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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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anders als beabsichtigt. Der Held schob die Hand sanft unter ihren Rock. Anstatt ihr das Höschen vom Leib zu reißen, ließ er die Finger hineingleiten. Sie zu berühren, brachte den armen Kerl fast um den Verstand. Er liebkoste sie, bis sie bereit und feucht war, und erst dann streifte er ihr sanft das Höschen ab.
    Und als er in sie eindrang, wurde es keine schnelle Nummer. Auch sie war ganz anders als erwartet, nämlich weicher, süßer, enger. Er scherte sich überhaupt nicht um Alex’ Anweisung, sie zu bumsen und basta.
    Verwirrt von seinen Emotionen und entgegen seinen Gewohnheiten, richtete sich der Held auf und sah ihr ins Gesicht. Eine einzelne Träne rann ihr über die Wange. Er fragte, was los sei. Tat er ihr weh?
    Ihr weh tun? schrie eine Stimme in Alex’ Kopf. Was soll das denn? Es ist ihm scheißegal, ob er ihr weh tut oder nicht, Menschenskind.
    Nein, er tue ihr nicht weh, sagte sie. Nur wenn er ihrem Freund, dem Bösewicht, etwas erzähle, dann werde der ihr weh tun. Er mißbrauche sie ständig, sagte sie. Glaubte er denn, sie würde mit so einem Kotzbrocken wie diesem Kerl zusammensein, wenn sie eine Wahl hätte? Nein. Die Umstände zwangen sie dazu, bei ihm zu bleiben.
    Das ist doch Scheiße! schrie es in Alex. Sie ist eine Rumtreiberin. Siehst du das denn nicht, Schwachkopf? Sie nimmt dich hops. Du läßt dich von ihr verscheißern.
    Der Held schaute tief in ihre blauen Augen und versank mehr und mehr in ihrer seidigen Hitze, atmete den Duft ihres welligen roten Haars ein...
    Moment mal.
    Sie sollte doch eine Blondine sein. Eine unechte Blondine. Das stand so auf Seite zehn. Was war denn bitte schön zwischen Seite zehn und hundert passiert, daß sie nun auf
einmal eine völlig andere Haarfarbe und ein gänzlich anderes Wesen hatte? Und seit wann benutzte er Worte wie seidig? Seit ihm seine eigene Geschichte aus den Händen geglitten war.
    Der Cursor blinkte weiter, ohne sich von der Stelle zu bewegen.
    Alex schob den Stuhl zurück und stand auf. Seine Finger verweigerten ihren Dienst, Schluß, aus. Hey, so was konnte passieren. Selbst den besten Autoren. Sogar Pulitzerpreisträger hatten hin und wieder mal eine Schreibblockade.
    Auf seinem Weg zum Fenster fiel Alex’ Blick auf die fast leere Flasche Whiskey im Regal. Sie schien ihn auszulachen.
    Als er Cats Haus verlassen hatte, war sie außer sich vor Wut gewesen und hatte sogar damit gedroht, ihm eine Vase an den Kopf zu werfen. Da er einsah, daß ihr Zorn nicht ganz unberechtigt war, hatte er sich auf den Weg gemacht und war schnurstracks zu einem Schnapsladen gefahren.
    Der erste Schluck hatte widerlich geschmeckt. Der zweite ging schon leichter runter. Der dritte und vierte sogar noch leichter. An die darauf folgenden erinnerte er sich nicht mehr. Er wußte nur noch, daß er schlimm gewürgt hatte, wenn er auch nicht mehr wußte, wo das gewesen war.
    Beim Morgengrauen war er aufgewacht, weil seine Blase zu zerplatzen drohte. Seine Schnapsfahne hätte selbst einen Elefanten in die Knie gezwungen. Er war gräßlich verkatert und erinnerte sich beim besten Willen nicht, wie er auf den Parkplatz vor dem Supermarkt gekommen war. Er betrachtete es lediglich als Zufall, daß er es heil überstanden und niemanden während der Fahrt verletzt hatte.
    Niemand hatte die Polizei benachrichtigt, daß ein Betrunkener in einem Wagen seinen Rausch ausschlief, gleich neben dem Rückgabestand für die Einkaufswagen. Und er konnte von Glück reden, daß er Brieftasche und Auto noch hatte.

    Er fuhr nach Hause, pinkelte ein oder zwei Liter, duschte und rasierte sich, ehe er dann Aspirin schluckte, bis das schreckliche Dröhnen in seinem Kopf nachließ.
    Er las sich erneut die Broschüre durch, die man ihm beim Verlassen der Entzugsklinik mitgegeben hatte, und sprach mehrmals sein AA-Gebet. Er wollte gerade den Rest des Whiskeys in die Toilette kippen, als er sich entschied, ihn aufzuheben, als Erinnerung daran, daß er nach wie vor Alkoholiker war, daß ein Drink möglicherweise tödliche Folgen hatte und daß sich am Grund einer Flasche keine Antworten fanden. Wenn, dann hätte er seine Dämonen schon vor langer Zeit besiegen können.
    Er hatte einen ganzen Ozean an Alkohol in sich hineingeschüttet auf der Suche nach den Gründen für all den Scheiß, der geschehen war. Seine Gebete an die himmlischen Mächte waren

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