Scharade
meine Schuld«, unterbrach Alex sie. »Kam was dazwischen.«
Das brachte ihm einen warnenden Blick von Cat ein, aber
Nancy freute sich so sehr darauf, ihn kennenzulernen, daà sie weder seine zweideutige Bemerkung noch Cats Reaktion zur Kenntnis nahm.
Nancy schüttelte ihm die Hand. »Willkommen, Mr. Pierce.«
»Alex, bitte.«
»Ich war völlig aus dem Häuschen, als Bill mir erzählte, daà Cat Sie heute abend mitbringen würde. Ich fühle mich geehrt und bin erfreut, Sie in meinem Haus begrüÃen zu dürfen.«
»Ich freue mich sehr, hier zu sein.«
»Kommen Sie, Sie müssen meinen Mann kennenlernen. Was möchten Sie trinken?«
Scheinbar mühelos sorgte Nancy dafür, daà Alex sein gewünschtes Perrier mit Zitrone bekam und sich mit Bill unterhielt.
»Ich habe Ihr erstes Buch gelesen und fand es recht gelungen für einen Erstling.«
Auf ein Kompliment wie dieses gab es keine passende Antwort. Alex fragte sich, ob sich Webster dessen bewuÃt war, und kam zu dem SchluÃ, daà dem so war. Dieser Mann versuchte, ihn zu kritisieren, ohne daà es zu offensichtlich wirkte.
Er machte gute Miene zum bösen Spiel. »Danke für das Kompliment.«
»Schreiben Sie an einem neuen Roman?«
»Ja, bin mitten in der Arbeit.«
»Spielt die Story in San Antonio?«
»Zum Teil.«
Cat hakte sich bei Alex unter. »Sparen Sie sich die Fragen, Bill. Sie kriegen sowieso nichts aus ihm raus. Er tut sehr geheimnisvoll, wenn es um seine Arbeit geht.«
Webster sah ihn neugierig an. »Wieso das?«
»Ãber eine Story zu sprechen, bevor sie geschrieben ist,
verdirbt die Ãberraschungen. Nicht für den Leser, sondern für mich.«
»Sie schreiben ein Buch, wissen aber selber nicht, was als nächstes geschehen wird?«
»Nicht immer, nein.«
Webster runzelte die Stirn und schaute skeptisch drein. »Ich fürchte, ich bin zu sehr zielorientiert, um so arbeiten zu können.«
Wen, zum Teufel, interessiertâs? dachte Alex im stillen.
Cat brach das angespannte Schweigen. »Ich prahle ja nur ungern, aber Alex hat mich um Hilfe bei seinen Recherchen gebeten.«
»Ach, wirklich?« fragte Webster.
»Er fand die Bettszenen schwierig zu schreiben, also habe ich ihm einige Geschichten aus meiner ruchlosen Vergangenheit in Hollywood erzählt und habe ihm erlaubt, sie zu...« Sie suchte nach dem richtigen Wort.
»Auszuschmücken?« kam Nancy ihr zu Hilfe.
»Nein. Abzuschwächen.«
Alle in Hörweite lachten.
»Bill, so gerne wir die beiden auch ganz für uns in Beschlag nehmen würden â das dürfen wir nicht«, sagte Nancy. »Das würden uns unsere anderen Gäste niemals verzeihen. Cat? Alex?« Sie stellte sich zwischen sie und hakte sich bei ihnen unter. »Zuerst möchte ich Sie unserer neuen Bürgermeisterin und ihrem Gatten vorstellen.«
Sie führte sie durch den Raum und stellte sie ihren Gästen vor. Alex hörte zufrieden, wie viele sich angeblich zu seinen Fans zählten. Cats Schar an Bewunderern war noch gröÃer. Jeder wuÃte etwas Gutes über Cats Kids zu sagen. Sie nahm das Lob aber nie allein für sich entgegen, sondern teilte es stets mit ihrer Crew.
»Bei Bill Webster angefangen, hat jeder bei WWSA seinen Anteil am Erfolg der Sendung«, sagte sie.
Jemand kam auf einen Artikel in der Sonntagsausgabe des San Antonio Light zu sprechen. Dabei war es um ein kleines Mädchen gegangen, das kürzlich adoptiert worden war und dann eine Nierentransplantation erhalten hatte.
»Ja, Chantals Geschichte ist sehr ermutigend«, sagte Cat zu der Frau, die auf die Sache zu sprechen gekommen war. Dann schaute sie zu Webster und sagte flüsternd: »Würde mich ja mal interessieren, wie Truitt das schmeckt.«
Mehrere Tage lang hatte der Reporter sich hinter die OâConnor-Sache geklemmt, doch vergebens. WWSA hatte, auÃer einer Erklärung seitens der Presseabteilung des Senders, keine weitere Stellungnahme abgegeben. Das Ehepaar OâConnor verweigerte auf Anraten seines Anwaltes jedes Interview. Und nachdem sie durch eine Beratung verstanden hatten, wie gekonnt das kleine Mädchen seine emotionalen Probleme vor allen verborgen hatte, sahen sie von einer Klage ab.
Sowohl die betreffende Behörde wie auch Cats Kids waren noch einmal davongekommen. Cat hoffte, daà der Artikel über die kleine
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