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Scharfe Pranken

Scharfe Pranken

Titel: Scharfe Pranken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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nirgendwo.
    »Wie dem auch sei … Kennst du einen gewissen«, sie holte ihren zerfledderten Notizblock aus ihrer Gesäßtasche und las den Namen ab, »Bo Novieko? Ich bin mir ziemlich sicher, dass du Blayne Thorpe nicht kennst.«
    »No-vi-kov«, korrigierte er sie. »Er ist der beste Eishockeyspieler, von dem du jemals hören wirst, Menschenweib. Aber was geht er dich an?«
    »Er wird vermisst, genau wie Blayne Thorpe.«
    »Was meinst du damit, er wird vermisst?« Und wer zur Hölle ist Blayne Thorpe?
    Dez öffnete den Mund und wollte ihm gerade antworten, als ihr Telefon klingelte. Sie ballte angespannt die Fäuste und sagte leise: »Du weißt, dass ich Hunde liebe, oder?«
    »Ich dachte, du wärst eher eine Katzenliebhaberin.«
    »Nur, wenn es darum geht, sie zu heiraten. Wenn es um Freundschaften geht, bin ich eher der Hundetyp. Aber ich kann dir sagen … Dieser Typ benimmt sich wie ein gottverdammter Hund mit seinem Knochen!« Dezs berühmtes Temperament ging mit ihr durch, und sie riss das noch immer klingelnde Telefon aus ihrer Jackentasche. »Was denn? Ich spreche gerade mit ihm … Meine Nerven sind allmählich überstrapaziert, guter Mann.« Sie hielt ihm das Telefon hin. »Sprich du mit ihm, weil ich ihm sonst den Arsch aufreiße.«
    Lachend und in der Annahme, dass es sich um ihren lieben Ehemann handelte, nahm Crush ihr das Telefon aus der Hand. »Ja?«
    »Mr.   Crushek?«
    »Ja.«
    »Hier ist Niles Van Holtz.«
    Crush legte das Telefon auf seinen Oberschenkel und sagte zu Dez: »Du willst, dass ich mit einem Van Holtz rede?«
    »Na, du weißt ja, was passiert, wenn ich weiter mit ihm spreche.«
    »Gutes Argument.« Crush hielt sich das Telefon wieder ans Ohr. »Was wollen Sie?«
    »Noch mehr Bären … entzückend.«
    »Wollen Sie irgendwas Bestimmtes?«
    »Wir brauchen Ihre Hilfe.«
    »Wer ist ›wir‹?«
    »Die Gruppe.«
    »Oh, dieses Wir.«
    »Genau. Ihre Leute in Brooklyn haben sich gestern Abend einer Sache angenommen, und wir brauchen Zugang zu den Sachen, die dabei sichergestellt wurden. So bald wie möglich.«
    »Moment.« Er hielt das Telefon wieder an seinen Oberschenkel und schaute Dez an. »Was will er?« Momentan konnte Crush mit der vagen Van Holtz’schen Ausdrucksweise nichts anfangen. Dafür war es einfach noch zu früh.
    »Gestern Abend haben ein paar Mistkerle versucht, Blayne Thorpe zu entführen. Sie ist eine Wolfshündin. Novikov war bei ihr, und es wurde ein Alarm ausgelöst, der irgendeinen Bären-Clan aus den Wäldern von Brooklyn auf den Plan gerufen hat, um zu beenden, was diese Dreckskerle angerichtet hatten.«
    Na also. Das war klar und verständlich … zumindest für ihn. »Bist du mit Novikov befreundet?«
    »Ich konnte ja noch nicht mal seinen Namen aussprechen.«
    »Aber das Mädchen …«
    »Sie ist eine Freundin. Sie ist mit einer Menge Leute befreundet. Wenn es nur um diese reichen Hunde ginge, dann wäre ich nicht hier, das weißt du. Aber für Blayne …«
    »Verstanden.« Er hob das Telefon wieder an sein Ohr. »Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    »Ja, aber …«
    Crush beendete das Gespräch – er wollte die Stimme dieses Hundes keine Sekunde mehr ertragen müssen. »Willst du ’ne kleine Spritztour machen, MacDermott?«
    »Du willst doch nur, dass ich fahre, stimmt’s?«
    »Ich hatte noch keinen Kaffee. Wenn ich meinen Kaffee noch nicht hatte, solltest du dich nicht mit mir anlegen, Weib.«
    Dez erhob sich. »Wir besorgen dir unterwegs einen.«
    Grigori betrat sein Haus und hätte am liebsten sofort wieder auf dem Absatz kehrtgemacht. Dieser Junge! Dieser gottverdammte Junge! Er hatte sich kein bisschen verändert! In zehn Jahren hatte er sich kein bisschen verändert!
    »Was tust du da?«, fragte er.
    Der Junge hob den Blick. Er war gerade damit beschäftigt, die Couch aus dem Wohnzimmer zu hieven. Seine riesige, L -förmige Couch.
    »Ich kann nicht richtig unter der Couch sauber machen, wenn sie mir im Weg steht.«
    Okay. Dann würde er den Jungen also umbringen müssen. Er könnte es tun. Grigori hatte schon früher getötet. Zwar niemals ein Familienmitglied, aber das zählte nicht besonders viel, wenn der Junge sein Haus auf den Kopf stellte.
    »Ich dachte, du hättest gesagt, du seist im Urlaub.«
    »Bin ich auch.« Er zerrte wieder an der Couch. Es war nicht so, dass Grigori Angst hatte, der Junge könne die Couch oder seine Wände beschädigen. Er wusste, dass Bold dafür viel zu penibel und zu pedantisch war. Nein, Grigori ging es ums

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