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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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bedenkt, wie überfüllt die Gefängnisse sind, wird er wahrscheinlich nur einen Bruchteil seiner Haftstrafe auch tatsächlich absitzen müssen. Vielleicht muß er sie gar nicht mal antreten. In jedem Fall wird es ein guter Deal für ihn.«
    Â»Aber tragisch für Michaels Mutter«, sagte Cat.
    Wäre es ihr Junge, würde sie jeden umbringen, der versuchen würde, ihn ihr wegzunehmen. Doch sie richtete nicht über die andere Frau. Angst war eine starke Motivation. Ebenso wie Liebe.
    Sie sagte: »Wenn sie ihren Jungen so sehr liebt, wie du sagst, gibt sie ihn vielleicht sogar her, um ihn vor Murphy zu beschützen.«
    Â»Auf lange Sicht gesehen, wäre das sogar das beste für Michael«, sagte Sherry. »Cats Kids wird ein liebevolles Zuhause für ihn finden. In der Zwischenzeit muß er lernen, mit anderen Kindern zurechtzukommen. Also dachte ich, du hast sicher nichts dagegen, wenn ich ihn zum Picknick mitbringe.«
    Cat schaute überrascht auf. »Picknick?«

    Jeff räusperte sich und lächelte verlegen. »Ich wollte damit warten, es dir zu sagen, bis du zurück bist.«
    Cat wartete auf eine Erklärung.
    Â»Nancy Webster hat einen echten Fimmel. Während du weggewesen bist, hat sie mich mindestens ein dutzendmal angerufen. Hat Mr. Webster dir nicht gesagt, daß sie zur Dampfwalze wird, wenn sie sich um etwas kümmern soll?«
    Â»So was in der Art, ja.«
    Â»Tja, er kennt seine Frau gut. Sie meinte, eine große Spendenaktion zu organisieren, würde Monate dauern. Also hat sie in der Zwischenzeit schon mal eine kleine Aktion auf die Beine gestellt, zu der sie aussichtsreiche Spender eingeladen hat. Am Wochenende.«
    Â»Am kommenden Wochenende?«
    Â»Ich hab sie gefragt, weshalb die Eile«, sagte Jeff. »Daraufhin erklärte sie mir, daß gesellschaftlich an diesem Wochenende nichts anläge. In den kommenden Wochen sei jedoch alles ausgebucht. Also, entweder jetzt oder nie.«
    Cat holte tief Luft. »Willkommen daheim auf der Sklavengaleere, Ms. Delaney...«
    Â»Na ja, eigentlich gibt es für dich dabei so gut wie nichts zu tun, außer dich am Samstag blicken zu lassen«, sagte Jeff. »Sie hat bereits die Medien benachrichtigt. Und Sherry hat meinen Hilferuf erhört und sich darum gekümmert, daß die Kids erscheinen.«
    Â»Auch die bereits adoptierten?« fragte Cat. »Ich finde, wir sollten auch unsere Erfolgsstories dabeihaben. Besonders angesichts der negativen Presse, die uns Truitt nach Chantals Tod verpaßt hat.«
    Â»Daran haben Jeff und ich bereits gedacht«, sagte Sherry. »Wir haben Pflegefamilien eingeladen, Adoptionsanwärter und jeden, der interessiert sein könnte. Mrs. Webster meinte, die Zahl der Gäste sei nicht begrenzt und wir könnten so viele einladen, wie wir wollten, sollten ihr aber am
Donnerstag Bescheid geben, wie viele es ungefähr werden, damit sie die Organisatoren für das Picknick benachrichtigen kann.«
    Â»Ein Organisator für ein Picknick?«
    Â»Großes Grillfest mit allem Drum und Dran«, sagte Jeff. »Girlanden und Live-Musik.«
    Â»Live-Musik?«
    Â»Eine Country-&-Western-Tanzkapelle aus Austin«, sagte Jeff. Dann fügte er feierlich hinzu: »Und vielleicht kommt sogar Willie Nelson auf einen Sprung vorbei, auch wenn er es nicht fest zusagen konnte.«
    Â»Willie Nelson? Du machst Witze?«
    Â»Nein.«
    Â»Und sie hat das alles für das kommende Wochenende organisiert?«
    Â»Ich sag dir, wenn sie statt Norman Schwarzkopf die Einsatzleitung beim Golfkrieg gehabt hätte, wäre die Sache in der Hälfte der Zeit über die Bühne gegangen.«
    Sherry erhob sich. »Ich für meinen Teil kann’s kaum erwarten. Mit wem ich auch gesprochen habe – alle sind schon ganz aufgeregt. Und ich hatte schon immer eine Schwäche für Willie Nelson.«
    Als Sherry gegangen war, erzählte Jeff Cat die restlichen Einzelheiten. »Wie ich schon gesagt habe – für dich ist so gut wie nichts mehr zu tun.«
    Â»Was, wenn ich meinen Urlaub um ein paar Tage verlängert hätte? Dann hätte ich es verpaßt.«
    Â»Auch dafür hatte Nancy vorgesorgt. Sie hätte dich mit einer Privatmaschine einfliegen lassen.«
    Â»Mit Geld läßt sich alles machen, was?«
    Â»Und ob.« Jeff stopfte sich die Unterlagen unter den Arm und stand von seinem Stuhl auf. »Du siehst

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