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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Dank.«
    Â»Du siehst umwerfend aus.«
    Â»Nochmals danke. Tut mir leid, daß ich zu früh dran bin. Aber auf den Straßen war nicht so viel los, wie ich befürchtet hatte. Anstatt im Wagen zu warten, dachte ich, ich schaue mal, ob du schon fertig bist. Macht aber nichts, daß dem noch nicht so ist. Keine Hektik. Wir haben genug –«
    Â»Warum bist du denn so nervös? Ich hab doch versprochen, Socken und Schuhe zu tragen, oder?«
    Sie mußte einen ganzen Schwarm Schmetterlinge im Bauch durch ihr Geplapper beruhigen. Und es machte sie noch nervöser, daß er sie so gut durchschaute. Er hatte die Intuition eines Schriftstellers. In Zukunft würde sie sich zusammennehmen und mit Pokerface spielen müssen, durfte sie nicht soviel zu erkennen geben.
    Er trat zur Seite. »Komm doch rein.«
    Â»Sagte die Spinne zur Fliege.«
    Â»Ich beiße nicht.« Er schloß die Tür und verriegelte. »Nicht schlimm jedenfalls.«
    Lachend, ruhiger jetzt, schaute sich Cat in dem zweistökkigen Apartment um. Es roch nach frischer Farbe. Die hohen Wände und Fenster erinnerten sie an ihr Haus in Malibu. Der zweite Stock bestand aus einer Art Galerie.
    Â»Oben ist das Schlafzimmer«, sagte er. »Zur Küche geht’s da hinten durch. Die Doppeltüren führen zum Balkon.«
    Â»Gefällt mir.«
    Â»Es ist nicht schlecht«, sagte er. »Wie du ja weißt, bin ich nicht gerade der häusliche Typ.«
    Tatsächlich war sie überrascht, wie aufgeräumt und ordentlich die Wohnung war, doch dann sah sie ein Hemd
unter den Kissen auf dem Sofa hervorspähen. Die Zeitschriften auf dem kleinen Beistelltischchen sahen aus, als wären sie hastig aufgestapelt worden, und unter einer lugte das Papier eines Schokoriegels hervor. Auf dem Couchtisch waren Abdrücke von Gläsern in Form der olympischen Ringe.
    Â»Im Ernst, Cat. Du siehst fantastisch aus.«
    Das Kompliment ließ sie herumwirbeln. Sein Blick war heiß und eindringlich. Er ließ sie schmelzen wie Butter in der Sonne. »Danke.«
    Â»Ich hab immer gedacht, Rothaarige sollten kein Orange tragen.«
    Â»Das ist kein Orange, sondern Kupfer.«
    Â»Das ist orangefarben.«
    Das kurze, schlichte Kleid wurde von schmalen Schulterriemen gehalten und war bedeckt mit dünnen Metallplättchen, die glänzten wie neue Pennies. Sie hatte seit ihrer Transplantation nichts mit Ausschnitt getragen. Das hätte sie auch vor wenigen Wochen noch nicht getan. Doch Alex hatte ihr ihre Verlegenheit wegen ihrer Narbe genommen.
    Â»Ist ja auch egal, wie man es nennt«, sagte er. »Es hat dieselbe Farbe wie dein Haar und läßt dich schimmern wie ein Flammenmeer.«
    Â»So spricht der Schriftsteller. Du bist ein Poet und weißt es nicht.«
    Â»Na ja... barfuß und begnadet.« Er war sichtlich verlegen. »Fühl dich wie zu Hause. Bin gleich wieder da.«
    Er nahm zwei Treppenstufen auf einmal und verschwand nach oben. Auf der Galerie angekommen, öffnete er die Hose und stopfte das Hemd hinein. »Im Kühlschrank müßte auch noch was zu trinken sein. Bin mir aber nicht sicher. Nimm dir einfach, was da ist.«
    Â»Okay, danke. Wo ist eigentlich dein Motorrad? Ich hab’s draußen nicht stehen sehen.«

    Â»In der Werkstatt. Muß mal wieder komplett überholt werden.«
    Â»Scheibenkleister. Ich wäre gern noch mal gefahren.«
    Â»Ja. Wenn man einmal solche Power zwischen den Beinen gehabt hat, dann kann man gar nicht genug davon kriegen.«
    Â»Sehr witzig.«
    Â»Mir wird’s jedenfalls fehlen. Der Typ aus der Werkstatt meinte, daß es ein ganzes Weilchen dauern dürfte.«
    Â»Wie geht’s mit dem neuen Buch voran?«
    Â»Mäßig.«
    Â»Das bezweifle ich.« Sicher nur die typische Untertreibung eines Schriftstellers.
    Sie schlenderte durchs Wohnzimmer und sah sich nach etwas um, was Rückschlüsse auf diesen Mann zuließ. Doch vergeblich. Die einzige persönliche Note dieses Raumes war sein hastiger Versuch, vor ihrem Eintreffen noch schnell aufzuräumen. Ansonsten verriet nichts, wer hier wohnte. Nirgends Familienfotos, keine Andenken, keine Post oder Coupons oder Kochrezepte. Das Mobiliar war irgendwie unpersönlich, so als habe er es ausgeliehen oder vom Vormieter übernommen.
    Sie war etwas enttäuscht.
    Unter der Treppe entdeckte sie zwei Kartons mit Exemplaren seiner beiden Bücher. Sie waren

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