Scharade
Und wenn nicht, dann würde er zumindest versuchen, ihr das Versprechen abzuringen, sich zu einem späteren Zeitpunkt mit ihm zu treffen. Sie mochte ja glauben, ihre kurze Beziehung sei schon beendet, doch da irrte sie sich.
Er hielt sich im Wohnzimmer der Websters auf und tat so,
als würde er Nancys Sammlung an Porzellanfiguren bewundern, während er auf Cat wartete, die noch immer mit Michael auf der Toilette war.
Fluchend muÃte er mitansehen, wie ihm Bill Webster zuvorkam.
Alex hörte, wie er sie herzlich begrüÃte. »Cat! Ich habe Sie den ganzen Nachmittag kaum zu sehen bekommen.«
»Hallo, Bill. Das ist Michael. Er muÃte dringend auf die Toilette, und vor den Häuschen drauÃen waren lange Schlangen. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, daà wir hier drinnen...«
»Aber nein. Wenn ein junger Mann sein Geschäft erledigen muÃ, dann ist es fast immer höchste Eisenbahn.« Er lachte. »Wie gefällt Ihnen die Feier?«
»Alles ist einfach fabelhaft«, sagte sie. »Es wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben, wie Nancy das alles in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt hat.«
»Warten Sie erst mal die groÃe Feier im Frühjahr ab.«
»Ich bin wirklich gespannt.«
Alex hörte, wie ihre Stimme plötzlich ernst wurde.
»Bill, es gibt etwas Wichtiges, das ich gern mit Ihnen besprechen möchte. Fünf Minuten, gleich Montag früh?«
»Ihr Ton macht mich ganz nervös, zumal Sie gerade erst aus Kalifornien zurück sind. Sie tragen sich doch nicht etwa mit dem Gedanken, uns zu verlassen und wieder bei Der Lauf der Dinge einzusteigen?«
»Absolut nicht.«
»Na, was haben Sie dann auf dem Herzen?«
»Das hat Zeit bis Montag.«
»Tut mir leid, Cat. Aber am Montag bin ich bei einem Sendertreffen in St. Louis. Ich reise morgen ab und werde nicht vor Dienstag zurück sein.«
»Oh, dann werde ich mich eben bis dahin gedulden müssen.«
»Keine falsche Höflichkeit. Wenn es so wichtig ist â«
»Ich weià nicht, ob es das wirklich ist. In jedem Fall würde ich gern Ihre Meinung dazu hören.«
»Ich hätte jetzt fünf Minuten Zeit«, bot er an. »Lassen Sie uns in mein Arbeitszimmer gehen. Dort sind wir ungestört.«
»Aber dann verpaÃt Michael den ganzen Spaà drauÃen, und das würde ich nur ungern...«
»Er kann mit meinen Ködern spielen.«
Alex hörte, wie die Tür zum Arbeitszimmer geschlossen wurde. Er trat in das weitläufige Foyer und schaute sich vorsichtig um. Niemand zu sehen, also schlich er den Flur hinunter und stellte sich an die verschlossene Tür. Angestrengt lauschend konnte er verstehen, was drinnen gesprochen wurde.
»Die Originale habe ich daheim«, hörte er Cat sagen. »Ich habe die Kopien bei mir. Lesen Sie es sich durch und sagen Sie mir, was Sie davon halten.«
Webster schwieg. Alex hörte Cat leise mit dem Jungen reden; offensichtlich versuchte sie ihn für Websters Ködersammlung zu interessieren.
»Du lieber Himmel«, rief Webster aus. »Wie lange ist das her?«
»Einige Wochen. Was denken Sie?«
»Mein erster Eindruck ist, daàâ wer immer Ihnen die geschickt hat â es ein Geistesgestörter sein muÃ.«
Alex zog drauÃen vor der Tür die Stirn in Falten.
»Jeff hat einige Nachforschungen für mich angestellt«, sagte Cat. »Es ist noch ein weiterer kurzer Artikel über den Unfall in Florida erschienen. Ãber die anderen jedoch nicht. Sie wurden allesamt als tragische Unfälle eingestuft, was mich glauben läÃt, daà ich aus einer Mücke einen Elefanten mache. Wenn die Polizei keinen Verdacht hat, warum sollte ich dann einen haben?
Aber ich mache mir trotzdem Sorgen. Ich fand, Sie sollten
davon wissen, denn wenn etwas passiert, könnte der Sender betroffen sein und auch die Sicherheit der Mitarbeiter.«
»Glauben Sie wirklich, daà der Absender es tatsächlich auf Sie abgesehen hat?«
Alex verstand nicht, was sie darauf entgegnete, dafür vernahm er seinen eigenen Namen. Er fuhr herum. Nancy Webster war gerade zur Haustür hereingekommen.
Er schmunzelte nonchalant, um zu überspielen, daà sie ihn beim Lauschen ertappt hatte. »Hallo, Nancy.«
»Alex, haben Sie vielleicht Cat gesehen?«
»Ich habe sie ins Haus gehen sehen und bin ihr gefolgt. Ich glaube, sie ist mit dem kleinen
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