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Scharf und zuegellos - Heisse Stories

Scharf und zuegellos - Heisse Stories

Titel: Scharf und zuegellos - Heisse Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerri Sharp Hrsg
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Zimmer war
weiß gestrichen, und Wände und Decke reflektierten das grünliche Licht aus dem Garten, selbst an einem trüben Tag wie diesem. Auf dem Parkettboden standen Shaker-Möbel, und überall standen oder lagen Instrumente. Mitten im Raum war bereits ein Hocker mit einem Notenständer für mich vorbereitet; neben dem Fenster stand ein Stuhl.
    Ich musste mich auf den Hocker setzen. Er rückte den Notenständer zurecht, und dann sagte er einfach: »Spielen Sie.«
    Es war eins meiner Lieblingsstücke – mit langen, klingenden Tönen. Ich rieb meinen Bogen mit Kolofonium ein, nahm mein Cello, auf das ich neue Saiten gespannt hatte, zwischen die Knie und begann.
    Theo saß am Fenster, den schlanken Körper in T-Shirt und Chinos gehüllt. Er blickte in den Garten, so dass ich seinen Gesichtsausdruck nicht sehen konnte.
    Überrascht stellte ich fest, dass meine Schenkel leicht zitterten, ebenso wie meine Hände. Plötzlich hatte ich das Gefühl, Cello spielen wäre ein unzüchtiger, unmoralischer Akt.
    Warum eigentlich? Ich spielte schließlich nur meinem neuen Lehrer vor. Und doch schien es so, als gäbe ich ihm einen Ausblick auf mein Repertoire als Liebhaberin.
    Erst am Ende des Stücks wagte ich aufzublicken. Theo sah mich aufmerksam an, seine hellblauen Augen waren kühl und distanziert, und sein Gesichtsausdruck
wirkte konzentriert. Normalerweise sehe ich den Leuten an, was sie von mir halten, aber in Theos Gesicht konnte ich nicht lesen. Wie erwähnt bin ich zierlich und blond. Die Leute sagen mir, ich sei hübsch, und ich habe Probleme mit Autoritätspersonen. Aber einen so ernsten und erotischen Ausdruck hatte ich noch nie erlebt.
    »Und, was halten Sie davon?«, fragte ich schließlich. Meine Stimme klang rau.
    Ich erwartete, dass er mir einen Vortrag hielt, aber er trat nur zu mir und drückte mit dem Zeigefinger mein Kinn zurück, so dass es nicht so vorgereckt war.
    Mein Widerstand löste sich ebenso wie meine Nervosität in Luft auf.
    Dann drückte er ganz leicht meine Schultern zurück. Ich konnte seinen Atem auf meinem Hals spüren.
    Schließlich kniete er sich vor mich hin und drehte das Cello vorsichtig so, bis es symmetrisch zwischen meinen Beinen stand.
    »Beginnen Sie noch einmal von vorne«, sagte er.
    Es war fast unmöglich. Seine Berührungen brannten auf meiner Haut, und sein seltsam leidenschaftsloser Blick entflammte mich. Sein Körper berührte fast meine Knie, und ich sah, wie sich sein Bizeps unter dem Hemd abzeichnete. Prüfend musterte er die Linie des Cellos, dann nickte er zufrieden und kehrte wieder zu seinem Platz am Fenster zurück.
    In der ruhigen Akustik des Raumes ertönte ein weiteres
Mal das Stück – dieses Mal kraftvoll mit einer unterdrückten Leidenschaft, die ich noch nie in die Musik gelegt hatte.
    »Gut«, sagte Theo, als ich fertig war. Er lächelte mich an. »Wir machen wirklich Fortschritte.«
    »Nach einem Jahr des Sägens ist es ein Wunder, endlich Musik zu hören«, sagte ich. »Sie sind ein Zauberer.«
    Er wandte den Blick ab, und seine plötzliche Bescheidenheit berührte mich.
    »Ich erlaube nur Ihrem Körper, in Harmonie mit Ihrem Cello zu singen«, erklärte er. »Der Rest kommt von alleine.«
     
    Es war die Erste von zahlreichen weiteren Unterrichtsstunden am Sonntagnachmittag in dem eleganten Raum. Ich blickte mich ein wenig im Haus um, wenn ich zur Toilette ging, und stellte bald fest, dass er alleine lebte. Einige Umzugskisten, in denen sich hauptsächlich Bücher befanden, waren noch immer nicht ausgepackt; wenn er eine Frau hätte, stünden sie schon lange ordentlich im Regal. Aber das Haus war sauber und aufgeräumt – für die Hausarbeit hatte er also sicherlich eine Teilzeitkraft.
    Ich muss gestehen, dass ich gerne in sein Badezimmer ging. Es war so männlich, und es war schon Jahre her, dass ich mich in dem intimen Raum eines Mannes aufgehalten hatte. Ich schnüffelte an seinen Flaschen
mit Aftershave, zerrieb einen Tropfen seines Duschgels zwischen den Fingerspitzen und nahm seinen schweren Chrom-Rasierer in die Hand. Ich strich über sein gestreiftes Badetuch, das zum Trocknen über der Duschumrandung hing, und wog mich auf seiner Badezimmerwaage.
    Sicher, ich verhielt mich wie ein alberner Teenager. Aber irgendwie kompensierte ich damit seinen subtilen Angriff auf meine Sinne. Gleichmütig und schweigend setzte er mich auf eine bestimmte Art und Weise hin und ließ mich ein Musikstück immer wieder spielen – und doch lag in seinem Schweigen

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