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Scharfe Pranken

Scharfe Pranken

Titel: Scharfe Pranken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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deutete mit einem Kopfnicken auf den Hubschrauber. »Sie atmet noch.«
    Es genügte ein Pfleger des zweiten Teams, um das Mädchen aus dem Hubschrauber zu holen – für Bold waren vier nötig gewesen. Das Mädchen war weniger blutüberströmt, aber ihr Körper wirkte … verdreht. Der Pfleger legte sie auf die Trage, warf Marci einen Blick zu und schüttelte den Kopf. Er hatte sie bereits aufgegeben, aber Marci ließ sich nicht so leicht von etwas abbringen.
    »Bringt sie rein und holt Dr.   Yu.«
    »Marci«, sagte Micah, der noch immer neben ihr stand. »Dieses Mädchen … irgendwas stimmt nicht mit ihr.«
    »Warum? Weil sie aussieht, als hätte man jeden einzelnen Knochen in ihrem Körper gebrochen?«
    »Nein. Nicht deshalb. Ich hab etwas gehört …«
    »Wir sprechen später darüber, Micah.«
    Sie eilte davon und folgte ihren beiden Teams. Grigori befand sich an ihrer Seite. Als sie die Notaufnahme erreichten, wurde Bold bereits von Dr.   Baxter behandelt.
    »Ich kümmere mich um ihn«, sagte Baxter, bevor sie den Raum überhaupt betreten hatte. »Sieh du nach der Kleinen. Mit ihr geht’s rasant bergab.«
    »Alles klar.« Marci drehte sich um und sah, wie Dr.   Yu durch den Flur auf sie zukam.
    »Wir haben eine schwarze Wolfshündin in Behandlungsraum zwei.« Gemeinsam betraten sie den Raum, in dem die Schwestern die Wolfshündin bereits versorgten. »Sieht mir nach katastrophalen Verletzungen aus …«
    Beide Ärztinnen blickten sich verwundert im Zimmer. Woher war dieses Geräusch gekommen?
    »Was war …?«
    »Ich weiß …«
    Dann hörten sie es erneut, und die Schwestern wichen mit einem Sprung vor ihrer Patientin zurück. Vor lauter Schreck stieß eine von ihnen ein Knurren aus.
    Marci und Yu tauschten einen Blick und sahen dann wieder auf die Wolfshündin hinunter. Langsam näherten sich die beiden Frauen wieder und beugten sich mit ihrem rechten Ohr über den Körper des Mädchens, in der Hoffnung, das Geräusch noch einmal zu hören …
    Kracks!
    »Mein Gott!« Marci machte einen Satz zurück und sprang direkt auf Micah, der hinter ihr stand. »Dieses Geräusch … das kommt aus ihr.«
    Yu, eine Pandabärin, die in Harvard und Princeton zur Chirurgin ausgebildet worden war, lehnte sich noch weiter hinunter. Als sie ein weiteres Knacken hörte, richtete sie sich auf. Der Körper der Wolfshündin zuckte bei jedem Geräusch.
    Yu riss die Augen auf, während sich schwarz-weiße Strähnen aus ihrem strengen Dutt lösten. »Ich … ich glaube, ihre Knochen …«, stammelte sie.
    »… wachsen wieder zusammen«, beendete Micah ihren Satz. Er sah auf Marci hinunter und zuckte auf eine Art und Weise mit den Schultern, die sie an Grigori erinnerte. »Ich habe versucht, es dir zu sagen.«
    »Wie schnell kann dein Onkel hier sein?«
    Ric stieß ein Seufzen aus. Als er den Anruf von dem Team bekommen hatte, das auf Blayne angesetzt gewesen war, hatte er sich von Lock und Gwen getrennt – was ihm nicht schwergefallen war, da Lock ohnehin nicht mehr mit ihm sprach – und war ins Büro gefahren. Er hatte noch nicht einmal den Fahrstuhl erreicht, als Dee bereits hinter ihm stand und ihn mit Fragen löcherte, die ihm alles andere als ein gutes Gefühl gaben.
    »Warum?«
    »Willst du die schlechte Nachricht, die noch schlechtere Nachricht oder die gute Nachricht?«
    Er seufzte erneut. Es war ganz und gar keine Hilfe, dass Dee so … fröhlich klang. »Die schlechte Nachricht.«
    »Keine Ahnung, ob die Wolfshündin tot ist oder noch lebt.«
    Ja. Das war in der Tat schlecht. »Die gute Nachricht?«
    »Ich weiß, wo sie ist.«
    Okay. Das klang vielversprechend. Aber trotzdem … »Und die noch schlechtere Nachricht?«
    Ohne sich wirklich zu bewegen, gelang Dee das Kunststück, so heftig mit den Schultern zu zucken, dass ihr ganzer Körper mitzuckte. »Sie ist in Ursus County, Maine.«
    Als er daraufhin seinen Kopf mit voller Wucht gegen die Wand knallte, in der Hoffnung, die panischen Schreie in seinem Hirn so zum Verstummen zu bringen, wirkte Dee-Ann nicht im Geringsten überrascht.
    Grigori sah zu, wie die Ärzte – Bären und Bärinnen, mit denen er aufgewachsen war – seinen Neffen wieder zusammenflickten. Er hätte nie gedacht, dass er eines Tages wieder hier sein würde. Nicht hier an diesem Ort, sondern hier, in dieser Situation. Das letzte Mal war es Grigoris Bruder gewesen, aber damals hatten Vollmenschen versucht, das Leben des Eisbären zu retten, nachdem seine Katzenfrau bereits von

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