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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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versucht, dich zu erreichen. Wo bist du gewesen?«
    Â»In Kalifornien.«
    Â»Um dich an Doktors Schulter auszuweinen?«
    Â»Dean ist ein Mensch, dem ich vertraue.«
    Â»Wie rührend.«
    Â»Zumindest weiß ich bei ihm ganz genau, woran ich bin.«
    Â»Nicht nur du. Ich auch. Du fühlst dich ihm verpflichtet. Und der Pillendealer nutzt das aus.«
    Â»Dean ist kein Pillendealer, und mein Verhältnis zu ihm –«
    Einige Leute beobachteten sie, manche mit einem wissenden Lächeln. Jene, die auf Nancys Dinnerparty gewesen waren, zu der sie Alex mitgebracht hatte, vermuteten eine heiße Romanze zwischen ihnen.
    Weil sie kein Aufsehen erregen wollte, lächelte sie und wandte sich wieder Michael zu, der schon mutig genug geworden war, dem Pony die Hacken in die Flanken zu knuffen, wie es der größere Junge auf dem Pony vor ihm tat.
    Â»Laß mich in Ruhe, Alex«, sagte sie leise, aber entschieden. »Du hast deine Position klargemacht, und ich auch. Wir beide haben uns nichts mehr zu sagen.«
    Â»Ich fürchte, so einfach ist das nicht, Cat. Charlie und Irene Walters wollen dich unbedingt kennenlernen, und sie werden jeden Moment eintreffen. Sie haben geschworen, nie wieder auch nur ein Wort mit mir zu reden, wenn ich sie nicht persönlich mit dir bekannt mache.« Er kam einen
Schritt näher. »Es war toll von dir, anzurufen und sie einzuladen.«
    Â»Da unser erstes Treffen danebenging, dachte ich, ich sollte ihnen eine persönliche Einladung zukommen lassen.«
    Â»Sie sagten auch, daß jemand von der Behörde angerufen und einen neuen Termin vereinbart hat. War das auch dein Werk?«
    Â»Sherrys Meinung nach waren sie perfekte Anwärter für eine Adoption, und deshalb war sie enttäuscht, als ich ihr von dem geplatzten Termin erzählte. Ich bin sicher, daß sie sich drum gekümmert hat.«
    Â»Aber du hast ein gutes Wort für die beiden eingelegt.«
    Sie zuckte mit den Achseln.
    Â»Danke.«
    Sie drehte sich wieder zu ihm hin, ihre Wut war kaum zu verbergen. »Es steht dir nicht an, mir zu danken. Ich habe es nicht für dich getan, sondern einzig und allein für Mr. und Mrs. Walters. Wie du selber an dem Morgen sagtest, als wir uns zum ersten Mal begegnet sind: Ich sollte sie nicht nach den Menschen in ihrer Umgebung beurteilen. Ich werde mich wirklich freuen, sie zu begrüßen, wenn sie gleich kommen, aber mach du dich besser rar. Und wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest – ich muß mich wieder um Michael kümmern.«
    Sie schob sich an Alex vorbei und ging zu den Ponys.

Kapitel 32
    Alex ließ sie gehen. Er wußte um Cats Position, vor allem bei diesem Fest. Sie repräsentierte Cats Kids und umgekehrt. Alles, was sie sagte und tat, wirkte sich auf die Sendung aus.
Er wollte nicht der Grund für irgendeine Art von negativer Publicity sein, also tat er so, als wäre er bereit, ihr Gespräch zu beenden. Er brachte sogar ein Lächeln zustande für jene, die ihnen vielleicht zugesehen hatten.
    Kaum hatte Cat mit Michael die Ponykoppel verlassen, rief Nancy Webster sie zum Gartenhäuschen, wo sich eine Menschenmenge versammelt hatte. Alex schnappte die Kunde auf: Willie Nelson war eingetroffen.
    Der legendäre Countrystar sang einige Songs. Cat, als Hauptperson der Feier, durfte oben bei der Band auf der Bühne sitzen. Sie hielt Michael auf dem Schoß und ermunterte ihn sogar dazu, bei den Liedern mitzuklatschen. Sie hatte ihn noch immer auf dem Arm, als sie für eine kurze Begrüßung ans Mikrophon trat und dann die Anwesenden aufforderte, kräftig für die notleidenden Kinder zu spenden.
    Nach dem kurzen Konzert stand sie noch eine Weile mit dem Countrysänger zusammen und plauderte mit ihm. Jedesmal, wenn sie über etwas lachte, verspürte Alex, wie sich sein Magen in untypischer Eifersucht verkrampfte. Schließlich brach der Sänger mit seiner wilden Band wieder auf, die, wie Alex fand, eher der Mannschaft einer Ölbohrinsel nach zwei Wochen Schicht glich.
    Etwa zum selben Zeitpunkt fiel Alex auf, daß sich Michael mit einer Hand den Unterleib hielt und von einem Fuß auf den anderen trat. Cat beugte sich zu ihm herab und flüsterte ihm etwas zu. Er nickte. Hand in Hand gingen sie zum Haus und betraten es durch den Vordereingang.
    Alex folgte ihnen. Abseits möglicher Zuhörer würden sie sich vielleicht doch noch vertragen können.

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