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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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aufgibst.«
    Kismet und Zyklop lebten in einem kleinen Ort südwestlich von San Antonio. Die etwa halbstündige Rückfahrt verbrachte Cat damit, aus dem Fenster zu schauen. Als sie den Stadtrand erreichten, brach bereits die Dämmerung herein. In den Häusern brannten die ersten Lichter; Neonreklamen lockten die Menschen in Restaurants und Kinos.
    .»Ich wünschte, ich hätte heute abend kein größeres Problem als die Qual der Wahl, welchen Film ich mir im Kino anschaue«, seufzte Cat.
    Â»Hast du Angst?«
    Â»Das ist ja wohl verständlich, oder? Wir haben zwar Zyklop ausfindig gemacht, sind aber dem Unbekannten kein Stück näher gekommen.«

    Â»Du glaubst nicht, daß der ›nette‹ George dein anonymer Brieffreund ist?«
    Â»Glaubst du es?«
    Â»Würde ich gern, aber ich tu’s nicht.«
    Â»Warum das eine und das andere nicht?«
    Â»Ich würde es mir wünschen, weil ich den Bastard gern drankriegen würde. Er ist eine tickende Zeitbombe. Früher oder später wird er sowieso für eine ganze Weile hinter Gittern landen. Ich hätte es lieber, wenn das der Fall ist, bevor er irgend jemandem was antun kann, vor allem dem Jungen.
    Zweitens wünsche ich dir, daß es bald vorbei ist. Ich wünsche dir, daß du nachts wieder ruhig schlafen kannst.«
    Â»Oje, danke für die Aufmunterung.« Sie überlegte einen Moment. »Aber warum glaubst du, daß Zyklop es nicht war?«
    Â»Weil er dazu zu dämlich ist. Die Sache ist zu ausgeklügelt. Dahinter steckt jemand mit Köpfchen und Geduld. Zyklop hat weder das eine noch das andere.«
    Â»Wahrscheinlich hast du recht, aber nehmen wir mal an, er wäre es doch. Zyklop lebt von der Hand in den Mund, also wäre es kein Problem für ihn, längere Zeit unterwegs zu sein.«
    Â»Mit Kismet und Michael im Schlepptau?«
    Â»Nein, wohl kaum. Außerdem sind wir beide zu dem Schluß gekommen, daß unser Unbekannter sich in die unmittelbare Nähe seiner Opfer begibt. Niemand würde das bei Zyklop zulassen.«
    Â»Aber was ist mit der Frau? Vielleicht ist sie der Lockvogel bei den Opfern. Gewinnt ihr Vertrauen, vielleicht sogar ihr Mitgefühl, und Zyklop bringt sie dann um.«
    Cat schüttelte energisch den Kopf. »Nein, so ist sie mir nicht vorgekommen. Außerdem hat sie, nach allem, was Petey uns erzählt hat, Sparky geliebt. Warum also sollte sie
wollen, daß dessen Herz nicht mehr schlägt? Ich habe vielmehr den Eindruck, daß sie ihn immer noch liebt, was meinst du?«
    Â»Ja. Und das schmeckt Zyklop gar nicht.«
    Â»Also – wenn er eifersüchtig auf Sparky war, als der noch lebte, dann –«
    Â»Â â€“ könnte er das jetzt immer noch sein. Kismet verzehrt sich sogar nach all der langen Zeit noch immer nach ihm«, vollendete Alex ihren Gedanken.
    Â»Also ist er seinen Rivalen noch immer nicht los.«
    Â»Seine Freundin liebt weiterhin den kleinen Kerl, der ihn nicht nur im Bett, sondern auch im Kampf besiegt hat. Er will Rache und legt jeden um, der Sparkys Herz haben könnte.«
    Sie sah ihn erwartungsvoll an, als hätten sie soeben das Heilmittel für Krebs entdeckt. Doch ihre Seifenblase zerplatzte sehr schnell. »Aber damit wissen wir noch immer nicht, wie er sich den drei Opfern genähert hat. Zyklop ist denkbar ungeeignet dafür. Wenn jemand aus seiner näheren Umgebung plötzlich stirbt, fällt doch sofort Verdacht auf ihn.«
    Sie seufzte. »O Gott, wer hätte geahnt, daß es mal ein Psychopath auf mich abgesehen hat, weil ich ein Spenderherz bekommen habe? Und soll ich dir mal was Lustiges erzählen? Lustig im ironischen Sinne?« Sie legte eine Hand auf die Brust. »Ich wollte nie eine Sonderbehandlung wegen meiner Transplantation.«
    Â»Aber es macht dich nun mal zu etwas ganz Besonderem.«
    .»Trotzdem will ich nicht bevorzugt behandelt werden. Ich möchte, daß die Menschen vergessen, daß mein Herz nicht das ist, mit dem ich geboren wurde. Aber es scheint das einzige zu sein, woran sie denken können, wenn sie mit mir zusammen sind.«
    Der Wachposten auf dem Parkplatz des Senders erkannte diesmal Alex’ Auto und winkte ihnen zu, als sie durchs Tor
fuhren. Er schmunzelte, als würde er an einer romantischen Verschwörung beteiligt sein.
    Alex stellte den Motor ab und wandte sich Cat zu. »Das ist nicht alles, woran ich denke, wenn ich mit

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