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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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besser aus, Boß. Das war vorhin keine Schmeichelei.«
    Â»Danke. Ich habe viel nachgedacht, aber die meiste Zeit
habe ich mich ausgeruht.« Sie zögerte, ihm vom dritten anonymen Brief mit Zeitungsausschnitt zu erzählen, fand aber, daß er – da er es ohnehin schon wußte – auch das wissen sollte.
    Er brachte seinen Ärger zum Ausdruck. »Wer, zum Teufel, ist denn dieser Wahnsinnige?«
    Â»Ich habe nicht die geringste Ahnung. Auch Dean kann sich keinen Reim drauf machen.«
    Â»Hast du schon mit Mr. Webster drüber gesprochen?«
    Â»Nein, aber das werde ich bald tun. Wenn irgend so ein Knallkopf hier reinkommt und um sich schießt, sollte Bill besser vorgewarnt sein. Die Sicherheit im Sender könnte bedroht sein.«
    Â»Ich bezweifle, daß es dazu kommen wird.«
    Â»Ich auch. Ich glaube, daß dieses Individuum sehr viel subtiler vorgehen würde.« Sie erzählte ihm auch von den Daten der Unfälle. »Es war wie ein Puzzle, das ich lösen sollte.«
    Â»Und wann war dein – ?«
    Â»Der vierte Jahrestag meiner Transplantation ist in wenigen Wochen.«
    Â»Himmel, Cat! Das hat jetzt nichts mehr mit Rätseln zu tun. Diese Zeitungsschnipsel könnten echte Drohungen sein. Meinst du nicht, daß es an der Zeit ist, zur Polizei zu gehen?«
    Â»Dean hat es mir dringend angeraten. Aber was kann die Polizei denn schon tun? Wir wissen doch gar nicht, wer hinter diesen Briefen steckt.«
    Â»Aber es gibt doch sicher etwas, was unternommen werden kann.«
    Â»Ich habe auf dem Flug lange nachgedacht. Kann ich auf deine Hilfe zählen?«
    Â»Da fragst du noch?«
    Â»Danke. Ruf in den Archiven dieser Zeitungen an und
erkundige dich, ob sie weitere Ausgaben mit ähnlichen Artikeln haben. Wenn es noch andere Meldungen und Berichte zu diesen Unfällen und den Opfern gibt, dann möchte ich sie lesen.«
    Â»Suchst du nach etwas Bestimmtem?«
    Â»Nein. Ich möchte nur wissen, ob es polizeiliche Untersuchungen hinsichtlich der Todesursachen der Opfer gegeben hat. Oder ob es irgendwelche Porträts der Opfer gibt. So was in der Art.«
    Â 
    Er war noch hübscher, als Cat ihn in Erinnerung hatte. Als sie ihn sah, verschlug es ihr für einen Moment den Atem. Sein lockiges Haar war dunkel und entzückend ungebändigt. Er trug Jeans und ein Westernhemd. Seine Cowboystiefel sahen nagelneu aus.
    Cat ging vor ihm in die Hocke. Er hatte den rechten Zeigefinger im Mundwinkel. »Hallo, Michael. Ich bin Cat. Ich freue mich sehr, daß du heute kommen konntest.«
    Sherry hielt den Jungen an der Hand. »Er freut sich, hierzusein. Seine Pflegemutter hat es mir erzählt.«
    Ãœber ihm schüttelte Sherry nur traurig den Kopf, womit sie Cat signalisierte, daß Michael nicht sehr gut mit den anderen Kindern auskam. Er schien überwältigt von dem Lärm der anderen zu sein.
    Â»Dies ist die Dame, die dir die neuen Sachen geschickt hat, Michael«, sagte Sherry. »Bedank dich bei ihr.«
    Er starrte zu Boden.
    Â»Macht nichts«, sagte Cat. »Du kannst mir später danken. Ich habe noch keinen Hot dog gegessen. Du?«
    Er hob den Kopf und schaute sie aus leeren blauen Augen an, die nicht verrieten, ob er sie verstand.
    Â»Komm, wir gehen uns einen holen, wollen wir?« Sie streckte ihm die Hand hin. Michael überlegte lange, ehe er den Finger aus dem Mund nahm und Cats Hand ergriff.

    Sie lächelte Sherry zu und kreuzte die Finger. »Wir sehen uns später.«
    Cat paßte sich Michaels langsamem Gang an. »Deine Stiefel gefallen mir«, sagte sie. »Die sind genauso rot wie meine. Siehst du?«
    Sie blieb stehen und deutete auf ihre Cowboystiefel. Sie hatte sie in einer Boutique auf dem Rodeo Drive in Beverly Hills gekauft, aber Michael würde den Unterschied nicht erkennen.
    Er musterte die Ähnlichkeit ihrer Stiefel, hob den Kopf und blinzelte. Es war nicht ganz ein Lächeln, aber es war immerhin eine Reaktion. Cat nahm das als ermutigendes Zeichen und drückte seine Hand. »Wir werden noch gute Freunde, wirst schon sehen.«
    Das Picknick fand auf dem Anwesen der Websters statt. Die Band spielte in einem viktorianischen Pavillon am Ufer eines Sees, auf dem Enten nach den Brotkrumen schnappten, mit denen die Kinder sie fütterten. Die Luft war erfüllt vom Geruch eines großen Grills. Picknicktische mit rotweißen Tischtüchern waren unter den Bäumen aufgestellt

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