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Scharfe Pranken

Scharfe Pranken

Titel: Scharfe Pranken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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werden wegen des Mädchens immer unruhiger. Sie suchen verzweifelt nach mehr Informationen über diejenigen, die sie geschnappt haben.«
    »Warum?«
    »Sie waren sich nicht sicher, aber sie glauben, dass es etwas mit ihrem Vater zu tun hat.«
    Grigori schnaubte. »Wahrscheinlich will er sie tot sehen, weil sie sie angerührt haben. Nicht, dass ich dem Mann das vorwerfen würde.«
    »Die Bären in New York waren weder für die Van Holtz’ noch für uns eine besonders große Hilfe. Sie haben nur gesagt, sie müssten noch weitere Recherchen anstellen.«
    »Recherchen wozu?«
    »Keine Ahnung. Der, mit dem ich gesprochen habe, hat ständig nur Ausflüchte gesucht. Ich bin kein Fan von Ausflüchten.«
    »Ich auch nicht«, stimmte Grigori zu. »Glaubst du, wir müssen uns Sorgen machen?«
    »Das bezweifle ich. Weil wir das Einzige haben, was niemand riskieren will – weder die Bären noch sonst irgendwer. Wir haben den Jungen. Sie wollen, dass er dieses Jahr für die Carnivores um den Cup spielt.«
    »Siehst du, Junge?«, wandte sich Grigori an Bo, der weiter den Papierkram des Polizeichefs sortierte. »Diese Eishockey-Sache zahlt sich doch noch aus.«
    Blayne war rund eine Stunde gejoggt und hatte dabei das Revier der Kamtschatka-Bären gemieden, wie Bo es ihr gesagt hatte, auch wenn sie wirklich nicht wusste, warum. Irina Zubachev war ausgesprochen nett zu ihr, seit Blayne in ihrem Laden fast dreihundert Dollar von Bos Vermögen für Haarprodukte ausgegeben hatte.
    Blayne änderte ihre Richtung und lief auf das Meer zu.
    Sie konnte nicht glauben, wie schön die Landschaft war. Sie fragte sich, wie die Gegend wohl im Sommer aussah, aber jetzt, mitten im Winter, war sie ein wahres Wunderland. Überall lag Schnee, und an den meisten Bäumen und Häusern, an denen sie vorbeikam, hingen Eiszapfen. Bären aller Art durchstreiften die Gegend, oft in verwandelter Gestalt, und keiner von ihnen schien sich sonderlich für Blayne zu interessieren. In den Flüssen und Seen schwammen unzählige Lachse, und es gab jede Menge Seehunde. Woher diese Seehunde stammten, wusste Blayne nicht, und sie wollte es auch gar nicht wissen. Ebenso wenig wollte sie wissen, wie viele von ihnen ein vorzeitiges Ende als Eisbärenmahlzeit nahmen.
    Stattdessen rannte Blayne einfach weiter, die kleine Hundemeute dicht hinter ihr.
    Als sie eine kleine Fußgängerbrücke erspähte, lief sie darauf zu. Während sie über die Brücke joggte, entdeckte sie die ersten Einheimischen, die ihr, so weit außerhalb der Stadt, bislang begegnet waren: Die zwei Männer, beide Eisbären in Menschengestalt, saßen am Ufer und angelten. Sie lief zu ihnen und blieb stehen.
    »Morgen!«
    Die beiden erschraken ein wenig, drehten ihr dann jedoch die Köpfe zu und schauten sie an. Ihr finsterer Blick verschwand, und sie sie schenkten Blayne ein Lächeln.
    »Blayne Thorpe. Was machst du denn hier draußen?«
    »Rennen!« Sie tätschelte den Hund an ihrer Seite, um ihn zu beruhigen. Er versuchte, sie zu warnen, aber sie wusste, dass sie sich keine Sorgen machen musste. Sie hatte Earl und Frank bereits am vergangenen Tag kennengelernt, und sie waren wirklich nett.
    »Ich renne nur, wenn ich verfolgt werde«, murmelte Frank.
    »Hat der Trick funktioniert?«, wollte Blayne wissen.
    »Wie ein Zauberspruch«, antwortete Earl, und sein Lächeln wurde noch breiter. »Woher weißt du überhaupt, wie man angelt, Stadtmädchen?«
    »Von Daddy. Er hat mich ständig mit zum Fischen genommen. Er meinte, das sei die einzige Möglichkeit, mich dazu zu bringen, endlich mal still zu sein, weil ich ja sonst die Fische verscheucht hätte – wer den größten Fisch fing, musste sie nämlich nicht ausnehmen. Ich habe seit acht Jahren keinen Fisch mehr ausgenommen.«
    »Und wohin geht’s jetzt?«, fragte Frank.
    »Einmal um die Stadt. Mal sehen, ob ich Bo finde.«
    Die beiden Bären glucksten und knufften einander in die Seite.
    »Würdet ihr zwei vielleicht mal erwachsen werden?«
    »Pass bloß auf – hinter dem sind eine Menge Damen her«, sagte Earl.
    »Du hast ziemlich viel Konkurrenz«, fügte Frank hinzu.
    »Wie sind Freunde«, entgegnete Blayne.
    »Klar. Freunde.«
    »Nennt man das heutzutage so?«, wollte Frank wissen.
    Blayne schüttelte den Kopf und lachte. »Ich geb’s auf!«
    »Ist auch besser so«, rief Earl ihr nach, als sie davonrannte. »Wenn dich ein Bär erst mal im Visier hat, wirst du ihn so schnell nicht wieder los!«
    »Woanders nennt man das auch Stalking!«, rief sie

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