dem Pferderücken, aber als die Kutsche an ihm vorbeiraste, wurde Durban in die Eibenbüsche gedrängt, und Gray wurde von seinem Rücken gegen eine dicke Eiche geschleudert.
    Jack schloss die Augen, und alle Ereignisse der letzten zehn Minuten liefen innerlich noch einmal vor ihr ab.
    O Gott, Gray hätte sie wirklich eingeholt, wenn sie Arthur nicht aus der Kutsche gestoßen hätte!
    Jack biss die Zähne zusammen, zog so fest an den Zügeln, wie sie konnte, aber sie erreichte nichts. Da sie keine Ahnung hatte, wie sie die Biester aufhalten sollte, ließ sie einfach die Zügel fallen. Der Wind rauschte in ihren Haaren, sie fror, weil es bei dieser Geschwindigkeit kalt war, und sie schloss die Augen, weil sie wegen ihrer Tränen und des rauen Fahrtwindes brannten. Und sie betete.
    Zu ihrer Erleichterung wurden die Pferde langsamer. Es dauerte eine Ewigkeit, aber schließlich blieben sie mitten auf der Straße einfach stehen.
    Sie sprang vom

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