Scharade
gehabt hatte. Die Perlen und der fertige Schmuck fielen in den Staub und funkelten im Sonnenlicht. »Nein!« rief sie. »Ich werde nicht zulassen, daà er mir noch mal weggenommen wird.«
»Mami?«
Zyk fuhr herum. Hinter ihm, an der Fliegengittertür des Hauses, stand ein Junge, einen Finger im Mund. Er starrte sie aus seinen groÃen, dunklen Augen an. Wenn er diesen Blick hatte, verursachte der kleine HosenscheiÃer bei Zyk eine Gänsehaut.
Er wollte ihn gerade anbrüllen, er solle wieder ins Haus gehen, als die Rothaarige entsetzt aufschrie.
»Michael!«
Kapitel 41
Cat starrte den Jungen fassungslos an. Er öffnete die Fliegengittertür, rannte zu seiner Mutter und verbarg das Gesicht in ihrem Rock. »Sie sind Michaels Mutter?« fragte Cat wie
benommen. Die Frau nickte miÃtrauisch. Cat wandte sich an den Mann. »Dann sind Sie sicher George Murphy.«
»Sind Sie nicht deshalb hierhergekommen? Um unseren Kleinen abzuholen, damit Sie ihn im Fernsehen zeigen und er adoptiert wird?«
Kismet fing an zu wimmern. Cat streckte die Hand nach ihr aus. »Nein, ich bin nicht wegen Michael gekommen.«
Zyklop zog die Stirn in Falten. »Wenn Sie nicht wegen dem Jungen hier sind, was wollen Sie dann?«
Genau wie Sherry gesagt hatte, schienen Michael und die Frau ein Herz und eine Seele zu sein. Der Junge schaute zu Cat und lächelte schüchtern; ein Zeichen, daà er sich noch an sie erinnerte; dennoch hielt er weiterhin die Beine seiner Mutter fest umklammert.
Cat wandte sich wieder an den Mann und musterte ihn verächtlich. »Haben Sie mir Drohbriefe geschrieben? Denn wenn ja, dann lassen Sie sich gesagt sein, daà ich die Polizei benachrichtigt habe. Sollte ich weitere â«
»Du tickst doch nicht richtig, du â«
»Vorsicht, Kumpel.« Es war gar nicht nötig, daà Alex die Stimme hob; sein Ton brachte Zyklop auch so zum Verstummen. Alex hatte sich bewuÃt im Hintergrund gehalten, aber Cat wuÃte, daà er alles gehört hatte.
»Kein Grund, ausfallend zu werden«, sagte er. »Antworte einfach auf die Frage der Lady. Hast du ihr anonyme Briefe geschickt oder nicht?«
»Ich hab keine Ahnung, wovon ihr beiden faselt«, knurrte Zyk. »Ich weià nichts von anonymen Briefen. Und wenn ihr beide nicht auf der Stelle die Fliege macht, dann â«
Cat fiel ihm ins Wort. »Sie waren mal mit jemandem namens Sparky befreundet.«
Kismet stöhnte gequält auf. »Sparky?« wiederholte sie atemlos. »Was ist mit Sparky?«
»Haltâs Maul, ja?« fuhr Zyk sie an. Dann starrte er wieder Cat mit seinem einen Auge feindselig an. »Wenn Sie diesen Knirps suchen, dann haben Sie aber Pech, Lady. Weil er nämlich schon seit Jahren tot ist.«
»Das weià ich.«
»Ja, aber was soll das Ganze dann?«
»Sie haben das Einverständnis gegeben, daà sein Herz als Organspende verwendet wird. Ich hatte wenige Stunden nach seinem Tod eine Transplantation. Es ist möglich, daà ich sein Herz bekommen habe.«
Kismet stöhnte auf und preÃte eine Hand an den Mund. Tränen traten ihr in die Augen.
»Ich weiÃ, daà Sie ihm sehr nahestanden«, sagte Cat leise zu Kismet. Sie nickte stumm.
»Das ist âne uralte Geschichte«, sagte Zyk. »Was wollen Sie von mir?«
Alex antwortete. »Drei Personen, die am selben Tag wie Ms. Delaney ein neues Herz bekamen, sind gestorben. Wir vermuten, daà sie umgebracht wurden, und zwar von einem Angehörigen des Spenders.«
»Und dieser Jemand hat deutlich gemacht, daà ich die nächste auf der Liste bin«, fügte Cat hinzu.
»Herrje, jammerschade aber auch«, meinte Zyk sarkastisch.
Alex trat drohend einen Schritt vor, aber Cat packte ihn am Ãrmel und hielt ihn zurück. »Ich glaube nicht, daà sie etwas damit zu tun haben, Alex.«
»Er hat dich sofort erkannt. War ihm doch anzusehen.«
»Weil sie dauernd im Fernsehen ist, Menschenskind!« polterte Zyk. »Hältst du mich für blind oder blöd?«
»Für ein Arschloch halte ich dich«, feuerte Alex zurück.
»Hört auf. Alle beide. Ihr macht Michael angst.« Cat schaute zu Kismet. »Haben Sie je versucht, den Empfänger von Sparkys Herz zu kontaktieren?«
»Ja, habe ich.«
Zyk fuhr herum und starrte Kismet an. »Wovon, zum Teufel, redest du?«
Als hätte sie ihn nicht
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