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Scharfe Pranken

Scharfe Pranken

Titel: Scharfe Pranken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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geringste Stolpern, und Gwen stellte sich zwischen die beiden und drehte sich zu Ric. »Hast du Blayne irgendwas davon erzählt?«, fragte sie ihn.
    »Nein. Es wurde beschlossen, dass es das Beste wäre, es nicht zu tun.«
    Gwen schloss für einen Moment die Augen. »Nein, Ric. Das war nicht das Beste. Nicht bei einer Wolfshündin. Und nicht bei Blayne Thorpe.«
    »Wir beschützen sie doch.«
    »Dee-Ann ist heute Abend bei ihrer Meute«, sagte Lock.
    »Wir haben heute Nacht jemand anders auf sie angesetzt.«
    Lock schnaubte. »Praktikanten.«
    »Du hast Praktikanten auf Blayne angesetzt?« Die Sache wurde immer schlimmer, und Gwen zog sofort ihr Telefon aus ihrer Jeans.
    »Es geht ihr gut. Es ist ja nicht so, als kämen sie direkt von der Highschool, Gwen.«
    »Ihr versteht das nicht, Jungs«, sagte sie. »Ihr denkt, ihr kennt Blayne …« Gwen schüttelte den Kopf und wählte per Kurzwahltaste Blaynes Nummer. Sie wiederholte ihren Versuch noch zweimal, da sie wusste, dass das Handy ihrer Freundin immer ganz unten in ihrem Rucksack lag. Aber als sie auch den dritten Anruf nicht annahm, wusste Gwen, dass es Zeit war, sich Sorgen zu machen.
    »Und?«, fragte Lock.
    »Sie geht nicht dran.«
    »Das muss ja nicht heißen …«
    »Ihr kennt Blayne nicht!«, brüllte sie Ric ins Gesicht. Mit schnellen Schritten entfernte sie sich von den beiden Männern. »Ihr kennt sie überhaupt nicht.«
    Gott, sie würden einen Riesenärger bekommen. Irgendwie hatten sie es geschafft, diese verdammte Wolfshündin aus den Augen zu verlieren. Dee-Ann oder »das Biest«, wie sie innerhalb der Gruppe genannt wurde, würde ihnen dafür den Arsch aufreißen. Die ganze Sache zu erklären, würde ihnen nicht zuletzt deshalb so schwerfallen, weil Bo Novikovs Wagen ungefähr die Größe eines kleinen Panzers hatte und wirklich nur schwer zu übersehen war. Aber sie hatten im New Yorker Verkehr festgesteckt. Es war wirklich nicht ihre Schuld!
    »Bieg hier ab«, wies sie Tommy an. Er tat es, und nach etwas mehr als einem Kilometer blieb er stehen.
    »Scheiße.«
    Gemma stieg aus dem Wagen. Sie zog ihre Waffe aus dem Holster und eilte zu dem beschädigten Lieferwagen und der vollmenschlichen Leiche hinüber, der ein Teil des Kopfes fehlte.
    »Der hier konnte noch einen Schuss abfeuern«, teilte Tommy ihr mit.
    Sie nickte und ging zu Novikovs schwarzem Wagen hinüber. Das Fenster an der Fahrerseite war zertrümmert, und beide Türen standen offen. Als sie »Jump Around« von House of Pain hörte, erkannte sie sofort, dass es sich um einen Klingelton handeln musste. Sie ging zur Beifahrerseite und konnte hören, dass das Klingeln aus dem Rucksack kam. Aus Blayne Thorpes schwarzem Rucksack, in dem sich noch immer ihr Geldbeutel mit all ihren Kreditkarten befand. Nein, kein Raubüberfall.
    »Ich rufe Dee an …«, begann sie, unterbrach sich jedoch, als sie den Blick sah, mit dem Tommy sie anstarrte. Oder sollte sie besser sagen: den Blick, mit dem Tommy anstarrte, was auch immer sich hinter ihr befand?
    Gemma schnupperte in die Luft und entblößte ihre Reißzähne. Dann wirbelte die Leopardin mit ausgefahrenen Krallen herum. Der Grizzly packte sie am Kopf und hob sie vom Boden hoch. Sie fauchte und knurrte und krallte mit ihren Klauen nach ihm. Als sie hörte, wie Tommy ein Brüllen ausstieß, flog sie bereits durch die Luft, über den Wagen und landete direkt auf ihrem Tiger-Partner. Sie riss ihn zu Boden, und gemeinsam rollten sie über die Straße. Gemma rappelte sich als Erste wieder auf und sah, wie der Schwarzbär und der Eisbär auf sie zustampften.
    Auch Tommy war inzwischen wieder auf den Beinen und wollte sich gerade auf den Grizzly stürzen, aber sie packte ihn am Arm. »Lauf«, sagte sie. Als er sie nur anstarrte, brüllte sie ihn an: »Lauf!«
    Sie rannten davon und hatten ihr Auto in Sekundenschnelle erreicht. Gemma setzte sich hinters Lenkrad und knallte die Tür zu. Der Motor lief noch, und sie legte den Rückwärtsgang ein, während Tommy sich auf den Beifahrersitz fallen ließ.
    Der Wagen setzte ein paar Meter zurück, aber der Eisbär bekam ihn vorne zu fassen und hob das Fahrzeug in die Luft.
    »Scheiße! Er muss da weg!«
    Tommy zog seine Waffe und öffnete das Fenster, um sich hinauszulehnen und zu feuern. Er traf den Eisbär an der Schulter und im oberen Brustbereich. Es brachte ihn nicht um, aber es machte ihn eindeutig stinkwütend.
    Der Bär brüllte, warf sich hin und her und riss die Motorhaube ab. Immerhin ließ er das

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