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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Zunge. »Du hast Besuch, Paul. Das ist Mr. Pierce. Und das ist Ms. Delaney. Sie möchte mit dir reden.«
    Während sie das sagte, schaute er Alex mit einem gleichgültigen Blick an, doch als er zu Cat schaute, sprang er plötzlich aus seinem Stuhl auf. »Haben Sie es bekommen? Was ich Ihnen geschickt habe? Haben Sie es? Ja?«
    Cat wich instinktiv zurück. Alex stellte sich zwischen sie und Reyes. Mrs. Dunne packte ihren Bruder am Arm. Burt kam herbeigeeilt und hätte sich den Patienten gegriffen, wenn Cat ihn nicht davon abgehalten hätte.
    Â»Bitte, lassen Sie ihn.« Sie trat hinter Alex hervor. »Bitte lassen Sie ihn doch reden.« Direkt an Reyes gewandt, fragte sie: »Haben Sie mir die Zeitungsausschnitte geschickt?«
    Â»Ja.«
    Â»Warum?«
    Auch wenn Cat sich nicht fürchtete, hielt Burt dennoch
Reyes mit festem Griff am Arm fest; Mrs. Dunne ebenso. »Sie werden sterben. Wie die anderen. Wie die alte Frau. Und wie der Junge. Er ist ertrunken. Stunden hat er im Wasser gelegen, ehe er gefunden wurde. Der andere...«
    Â»Hat sich mit der Kettensäge die Hauptschlagader aufgetrennt«, sagte Alex.
    Â»Ja, ja.« Er spuckte vor Aufregung. Seine Augen glühten fiebrig. »Und jetzt Sie. Sie werden sterben, weil Sie ihr Herz haben!«
    Â»Oh, mein Gott«, stöhnte seine Schwester. »Paul, was hast du getan?«
    Â»Haben Sie die drei umgebracht, Reyes?« fragte Alex.
    Sein Kopf schwang zur Seite; seine weitaufgerissenen, wilden Augen waren auf Alex gerichtet. »Wer sind Sie? Kenne ich Sie? Ich kenne Sie!«
    Â»Beantworten Sie meine Frage. Haben Sie die drei Herzempfänger umgebracht?«
    Â»Ich habe mein Hurenweib umgebracht«, schrie er. »Sie hat mit ihm im Bett gelegen. Ich habe sie gesehen. Also habe ich sie umgebracht. Ich bin froh darüber. Sie hat den Tod verdient. Ich wünschte, ich könnte sie wieder und wieder töten. Ich wünschte, ich hätte ihn auch umgebracht und mir sein Blut von den Händen geleckt.«
    Er wurde immer wütender und fing an, sich gegen Burts Griff zu wehren. Burt rief seine Kollegen. Der Aufruhr, den Reyes veranstaltete, machte die anderen Patienten unruhig und ängstlich.
    Der Arzt eilte herbei. »Das hatte ich befürchtet. Gehen Sie jetzt!« rief er.
    Â»Warten Sie! Nur noch eine Frage, bitte!« Cat trat noch dichter an Reyes heran. »Warum haben Sie sich die Mühe gemacht, mich zu warnen?«
    Â»Sie haben ein Herz. Ich habe davon gelesen. Haben Sie Judys Herz?«

    Irgendwie gelang es ihm, sich aus Burts Griff zu lösen; er sprang vor und legte Cat eine Hand auf die Brust. »Oh, Jesus. Oh, Gott«, stöhnte er, als er ihren Herzschlag spürte. »Meine Judy. Meine wunderschöne Judy. Warum? Warum? Ich habe dich geliebt. Aber du mußtest sterben.«
    Â»Paul...«, rief seine Schwester mit erstickter Stimme. »Möge Gott dir vergeben.«
    Burts kräftige Arme schlangen sich um den Patienten und zogen ihn fort. Alex schob Cat zur Seite. Sie war erschrocken von dem, was Reyes getan hatte, aber auch sonderbar bewegt. Der Schmerz des Mannes war ungeheuer. Er war wahnsinnig geworden vor Liebe, Schuld und Wut. Sie empfand mehr Mitgefühl als Furcht.
    Alex legte einen Arm um sie. »Alles in Ordnung?«
    Sie nickte und sah voller Mitleid und Schrecken, wie Reyes sich gegen Burt wehrte, der Mühe hatte, ihn zurückzuhalten. Immer wieder schrie Reyes: »Sie werden sterben! Sie werden sterben!«
    Seine Adern zeichneten sich deutlich unter seiner Haut ab; sein Gesicht war hochrot und verzerrt. »Morgen. Morgen ist der Tag. Wie die anderen werden Sie sterben!«
    Der Arzt gab ihm eine Spritze. Reyes schien es gar nicht zu merken, sackte aber im nächsten Moment zusammen.
    Noch ein letztes Mal sah er zu Cat auf und lallte: »Sie werden auch sterben!«
    Dann verlor er das Bewußtsein.

Kapitel 51
    Â»Woran denkst du gerade?« Alex reichte ihr ein Glas Soda, dann streckte er sich auf dem Liegestuhl neben ihr aus.
    Sie hatten es sich auf dem Balkon seines Apartments gemütlich
gemacht. Die Sonne war bereits untergegangen, aber es war noch immer hell. Auf dem kleinen Grill brieten Steaks; ab und zu tropfte Fett auf die glühenden Kohlen und ließ zischend einen verlockend duftenden Rauch emporsteigen. Cat hatte auf dem Rückflug nach San Antonio kaum ein Wort gesagt. Als Alex den Vorschlag gemacht hatte, ein paar Kleinigkeiten

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