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Scharf und zuegellos - Heisse Stories

Scharf und zuegellos - Heisse Stories

Titel: Scharf und zuegellos - Heisse Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerri Sharp Hrsg
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goldenen Knauf, den Min abgedreht hatte. »Im Moment komme ich mir vor wie Paris.«
    June hätte sich fast an ihrem Drink verschluckt. Vee tat völlig ahnungslos.
    »Es soll um diese Jahreszeit besonders schön dort sein«, sagte Min, trockener als ihr Martini.
    »Nein, nein … ich meine den anderen Paris. Wir haben sogar eine Art goldenen Apfel.«
    Jonathan hielt die Goldkugel in der Hand und strich mit dem Daumen über die Öffnung, mit der er auf der Stange gesessen hatte. Er war sich nicht sicher, was die Frauen vorhatten. Seine abergläubische Mutter hatte ihm immer gesagt, Pech käme immer in Dreiern, und mehr Pech konnte er im Moment nicht brauchen. Nicht jetzt, wo Liebe und Lust auf ihm lasteten wie das Gewicht der Weltkugel auf Atlas’ Schultern – die Zeichen, die Geständnisse, die verbotenen Treffen, die klagenden Lügen von Serena.
    Ich liebe ihn, aber ich bin nicht verliebt in ihn. Verstehst du?
    Nein, er verstand nicht. Er verstand gar nichts. Er
wollte nicht, dass sie auch nur einen winzigen Rest von Liebe für ihn empfand, wollte, dass sie die sieben Jahre, die sie als Ehefrau verbracht hatte, abschüttelte. Er war so gierig auf ihre Seele wie auf ihren Körper. All diese Nächte, die sie in schäbigen Hotels in der Bahnhofsgegend verbracht und einander verschlungen hatten.
    Dass Liebe so wehtun und ein solcher Rausch sein konnte, wusste er erst, seitdem er sich in eine verheiratete Frau verliebt hatte. Stundenlang hatte er an seinem Schreibtisch gesessen und versucht, Liebesbriefe zu schreiben, und sein Schwanz schmerzte, wenn er daran dachte, wie sie ihn ritt und ihm die Absätze in die Schenkel trieb, wenn sie kurz vor dem Orgasmus stand. Er kam sich so jämmerlich vor, und zu allem Überfluss hatte er auch noch ein Seminar über Yeats gegeben, den armen, alten Kerl, der sich nach der Liebe einer Frau gesehnt hatte, die er nie haben konnte und die ihn zwar letztendlich in ihr Bett gelassen, ihm jedoch nie ihr Herz und ihre Seele geschenkt hatte. Er hatte Serena eine Kopie von einem seiner Gedichte geschickt – »Gab es ein zweites Troja für sie zu verbrennen?«
    Sie war Helena, ihr Ehemann Menelaos, er selbst Paris, aber jetzt kam es ihm so vor, als stünden die drei Göttinnen vor ihm und warteten auf sein Urteil. Drei Frauen, die ihn reizten und erregten.
    Die Kleinste der drei, die Brünette mit dem schimmernden silbergrünen Kleid und den meergrünen Augen,
warf ihm einen interessierten Blick zu. »Wirklich? Ich kenne die Geschichte gar nicht.«
    Sie flirtete mit ihm – oh, zum Teufel, das taten sie alle: die Rothaarige mit der gebräunten Haut, die kühle Blonde mit den silbernen Armreifen und den Designer-Jeans, die kleine Brünette mit den tollen Titten und dem verführerischen Marilyn-Monroe-Gang. Warum sollte er nicht mitspielen? Es wäre sicher befriedigend, Serena zu betrügen. Er hatte zwar keine Ahnung, was diese Frauen sich vorstellten, aber bei vier Personen kam sicher etwas Exotisches heraus.
    Er hatte bisher über so etwas nur fantasiert. Wie mochte es wohl sein, alle drei auf einmal zu haben, ihnen im Bett zuzuschauen, wie sie einen pornographischen Dreier ausführten?
    »Nun … es ist eine alte Geschichte, ein griechischer Mythos …«
    »Griechisch-römisch«, warf die blonde Min ein.
    »Äh … ja. Griechisch-römisch. Bei der Hochzeit der Halbgötter Cadmus und Harmonia wurde ein goldener Apfel ins Spiel gebracht, auf dem stand ›Für die Schönste‹. Die drei Göttinnen Athene, Hera und Aphrodite stritten sich so heftig darum, dass Zeus, der Herrscher des Olymp, auf einen neutralen Richter bestand. Sie fanden Paris, einen jungen trojanischen Prinzen, der auf dem Berg Ida die Schafe seines Vaters hütete …«
    »Aphrodite schummelte«, erklärte die Rothaarige von oben herab. Sie hatte außergewöhnliche Augen,
sanft und groß, rund geschnitten und von einem tiefen Dunkelblau. Die Blonde kicherte, und die Brünette verzog schmollend das Gesicht.
    »Na ja … in gewissem Maße waren sie alle drei nicht ehrlich.« Drei Augenpaare richteten sich beleidigt auf ihn.
    »Ach ja?«, fragte die Blonde, und ein Schauer überlief ihn. Auf einmal lag ein seltsamer Geruch in der Luft, wie Blut und brennende Federn – metallisch und beißend.
    Er lachte. »Okay … also, sie haben eigentlich nicht geschummelt. Sie boten ihm alle drei einen Handel an, jede auf ihre Weise. Macht, Intellekt …«
    »Und ist er darauf eingegangen?«
    »Er hat die dritte Option gewählt.«
    »Und die

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