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Scharf und zuegellos - Heisse Stories

Scharf und zuegellos - Heisse Stories

Titel: Scharf und zuegellos - Heisse Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerri Sharp Hrsg
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kämen, wie ich reagieren würde. Ich hatte den De-luxe-Service verlangt, und den würde ich auch bekommen.
    An den stillen Abenden zu Hause schaltete ich den Fernseher aus und lauschte auf Geräusche. Mit der Fernbedienung drehte ich den CD-Player leiser und saß aufrecht im Sessel, weil ich glaubte, Schritte gehört zu haben. Mein Körper war in ständigem Alarmzustand, in ständiger Erregung.
    Die Nächte waren lang. Ich konnte nicht schlafen, und hohläugig wartete ich auf die Dämmerung. Was für ein Spiel spielte er, der teuflische Dr. J? Warum schickte er sie nicht? Ich wollte, dass es endlich vorbei war.
    Einen Monat nach meiner Buchung beschloss ich, das Ganze zu canceln. Ich konnte die Spannung nicht mehr ertragen, das Warten war zu nervenaufreibend; ich war völlig erschöpft.

    »Büro von Dr. J, Miss K am Apparat. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich möchte eine Buchung canceln«, sagte ich.
    Am anderen Ende der Leitung herrschte kurzes Schweigen.
    »Es tut mir sehr leid, Madam, aber das ist unmöglich. Wenn einmal gebucht wurde, kann es nicht mehr rückgängig gemacht werden.«
    »Sie können die Gebühren behalten«, sagte ich. »Darum geht es mir nicht. Ich möchte nur den Termin canceln.«
    Wieder schwieg sie, und anscheinend hatte sie die Hand über die Muschel gelegt, denn ich hörte unterdrücktes Flüstern. »Es tut mir leid, aber das ist nicht möglich.« Die Stimme der Frau klang jetzt schärfer. »Aber wir werden Ihre Bitte in Ihrer Akte vermerken.«
    Da wusste ich, dass ich alles nur noch schlimmer gemacht hatte. Der Vermerk würde auf meine Schwäche und Feigheit hinweisen. Und sie würden trotzdem kommen. Ich konnte es nicht verhindern.
     
    Und so kamen sie.
    Sie waren sanfter, als ich erwartet hatte. Sie brachen nicht um Mitternacht in meine Wohnung ein, stürmten auch nicht in mein Büro, um mich vor den Augen meiner erstaunten Kollegen mitzunehmen. Nein. Eines Abends klopfte es leise an der Tür, als ich gerade nach Hause gekommen war. Ein Nachbar vielleicht, der ein
Paket für mich entgegengenommen hatte? Jemand, der für wohltätige Zwecke sammelte? Beinahe hatte ich zu glauben begonnen, dass sie nie mehr kommen würden, dass meine Auflösung des Vertrags akzeptiert worden war.
    Ich öffnete also die Tür, ohne nachzudenken, wobei ich von der Vielzahl meiner Haushaltspflichten abgelenkt war: die Katze füttern, den Mantel ausziehen, den Anrufbeantworter abhören, die Haustür öffnen, vor der bestimmt zwei Vertreter der Zeugen Jehovas standen.
    Und zwei Personen standen tatsächlich davor, aber sie waren nicht von den Zeugen Jehovas, es sei denn, sie wollten mir sagen, dass der Jüngste Tag gekommen war. Sie nahmen mich so mit, wie ich war, in Strümpfen und ohne Mantel. Ich trug ein knielanges schwarzes Kleid, sehr schlicht, sehr elegant. Einer von ihnen ließ seine Hand unter den feinen Wollstoff auf meinen Oberschenkel gleiten, der andere sah gleichmütig zu.
    »Lieferung für Dr. J, glaube ich«, sagte der Erste und streichelte über den feuchten Schritt meines Höschens. Ich war wie gebannt vor Entsetzen – vor köstlichem, zitterndem Entsetzen. Ich starrte den Mann an, konnte aber seine Augen hinter der dunklen Sonnenbrille nicht erkennen. Mittlerweile wusste ich, dass sie immer dunkle Brillen trugen. Dunkle Brillen, dunkle Anzüge, die Haare mit Gel zurückgekämmt. Sie waren austauschbar – einsfünfundachtzig groß, breitschultrig, gleichmütig. Einen Moment lang dachte ich, sie würden mich jetzt
gleich hier, im Flur, wo meine Nachbarn vorbeikamen, ficken. Aber nein, das hatte ich nicht bestellt. De luxe bedeutete auch Luxus. Es war zwar teuer, aber ich hatte es verdient.
    Nummer eins nahm seine Finger von meinem Schritt und lächelte. Dann nahmen sie mich in die Mitte und eskortierten mich zu ihrem Wagen. Ich war froh, dass ich der Katze schon zu fressen gegeben hatte. De luxe konnte einige Zeit dauern, hatte ich gehört. Sie schoben mich hinten in die glänzende schwarze Limousine und schlossen die Tür. Innen gab es keine Griffe, und die Fenster waren verdunkelt, so dass ich nicht sehen konnte, wohin wir fuhren. Heftig zitternd sank ich in die Lederpolster. Von meinen Entführern trennte mich eine Glasscheibe, und ich sah lediglich ihre Profile, als sie einen Blick wechselten.
    Dann fuhren wir los.
    Die Fahrt war kurz, was mich überraschte – nicht länger als zehn Minuten. Wahrscheinlich war ich an dem Haus, in dem sich das Hauptquartier des geheimnisvollen Dr. J

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